Am 5. April 2023 begann vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen den mutmaßlichen Reichsbürger Ingo K. (55), der auf eine Hausdurchsuchung zum Entzug seiner Waffe mit Schüssen auf die Polizei-Beamten reagiert hatte.
Allgemein
Startup-Nation gegen Bibi
Seit Wochen gehen in Israel Hunderttausende auf die Straßen, um gegen die geplante Justizreform der Regierung zu demonstrieren. Nun mehren sich auch die Stimmen aus der Wirtschaft, die die Demokratie in Gefahr sehen. Und es bleibt nicht nur bei Appellen und verbalen Protesten.

Die Systemsprenger in der Knesset
Israels neue Regierung plant eine weitreichende Justizreformen. Vor allem die Befugnisse des Obersten Gerichtshofs sollen eingeschränkt werden. Kritiker sehen in diesem Vorhaben die Gewaltenteilung und damit letztendlich die Demokratie gefährdet.

Zum neuen Jahr
Liebe Leserinnen und Leser,
wiederum kein einfaches Jahr, das zu Ende geht. Die Bilder von Krieg, Leid und Zerstörung in Europa haben die Sorgen über die Pandemie abgelöst. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die um ihr Leben fürchten müssen, die ohne ein Dach über dem Kopf, ohne Strom ausharren, die keine Perspektive auf ein Ende des Krieges haben.
Im Vergleich scheinen unsere Sorgen nichtig. Und doch, die steigende Preise bringen viele in Bedrängnis. In den letzten Wochen erreichten uns auch einige Emails von regelmäßigen Spenderinnen und Spendern, die bedauern, ihre Unterstützung einstellen zu müssen. Wir bedanken uns herzlich für Ihre bisherige Hilfe, bitte bleiben Sie uns als Leserinnen und Leser gewogen!
Auch die Nachrichten aus Israel machen uns nachdenklich. Gestern wurde eine neue Regierung eingeschworen, die in ihrer Radikalität bisher unübertroffen ist. Die Sorge, dass rechtsradikaler Nationalismus, Intoleranz und religiöser Eifer Überhand nehmen, sind mehr als berechtigt.
Gerade eben erschien unsere Neuausgabe von Theodor Herzls „Altneuland“, ein Schlüsseltext für das Verständnis des Zionismus und im Kampf gegen den israelbezogenen Antisemitismus. Herzl zeichnet darin das Bild einer modernen, toleranten Gesellschaft, die keine Unterschiede zwischen Religion und Geschlecht macht. Sein Verständnis des jüdischen Staates unterscheidet sich drastisch von den Grundsätzen, die in den neuen Koalitionsverträgen festgeschrieben wurden.
Und doch blicken wir hoffnungsvoll ins neue Jahr. Lassen wir die Finsternis nicht Überhand nehmen, wir wollen weiterhin für ein gutes und tolerantes Miteinander einstehen!
So einige spannende Projekte sind in Planung, wir hoffen, Sie gehen mit uns auf Entdeckungsreise.
Einen guten Rutsch und alles Gute für 2023!

Zangengeburt
Sieben Wochen nach den Wahlen informiert Benjamin Netanyahu Staatspräsident Isaac Herzog endlich darüber, dass er sich mit seinen Koalitionspartnern auf die Bildung einer neuen Regierung geeinigt habe und nun das Ruder übernehmen kann. Das neue Bündnis aus Likud sowie rechtsextremen und ultraorthodoxen Parteien plant tiefgreifende Veränderungen.

Flucht und Engagement – Jüdische und muslimische Perspektiven
Die neu formierte „Denkfabrik Schalom Aleikum“ des Zentralrats der Juden in Deutschland präsentierte vergangene Woche in Berlin ihren ersten Buchband: „Flucht und Engagement. Jüdische und muslimische Perspektiven“, (Hentrich & Hentrich). Das Buch versammelt Akteurinnen und Akteure, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit dem Thema Engagement jüdischer und muslimischer Gemeinschaften für Geflüchtete auseinandersetzen, und formuliert hieraus erste relevante Impulse für Gesellschaft und Politik.

„Er hatte jeher eine offene Hand für Arme und Bedrückte …“
Der Fürther Philanthrop Alfred Nathan und das Nathanstift

Ruth Weiss erhält den OVID Preis 2022
Der OVID Preis des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland (früherer Deutscher Exil-PEN) wird in 2022 zum vierten Mal vergeben. Die bisherigen Preisträger waren Guy Stern, Herta Müller und Wolf Biermann. Die feierliche Preisverleihung wird in Kooperation mit der Deutschen Nationalbibliothek am 15. September 2022 in Frankfurt stattfinden.

„Schandfleck der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte“
„Während mit dem Luxemburger Abkommen zu Recht die ‚Wiedergutmachung‘ für die jüdischen Opfer des Holocaust begann, müssen wir anlässlich dieses 70. Jahrestages gleichzeitig daran erinnern, dass die Sinti und Roma um ihre Entschädigung betrogen wurden, was bis heute einen Schandfleck der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte darstellt“, erklärte Romani Rose anlässlich dieses Jahrestags.

Der Preis bleibt heiß
Explodierenden Immobilienpreise und Mieten sorgen dafür, dass immer mehr Israelis Probleme haben, den Alltag zu meistern. Aber auch die Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs werden für manche langsam unerschwinglich.
