Erdogan redet die Protestwelle klein: Scharia light?

Bei Demonstrationen gegen die Regierung von Premier Recep Tayyip Erdoğan sind am Wochenende in Istanbul und anderen türkischen Städten hunderte Menschen verletzt worden. Die Proteste hatten vor rund einer Woche mit Kundgebungen gegen ein Bauprojekt im Zentrum Istanbuls begonnen…

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Meine letzten Gespräche mit Hrant

Vor sechs Jahren wurde der armenische Journalist Hrant Dink ermordet. Als Herausgeber der armenischen Zeitung Agos wurde er immer wieder wegen „Beleidigung des Türkentums“ vor Gericht gebracht. Am 29. Januar 2007 wurde Hrant Dink vor dem Verlagshaus der Zeitung erschossen. Fünf Jahre später wurde von den insgesamt 19 Verdächtigen nur ein Angeklagter verurteilt, und das obwohl offensichtlich ein Netzwerk türkischer Nationalisten die Ermordung plante. Im vorliegenden Text von 2006 erinnert sich der Historiker Taner Akçam an Dink. Akçam, der als einer der ersten türkischen Akademiker den armenischen Genozid thematisierte, wurde 1976 in der Türkei verurteilt, konnte aus dem Gefängnis fliehen und nach Deutschland gelangen. Er arbeite am Hamburger Institut für Sozialforschung und promovierte im Anschluss in Hannover. Heute lehrt er an der University of Minnesota…

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Beiträge zum deutschen Armenierbild I. Franz Karl Endres

Der deutsche Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts kannte zahlreiche negativ konnotierte Vorstellungen von anderen Völkern und Gruppen. Zu den traditionellen, gleichsam in Fleisch und Blut übergegangenen, Hassprojektionen vom Juden und dem „Zigeuner“ sowie vom „Erbfeind“, dem Franzosen, kamen neue Feindbilder hinzu. Etwa das des Briten, als des ernst zu nehmenden wirtschaftlichen und militärischen Rivalen, oder das des Italieners, den man als Deutscher nie wirklich verstanden hat, dann das des Griechen, den, nur scheinbar oder tatsächlich, so viel von seinen klassischen Urvätern trennte, ferner jene des Slawen (Russen, Serben, Montenegriners, Tschechen, Polen etc.), des „Negers“, des „Orientalen“, des „Levantiners“, des Chinesen, und nicht zuletzt, das des Armeniers…

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