Die politische Instrumentalisierung des Begriffs „Genozid“

Vor dem Hintergrund des Israel-Hamas-Krieges gibt es ein geradezu sintflutartiges Interesse daran, dem Staat Israel oder den israelischen Verteidigungskräften (IDF) genozidale Absichten zu unterstellen. So sind seit dem 7. Oktober 2023, ohne dass ein historisches Gutachten oder eine solche Erklärung angefordert wurde, eine Reihe von Artikeln erschienen, die die Situation als „Völkermord aus dem Lehrbuch“ bezeichnen (13. Oktober), gefolgt von einer Warnung vor einem möglichen Völkermord in Gaza am 15. Oktober. Wozu brauchen wir eigentlich Juristen, wenn Holocaust- und Völkermord-Historiker nun auch juristisch komplexe Sachverhalte darstellen können, die einer gewissen Beweislast unterliegen?

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Stadt Neustadt in Holstein vergibt Forschungsauftrag zur Nachkriegsgeschichte

Am 3. Mai 1945 kam es bei Neustadt in der Lübecker Bucht zu einer Tragödie: die Royal Airforce versenkte zwei Schiffe, auf denen sie deutsche Truppen vermuteten. Ein großer Irrtum. Auf der „Cap Arcona“ und der „Thielbeck“ befanden sich rund 7.000 KZ-Häftlinge – fast alle kamen ums Leben. Kurz danach marschieren britische Truppen in Neustadt ein. Unzählige der Opfer wurden in Massengräbern beigesetzt; die Überlebenden in Displaced Persons Camps untergebracht. In der ehemaligen U-Boot-Schule der deutschen Kriegsmarine entstand ein DP-Lager, in dem zwischen 1945 und 1950 eine große jüdische Gemeinschaft lebte.

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Bettelheims Psychologie der Extremsituation

Ein Mensch verfügt im Normalfall nach Bettelheim über persönliche wie auch soziale Schutz- und Abwehrmechanismen, um starken Belastungen, die durch Fremdzwänge, durch äußere Gewalt von anderen Menschen, durch ungünstige Lagen verursacht sind, gewachsen zu sein. Allerdings können solche Schutz- und Abwehrmechanismen zusammenbrechen, wenn der äußere oder innere Druck zu stark wird (vgl. Bettelheim 1990a, S.19f.). Bettelheim selbst war einer solchen Belastungsprobe ausgesetzt.

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Fritz Perls – Gestalttherapeut und jüdischer Emigrant

Fritz Perls, am 8. Juli 1893 in Berlin geboren, gilt als Begründer der Gestalttherapie. Diese entwickelte der jüdische Emigrant im Exil: In Südafrika sowie in den USA. Sein Wirken innerhalb der „counter-culter Bewegung“ sowie am Esalen Institute in Kalifornien hatte ihm in den 1960er Jahren einen Status als mythenumrungener Guru zukommen lassen.

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