Im Rückblick auf den ersten Zionistenkongress, der Ende August 1897 in Basel stattfand, notierte Theodor Herzl wenig später in sein Tagebuch: „Fasse ich den Baseler Kongress in einem Wort zusammen – das ich mich hüten werde, öffentlich auszusprechen -, so ist es dieses: in Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in 5 Jahren, jedenfalls in 50 wird es jeder einsehen.“ Tatsächlich dauerte es nur wenig mehr als 50 Jahre bis David Ben Gurion – unter einem Bild Herzls – den Staat Israels ausrief.
Israel ist bis heute die einzige Demokratie im Nahen Osten, eine blühende, pluralistische Gesellschaft, die die unterschiedlichsten ethnischen Gruppierungen und Religionsgemeinschaften integriert hat.
Der Zionismus hatte den „Judenstaat“ als Antwort auf Verfolgung und Jahrtausende währendes Minderheitsdasein der Juden in aller Welt ersonnen. „Die Judenfrage besteht. Es wäre töricht, sie zu leugnen. Sie ist ein verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auch heute beim besten Willen noch nicht fertig werden konnten“, so Herzl. Die Judenfrage sei weder religiös noch sozial: „Sie ist eine nationale Frage, und um sie zu lösen, müssen wir sie vor allem zu einer politischen Weltfrage machen, die im Rate der Kulturvölker zu regeln sein wird.“
Doch auch nach Verwirklichung von Herzls Vision besteht der Antisemitismus weiter und wandelt sich verschiedentlich. Der Hass richtete sich in den letzten Jahrzehnten vermehrt gegen den Staat Israel und so wird Israel auch heute wie kein anderer Staat angefeindet und seines Existenzrechts abgesprochen.
In den Diskussionen um das Land, seine Gesellschaft und Politik wird nur allzu oft deutlich, dass es an grundlegendem Wissen um den kleinen Staat am Mittelmeer fehlt. Diese grundlegende Textsammlung zu Israel will einen Beitrag zur Objektivität in der Diskussion leisten.
Eine kurze Einführung in die Geschichte des antiken Israel und die jüdischen Wurzeln des Landes, sowie in die Geographie von Eretz Israel.
Eine kurze Einführung zu Zionismus und der Gründung des Zionistischen Bewegung, sowie Texte zur Zeit der jüdischen Siedlung in Palästina, dem sog. Jischuw, sowie der historisch-politischen Entwicklung, die zur Gründung des Staates Israels führten.
Texte zur Geschichte Israels zwischen 1948 und heute mit Schwerpunkt auf den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn.
Texte zu den politischen Verhältnissen und Auseinandersetzungen in Israel mit Schwerpunkten auf Israels Bemühungen um Friedensabkommen mit den arabischen Nachbarn, Israels Verhältnis zur Diaspora, Israels besonderes Verhältnis zu Deutschland sowie zur Frage nach der Legitimität von Kritik an Israel.
Texte zu den gesellschaftlichen Veränderungen, die in Israel seit 1948 zu beobachten sind mit Schwerpunkten auf den unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen, der Kibbutzbewegung, Nichtjuden im Land und den politischen Lagern.
Texte zum Kulturleben des Staates Israel, die Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche, wie Kunst, Literatur, Film und Theater geben, sowie zur Wiederbelebung des Hebräischen und zur sprachlichen Vielfalt in Israel.