Schloss Tirol Sonderausstellung 2012: „Hast Du meine Alpen gesehen?“

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Gemeinsam mit dem Jüdischen Museums Hohenems und dem Jüdischen Museums Wien und mit dem Österreichischen Alpenverein sowie mit dem Kunstmuseum Liechtenstein werden wir 2012 über die jüdische Liebe zu den Alpen nachdenken…

Schloss Tirol Sonderausstellung 2012: „Hast Du meine Alpen gesehen?“ Eine jüdische Beziehungsgeschichte … Das Landesmuseum Schloss Tirol lädt zu einer Neuentdeckung der Geschichte des Alpinismus ein.

Die Ausstellung „Hast Du meine Alpen gesehen?“ Eine jüdische Beziehungsgeschichte rückt die Bedeutung jüdischer Bergsteiger und Künstler, Tourismuspioniere und Intellektueller, Forscher und Sammler und ihre Rolle bei der Entdeckung und Erschließung der Alpen als universelles Kultur- und Naturerbe zum ersten Male ins Rampenlicht. Die Wahrnehmung der Berge als Ort geistiger und sinnlicher Erfahrung, sie ist mit der jüdischen Erfahrung und dem Eintritt der Juden in die bürgerliche Gesellschaft Europas auf vielfältige Weise verbunden.

Seit Moses, dem „ersten“ Bergsteiger der Geschichte, haben Juden an der Schwelle von Himmel und Erde, von Natur und Geist nach spirituellen Erfahrungen und den Gesetzen und Grenzen der Vernunft gesucht.

In sieben Kapiteln wird die Ausstellung von Spannungsfeldern des Alpinismus erzählen: – von der Bedeutung der Alpen für die jüdische Diaspora bis zur Wahrnehmung des jüdischen Alpinismus durch die österreichische, deutsche und schweizerische Gesellschaft, – vom Streit über die Trachten bis zur Arisierung des Alpenvereins und des Österreichischen Skiverbandes, – vom Widerstreit zwischen einer humanistischen Wahrnehmung alpiner Traditionen und Folklore und einer ins Extrem gesteigerten rassistischen Heimattümelei, – von der Verwandlung der Berge als Ort spiritueller Erfahrung in einen Schauplatz von Verfolgung und Flucht im Nationalsozialismus.

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„Die Alpen sind nicht mehr der „Spielplatz von Europa“, sondern ein soldatisches Übungsfeld, die grandiose Schaubühne der Natur keine „moralische“, sondern eine militärische Anstalt“, schrieb Josef Braunstein, der Wiener Alpinist und Musiker, 1936, wenige Jahre vor seiner Emigration in die USA. Und er hatte dabei nicht nur die „Schlacht“ um die Eiger-Nordwand vor Augen.

Die Sonderausstellung „Hast Du meine Alpen gesehen?“ Eine jüdische Beziehungsgeschichte eröffnet am 5. Juli 2012 und hält bis zum 30. November 2012 geöffnet. Durchgehende Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr (in August bis 18 Uhr). Montag Ruhetag.

Castle Tyrol special exhibition 2012: “Did you see my Alps?” A Jewish Love Story Castle Tyrol, the Regional Museum of History, invites you rediscover the history of alpinism.

Together with the Jewish museum at Hohenems and the Jewish Museum of Vienna and with the help of the Austrian Alpine Club and the Liechtenstein Art Museum, in 2012 we will be contemplating the Jewish love for the Alps.

The exhibition, called “Did you see my Alps?” A Jewish Love Story, will for the first time turn the spotlight onto the significance of Jewish mountaineers and artists, pioneers of tourism and intellectuals, researchers and collectors and their role in the discovery and development of the Alps as a universal cultural and natural heritage site. The perception of the mountains as a place of spiritual and sensual experience is connected in various ways with the Jewish experience and the accession of the Jews to European civil society.

Since Moses, the first “mountain climber” in history, Jews have sought after spiritual experiences and the laws and limits of reason at the threshold of heaven and earth, of nature and spirit.

The exhibition will relate the areas of tension in alpinism in seven different chapters: – from the importance of the Alps for the Jewish diaspora to the recognition of Jewish alpinism by Austrian, German and Swiss society, – from the argument about traditional costumes to the Aryanisation of the Alpine Club and the Austrian Ski Federation, – the conflict between a humanistic perception of Alpine traditions and folklore and an extremist, racist jingoism, – the transformation of the mountains as place for spiritual experience into a setting for persecution and headlong flight into Nazism.

“The Alps are no longer the ‘playground’ of Europe, but an arena for military exercises: this magnificent natural theatre is now a military rather than a ‘moral’ institution”, wrote the Viennese mountain climber and musician Josef Braunstein in 1936, a few years before he emigrated to the USA. He was of course not simply referring to the struggle to make the first ascent the north face of the Eiger.

nullThe special exhibition “Did you see my Alps?” A Jewish Love Story, will open on 5 July 2012 and run until 30 November 2012. It will be open from 10 a.m. to 5 p.m. (in August to 6 p.m.). Closed Mondays.

Schloss Tirol Sonderausstellung 2012:
„Hast Du meine Alpen Gesehen?“ Eine jüdische Beziehungsgeschichte…

Bildbeschreibungen

  1. Orthodoxe Feriengäste in Graubünden, Foto: Michael Melcer und Patricia Schon, 2008
  2. Skifahrer des zionistischen Sportvereins Makkabi Hatzair in Tirol, zwanziger Jahr
  3. Der jüdische Bergsteiger Paul Preuss, der Anfang des 20. Jahrhunderts das Freiklettern propagierte, um 1910, Leihgabe Jimmy Petterson
  4. Szenenfoto aus dem Film „Der weiße Rausch“ mit Hannes Schneider, 1931, Filmmuseum München
  5. Lederhose aus der Sammlung Mautner, um 1905; Ausseer