Grundlagentexte des Zionismus

Ein Projekt von haGalil e.V. mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung

Judenhass ist das älteste, umfassendste und hartnäckigste Vorurteil der Menschheitsgeschichte. Antisemitismus ist nicht nur das verlässlichste Bindeglied unterschiedlichster rechts- wie linksextremer, sondern auch islamistischer und terroristischer Gruppierungen. Er ist auch Motor einer neuen Propagandaschiene, die sich auf die sogenannten neuen Medien, und dabei ganz speziell auf das Internet, spezialisiert hat. Die Debatten der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass nicht mehr die Geschichte des Nationalsozialismus im Zentrum steht, sondern der Nahostkonflikt und die Legitimität Israels.

Die Politik Israels dient immer wieder dazu, altbekannte Muster des Judenhasses in die Debatten einfließen zu lassen und die Grenze zwischen objektiver Kritik und offenem Antisemitismus wird dabei überschritten. Immer wieder wird klar, dass die politischen und geschichtlichen Hintergründe des Konfliktes im Nahen Osten nur unzureichend bekannt sind. Aus diesem Mangel an zur objektiven Kritik befähigenden Sachkenntnis resultiert unter anderem der undifferenzierte Gebrauch von Begriffen wie „Zionismus“ und „Antizionismus“.

Dieses Projekt der Online-Bildung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Sammlung von Grundlagentexten des Zionismus zu erarbeiten. Die Texte konzentrieren sich auf unterschiedliche Aspekte und Phasen des Zionismus und geben einen Überblick über seine Geschichte, Vielfalt und Entwicklung.

Als 1897 der erste Zionistenkongress in Basel stattfand, gab es die unterschiedlichsten Ideen zur politischen und kulturellen Konzeption eines jüdischen Staates. Der Zionismus war von Beginn an eine pluralistische Bewegung, deren Vertreter unterschiedliche politische, soziale und kulturelle Standpunkte vertraten. Dabei wurden Fragen berührt, die auch heute noch diskutiert werden und gleichzeitig im antisemitischen Diskurs von Bedeutung sind, darunter der Umgang mit der arabischen Bevölkerung des Landes und der jüdische Charakter des Staates. Berücksichtig werden neben dem allgemeinen Zionismus in der Textsammlung sozialistischer Zionismus, Revisionismus, religiöser Zionismus, kultureller Zionismus, die sog. demokratische Fraktion, Brith Schalom, sowie die neuere Erscheinung des Postzionismus. Desweiteren werden Texte und Lebensläufe von jüdischen Frauen vorgestellt, die der zionistischen Bewegung angehörten und deren Ansätze die unterschiedlichen Schwerpunkte des Zionismus verdeutlichen, wobei sie wichtige Beiträge zum Aufbau der Bewegung leisteten. Schlüsseltexte aus der Geschichte Israels ergänzen die Sammlung. 

Die Vordenker des politischen Zionismus

Einführung

Zwi Hirsch Kalischer
Moses Hess
Leon Pinsker
Nathan Birnbaum

Gründergeneration des politischen Zionismus

Einführung

Theodor Herzl
Max Nordau
Nahum Sokolow

Strömungen im Zionismus

Einführung

Sozialistischer Zionismus:

Ber Borochov
Berl Katznelson
A. D. Gordon

Revisionismus:

Vladimir Jabotinsky
Richard Lichtheim
Was ist Zionismus-Revisionismus?

Religiöser Zionismus:

Der Misrachi in der zionistischen Gesamtorganisation
Gedanken beim Rückblick auf ein Vierteljahrhundert Misrachi
Drei Epochen
Der Zionismus vom Standpunkte der Orthodoxie

Kultureller Zionismus:

Ahad haAm

Demokratische Fraktion:

Martin Buber
Berthold Feiwel

Brith Shalom:

Samuel Hugo Bergman

Synthetischer Zionismus:

Chaim Weizmann

Exkurs: Kritik am Zionismus

Micha Josef Berdyczewski

Texte von Zionistinnen

Einführung

Rosa Pomeranz
Henrietta Szold
Hannah Szenes
Golda Meir
Shulamit Aloni

Texte aus der Politik Israels

Einführung

Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel
Rede David Ben Gurions vom 15. Mai 1948
Rede von Menachem Begin anlässlich des Besuchs von Anwar Sadat in der Knesset, 20. November 1977
Jitzhak Rabins letzte Rede vor seiner Ermordung, 4. November 1995

Postzionismus

Einführung

Avraham Burg
Tom Segev
Tanya Reinhart
Ilan Pappé

Zum Weiterleisen

Julius H. Schoeps – Zionismus oder der Kampf um die nationale Wiedergeburt