Brandanschlag auf die Bücherbox am Gleis 17

Ein Refugium für Reiche wird Grunewald genannt. Alfred Kerr der berühmte Theaterkritiker soll fünfundzwanzig Jahre im „Parkwald“ gewohnt haben. Ganz nebenher fällt bei ihm der Ausdruck „Millionärskaff“. Alfred Kerr flieht 1933 mit seiner Familie über die Schweiz und Frankreich nach England und kann sich retten.

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Wer war Fritz Kittel?

Diese Frage stellte sich die Schriftstellerin Esther Dischereit. Sie begab sich auf die Suche nach der Geschichte dieses Mannes sowie seiner Familie. Was sie nach langen Recherchen herausfand: Der Eisenbahner hatte Dischereits Mutter Hella und ihre Schwester aus erster Ehe, Hannelore Zacharias, während der nationalsozialistischen Herrschaft bei sich in Heringen (Werra) versteckt und ermöglichte damit ihr Überleben.

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Zum neuen Jahr

Liebe Leserinnen und Leser,

wiederum kein einfaches Jahr, das zu Ende geht. Die Bilder von Krieg, Leid und Zerstörung in Europa haben die Sorgen über die Pandemie abgelöst. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die um ihr Leben fürchten müssen, die ohne ein Dach über dem Kopf, ohne Strom ausharren, die keine Perspektive auf ein Ende des Krieges haben.

Im Vergleich scheinen unsere Sorgen nichtig. Und doch, die steigende Preise bringen viele in Bedrängnis. In den letzten Wochen erreichten uns auch einige Emails von regelmäßigen Spenderinnen und Spendern, die bedauern, ihre Unterstützung einstellen zu müssen. Wir bedanken uns herzlich für Ihre bisherige Hilfe, bitte bleiben Sie uns als Leserinnen und Leser gewogen!

Auch die Nachrichten aus Israel machen uns nachdenklich. Gestern wurde eine neue Regierung eingeschworen, die in ihrer Radikalität bisher unübertroffen ist. Die Sorge, dass rechtsradikaler Nationalismus, Intoleranz und religiöser Eifer Überhand nehmen, sind mehr als berechtigt.

Gerade eben erschien unsere Neuausgabe von Theodor Herzls „Altneuland“, ein Schlüsseltext für das Verständnis des Zionismus und im Kampf gegen den israelbezogenen Antisemitismus. Herzl zeichnet darin das Bild einer modernen, toleranten Gesellschaft, die keine Unterschiede zwischen Religion und Geschlecht macht. Sein Verständnis des jüdischen Staates unterscheidet sich drastisch von den Grundsätzen, die in den neuen Koalitionsverträgen festgeschrieben wurden. 

Und doch blicken wir hoffnungsvoll ins neue Jahr. Lassen wir die Finsternis nicht Überhand nehmen, wir wollen weiterhin für ein gutes und tolerantes Miteinander einstehen!
So einige spannende Projekte sind in Planung, wir hoffen, Sie gehen mit uns auf Entdeckungsreise.

Einen guten Rutsch und alles Gute für 2023!

Zangengeburt

Sieben Wochen nach den Wahlen informiert Benjamin Netanyahu Staatspräsident Isaac Herzog endlich darüber, dass er sich mit seinen Koalitionspartnern auf die Bildung einer neuen Regierung geeinigt habe und nun das Ruder übernehmen kann. Das neue Bündnis aus Likud sowie rechtsextremen und ultraorthodoxen Parteien plant tiefgreifende Veränderungen.

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Flucht und Engagement – Jüdische und muslimische Perspektiven

Die neu formierte „Denkfabrik Schalom Aleikum“ des Zentralrats der Juden in Deutschland präsentierte vergangene Woche in Berlin ihren ersten Buchband: „Flucht und Engagement. Jüdische und muslimische Perspektiven“, (Hentrich & Hentrich). Das Buch versammelt Akteurinnen und Akteure, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit dem Thema Engagement jüdischer und muslimischer Gemeinschaften für Geflüchtete auseinandersetzen, und formuliert hieraus erste relevante Impulse für Gesellschaft und Politik.

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