Zu den Hohen Feiertagen: Internationale jüdische Festmahlzeiten

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Miriam Magall hat eine Weltreise gemacht, durch die jüdische Welt. Ihr neuestes Buch der Reihe “Essen wie im Paradies” ist zeitlich begrenzt, auf die Periode zwischen „Neujahr“ und dem „Tag der Gesetzesfreunde“. Dazwischen liegen innerhalb des hebräischen Monats Ijar der Versöhnungstag, das Laubhüttenfest und „Halbfeiertage“…

von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 25. August 2013

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Die Hohen Feiertage

40 Menüs mit 300 Rezepten aus 30 jüdischen Gemeinden rund um den Globus hat sie zu einem gut illustrierten Kochbuch zu den bevorstehenden Hohen Feiertagen ab September gebündelt. Ihre kulinarische Reise führte sie von den USA über Israel und Irak nach Nordafrika, Ungarn, in den Jemen über Argentinien bis nach Dänemark und ganz aktuell nach Ägypten. In vielen der von ihr „besuchten“ Länder, vor allem in der arabischen Welt, gibt es heute entweder gar keine Juden mehr oder nur noch kümmerliche Überreste einst großartiger Gemeinschaften mit 3.000 jähriger Geschichte wie im Jemen, wo es nur noch 100 Juden gibt oder Ägypten, wo die jüdische Gemeinde nur noch aus zehn alten Frauen besteht.

Viele Rezepte hat sie deshalb nicht vor Ort erkunden können, sondern in Israel, wo die junge Generation ihren eingewanderten Großmüttern beim Kochen traditioneller Gerichte über die Schultern schaut und eine schnell verloren gehende Kultur eifrig dokumentiert.

Magalls „Internationale jüdische Festmahlzeiten“ zu den „Hohen Feiertagen“ beim Patchworld-Verlag erschienen enthält nicht nur Rezepte mit teilweise fremdartigen und schwer erhältlichen Zutaten, sondern auch Erklärungen zu den Sitten und Gebräuchen an den Feiertagen sowie historische Bilder von Synagogen, Torarollen und gedeckten Festtischen.

Auch wer sich nicht selber an Doka, Kubbe oder Taboule heranwagt, vielleicht doch aber mal eine Forelle mit Granatäpfeln backen will oder eine durchaus vegetarische „falsche Leber“ mit gebackenen Auberginen probieren möchte, findet in dem „geschmackvollen“ Buch viel Neues über eine uralte Kultur.

Ein etwas gewagter Exkurs ist Thailand gewidmet. Dort hat es keine alteingesessene Gemeinde wie in Irak gegeben, wohin Juden schon in biblischer Zeit ins „babylonische Exil“ verschleppt worden sind und ihr riesiges Kompendium des Talmud verfasst haben. Ausgerechnet in Thailand entsteht seit einigen Jahren eine ganz neue jüdische Gemeinde mit israelischen Hippies, Weltreisenden und gedienten Soldaten, die sich seelische Erholung im Fernen Osten zwischen Militärdienst und Studium gönnen. Die Thai Gerichte sind auch „koscher“, also ohne Meerestiere, Schwein oder Milchigem mit Fleischigem. Aber der „exotische Obstsalat“ mit Lychees zählt keinesfalls zu einer traditionellen jüdische Küche.

© Ulrich W. Sahm, haGalil.com