Israel: Junge Araber machen Karriere

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Immer mehr junge arabische Israelis ziehen es vor, ihr persönliches Potential auszuleben und eine professionelle Karriere zu entwickeln – im Gegensatz zur Arbeit einzig um des Einkommens willen, die in der Vergangenheit gemeinsam mit dem Familienleben für die meisten im Vordergrund stand…

Dies geht aus einer Studie hervor, die die NGO Kav Mashve (etwa „Vergleichslinie“) auf ihrer Jahreskonferenz am vergangenen Donnerstag vorgestellt hat. Kav Mashve hat sich die Gleichstellung arabischer Akademiker auf dem Arbeitsmarkt in Israel zum Ziel gesetzt.

Die Studie stellte den „neuen jungen Araber“ vor, Mitglied der „Generation A“, für die Karriere, Professionalität und Exzellenz oberstes Ziel ist.
So verteilten sich beispielsweise die arabischen Studierenden heute viel stärker auf die verschiedenen Universitäten in Israel als noch vor wenigen Jahren. Bisher sei die Universität Haifa klassische Anlaufstelle für arabische Studierende gewesen, heißt es in der Studie, jetzt stellten sie jedoch bereits 23% der Studierenden am Technion, und auch an den übrigen Universitäten sei die Zahl deutlich gestiegen.

„Generation A“, so Kheir Abd al-Razeq, stellvertretende Generalsekretärin der NGO, sei ein Begriff, der sich in den vergangenen Jahren für die Generation der 25-29 Jahre alten Araber herausgebildet habe. Für sie stehe die Karriere im Vordergrund, auch Lebensgewohnheiten und Konsumverhalten seien vollkommen anders, als das der Elterngeneration. „Es ist eine Generation, die die örtliche Blase verlassen hat, die in kleineren Familien aufgewachsen ist und mehr Aufmerksamkeit erhalten hat“, so Abd al-Razeq. „Das wichtigste für sie ist nicht mehr das Einkommen sondern Karriere – ganz anders als noch in der Elterngeneration, die häufig eine Großfamilie mitunterstützen musste.“
Seien etwa Buchhalter oder Rechtsanwälte früher nach dem Studium meist ins Dorf zurückgekehrt, um sich dort selbstständig zu machen, hätten viele von ihnen heute das Ziel, in eine der großen Firmen oder Kanzleien des Landes aufgenommen zu werden – und dies meist im Zentrum Israels. Auch schrieben sich in den letzten Jahren immer mehr Araber für Ingenieurwissenschaften und High-Tech-Fächer ein – auch hier mit dem Ziel, es in eine der großen Firmen zu schaffen.

(Ynet, 20.01.13, Newsletter der israelischen Botschaft)

10 Kommentare

  1. Bemühungen um Integration rufen immer wieder Gegenbewegungen hervor. (Früher sprach man hierbei wohl von Dialektik.)
    Das Bemühen um eine Integration der arabischen Bevölkerung bleibt ein schwieriges Unterfangen. Die Erfolge sind nicht wegzudiskutieren.
    Erschreckend dieser aktuelle Beitrag auf Publikative.org über Rassismus beim mehrmaligen israelischen Fußballmeister Beitar. Was uns dieses Beispiel „dennoch“ zeigt: Israel ist ein ganz gewöhnlicher demokratischer Staat – mit allen Unzulänglichkeiten.
    Der nachdenklich stimmende Beitrag beginnt so: „Weil der mehrfache israelische Meister Beitar Jerusalem erstmals muslimische Spieler verpflichtet hat, haben vermutlich Hardcore-Fans des Clubs das Vereinsheim angezündet. Die dominierende Ultra-Gruppe “La Familia” gilt seit langem als rassistisch und rechtsextrem, noch nie hatte der Verein einen arabischen oder palästinensischen Spieler im Kader.“
    http://www.publikative.org/2013/02/12/israel-die-ultra-rassisten-von-beitar/

