Die Israelis haben gewählt. Aller Voraussicht nach wird Benjamin Netanyahu eine Vier-Parteien-Koalition mit ihm als Ministerpräsidenten an der Spitze bilden. Gewinner und Verlierer der Wahl gibt es also einige – eine kleine Wahlnachlese.
Neuwahlen
Israel hat gewählt
Sucht man nach einer guten Nachricht, dann ist es wohl die, dass es nach diesem fünften Wahlgang in Israel eine Entscheidung gibt, die eine stabile Koalition ermöglicht. Ein sechster Wahlgang, von dem auch schon gesprochen wurde, ist damit abgewendet. Die noch vorläufigen Ergebnisse lassen allerdings für die kommenden Jahre nichts gut hoffen.

Vor der Wahl ist nach der Wahl ist vor der Wahl
Morgen gehen die Israelis zur Wahl. Zum fünften Mal in nur 43 Monaten werden in der israelischen Politik die Karten neu gemischt. Wer immer auch als Sieger hervorgehen wird, steht vor der schier unlösbaren Aufgabe, eine funktionierende Koalition zu bilden. Dennoch könnte es einige Überraschungen geben.

Kahanes später Sieg?
In den Meinungsumfragen zu den Wahlen in Israel am 1. November erlebt die Liste der Religiösen Zionisten derzeit einen Höhenflug. Sollte das Parteienbündnis wirklich dritt- oder viertstärkste Kraft werden, könnten Extremisten wie Itamar Ben Gvir in der nächsten Regierung sitzen – oder zum Scheitern von Benjamin Netanyahu beitragen.

Und tschüss!
Seit rund zwei Monaten bereits kriselt es heftig in der Acht-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Naftali Bennett und Außenminister Yair Lapid. Deshalb haben am Montag beide beschlossen, kommende Woche über die Auflösung der Knesset abstimmen zu lassen. Damit steuert Israel ziemlich zielsicher auf Wahlgang Nummer Fünf in nur dreieinhalb Jahren zu.

Die Mandatsverteilung
Das Zentrale Wahlkomitee übergab gestern (31.03.) das offizielle Ergebnis der Wahlen zur 24. Knesset an Staatspräsident Reuven Rivlin.

Mehrheiten verzweifelt gesucht
Zum vierten Mal in nur zwei Jahren gingen die Israelis zu den Wahlurnen. Dabei gab es einige kleinere Überraschungen. Doch auch jetzt ist eine stabile Regierung immer noch nicht in Sicht…

Israel hat zum vierten Mal gewählt
Ein Riesenerfolg für den Likud und die Rechte, so kommentierte Premier Netanyahu in einer ersten Stellungnahme die Hochrechnungen. Ganz so rosig sieht es in Wirklichkeit nicht aus. Wenn überhaupt, dann kann Netanyahu nur eine hauchdünne Mehrheit hinter sich vereinigen…

Podiumsdiskussion: Impfen, Wählen, Richtungssuche
Seit dem Frühjahr 2019 sind die Israelis am 23. März zum vierten Mal aufgerufen, ihr Parlament neu zu wählen. Während sich das Land inmitten der Corona-Pandemie international als Impfweltmeister hervortut, ist die israelische Gesellschaft tiefer gespalten als je zuvor, begleitet von einer massiven wirtschaftlichen und sozialen Krise. Neue politische Bündnisse wirbeln das Parteiensystem durcheinander, was den Wahlausgang kaum vorhersehbar macht.

Kommt nun die Stunde der Bibi-Klone?
Am 23. März gehen die Israelis erneut zu den Wahlurnen. Der Likud dürfte als stärkste Partei das Rennen machen. Doch ob das reicht, um die nächste Regierung bilden zu können, muss sich noch zeigen. Nur einen Fehler sollte man nicht machen: Ministerpräsident Benjamin Netanyahu jetzt schon abzuschreiben…