    • Herr Pffeifer,

      einfachste Zusammenhänge begreifen Sie schon noch?
      In meiner Aussage ging es nicht um den Vergleich von Israel und dem III. Reich sondern Ihnen – oder zumindest denjenigen Lesern, die Logik nicht als antisemitisch diffamieren aufzuzeigen, dass Ihre implizite Aussage, weil in Israel tolle und wirklich nützliche Erfindungen ermacht werden müsse Israel unterstützt werden.
      Mit meinen Beispielen der tollen und segenreichen Erfindungen in Deutschland im III. Reich habe ich – zumindestens für jeden, der denken kann und WILL – aufgezeigt, dass auch solch ein Staat abzulehnen sein kann.
      Mensch könnte latürlich auch den Apartheitsstaat Südafrika nennen, der uns sen Segen der Herzverpflanzung (nur ein Beispiel) gebracht hat. Auch hier musste niemand Südafrika dafür lieben und unterstützen.

      Auf die Enttarnung ihrer durchsichtigen Argumentationen für Israel reagieren Sie peinlich wie immer.

  2. Na bitte, geht doch. Junge israelische Araber/arabische Israelis, die aus ihren Klanstrukturen ausgebrochen sind, machen in der einzigsten Demokratie im Nahen Osten, in Erez Israel Karriere. Und Pax Christi und weitere „Gutmenchen“-NGOs rufen immer noch zum Bojkott israelischer Waren mit der Begründung auf, dass Israel ein Arpartheitsstaat sei. Diese vermeintlichen „Friedensfreunde“ und „Verteidiger der Menschenrechte“, Kinder und Enkel von Tätern und Mitläufern des Naziregimes, agieren in alter, deutscher Tradition: „Deutsche kauft nicht bei Juden“. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen muss.

    • „ausgebrochen“? Wenn das Elternhaus nicht mitmacht, ist gerade das bei streng patriarchalischen Strukturen kaum möglich. Du verkennst die offensichtlich pragmatische Gesinnung jener arabischen Familien, die innerlich längst ihren Frieden mit dem jüdisch dominierten Staat machten. Schon als sie blieben – und von vielen israelisch-jüdischen PolitikerInnen durchaus nicht als „Fünfte Kolone“ betrachtet, sondern zur echten Intergration ermutigt wurden.

      Ãœbrigens heißt es bei deinem Zitat am Ende nicht „muss“, sondern „möchte“, sonst gibts keinen Sinn. 🙂

    • Phoibus

      >>Na bitte, geht doch<< – Ja, finde ich auch gut. Obwohl mir Carstens Kruse's Kommentar besser gefällt, weil, da schwingt eine angenehme kleine Bosheit mit, obwohl: ob Günni und Jakob das ebenfalls genau so kommmentieren würden, großer Zweifel und wenn JA, könnten sie beide recht haben. Aber besser als keine Entwicklung oder dass die Raketen fliegen..

      Aber der Rest von Phoibus ist falsch (nett ausgedrückt) und was hat das mit dem Thema zu tun???

      Liebermann's Zitat, Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte

      …ist und sollte auch unbedingt originär der NaziZeit zugesprochen bleiben.

    • Ach Herr Pfeiffer,
      wollen wir jetzt auch noch eine Liste der Erfindungen aus dem Deutschland der jahre 1933-1945 anfertigen, die ebenfalls heute der ganzen Menschheit nützen?
      kleine Beispiele:
      – Spiegelreflexfilmkamera
      – erster vollsteuerbare Hubschrauber
      – Feldelektronenmikroskop
      – gedruckte Leiterplatte
      – Rasterelektronenmikroskop
      РElektronenr̦hre
      – Rechner Z1
      – Schottky-Diode
      – Kontaktlinse
      – Marknagelung
      – besonders wichtig: tropfenfreie Kannenausgusstülle!
      und Fanta !!!

      und noch so einiges mehr (die Suche dauerte 7 Minuten)

      Was sagt das jetzt gutes über das III. Reich?

  3. Na aber hoppla, was Günni oder Jakob zu sagen hätten? „Junge Araber durch israelischen Kulturimperialismus gehirngewaschen und ihrer kulturellen Identität beraubt!!!!elf“

    Mal im Ernst, eine wunderbare Nachricht, die auch Hoffnung macht.

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