Er war voller Geschichten, die er auch in seinem 95.ten Lebensjahr vor seinem internationalen Publikum zu erzählen genoss. Und er schrieb auch im hohen Alter noch journalistische Beiträge mit jüdischen Bezugspunkten, besonders über Ungarn. Und selbstredend über Antisemitismus.
Österreich
„Für mich war wichtig, eine Zukunft zu haben“
Gestern Abend ist der in Wien lebende Journalist und Zeitzeuge Karl Pfeifer im Alter von 94 Jahren verstorben. Ein unermüdlicher Aufklärer und Mahner gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit, der sich nie scheute, seine Kritik ungeachtet ideologischer Richtungen deutlich und scharf zu formulieren. Er wird uns sehr fehlen.

Antisemitische Übergriffe nehmen zu und werden bagatellisiert
Viele Österreicher nehmen den Antisemitismus nur wahr, wenn es zu extremer Gewalt kommt. Doch dieser beginnt nicht so.

„Begegnungs- und Heimatort für viele Menschen“
Jüdisches Museum Hohenems erhält Österreichischen Museumspreis 2022

Reibpartien im krummen Vergleich
Da ich diese Zeit selbst in Baden bei Wien erlebte, möchte ich diesem Journalisten und all den guten Seelen, die glauben gelegentlich das heutige Deutschland mit der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft vergleichen zu müssen, den Unterschied erklären…

Aufklärung gegen Cancel Culture
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat Post von prominenten Unterzeichnern wie Eric Kandel und Georg Stefan Troller bekommen. Taten nach endlosen Diskussionen wollen die Unterzeichner sehen, die es, wie sie schreiben, „schmerzt, dass einer der prononciertesten Antisemiten des 19. und 20. Jahrhunderts immer noch im Herzen Wiens geehrt“ werde.

Antisemitismus in Österreich nach 1945
Der 2022 veröffentlichte Sammelband „Antisemitismus in Österreich nach 1945“ zeigt auf, wie spezifisch, verwurzelt und gefährlich dieses Phänomen ist. Neben politischen und religiösen werden auch mediale und kulturelle Facetten untersucht.

Antisemitismus in Österreich nach 1945
Antisemitismus in Österreich nach 1945 wird in einem neuen Sammelband behandelt, der 15 Beiträge zu unterschiedlichen Themen enthält. Es geht dabei um die Bedeutung der Judenfeindschaft in diversen Institutionen und Medien ebenso wie in politischen und sozialen Zusammenhängen. Auch wenn keine einheitliche Gesamtdarstellung vorliegt, werden doch interessante Beiträge für eine solche in dem informativen Sammelband präsentiert.

Simon-Wiesenthal-Preis an Zeitzeug:innen
Gestern Abend wurden bei einer feierlichen Veranstaltung des österreichischen Parlaments in der Hofburg die vier Zeitzeug:innen Lily Ebert, Zwi Nigal, Karl Pfeifer und Liliana Segre mit dem Simon-Wiesenthal-Preis für ihr Engagement gegen Antisemitismus und für Aufklärung über den Holocaust ausgezeichnet. Ebenfalls geehrt wurden die Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz und das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus.

„Seismograph gegen Antisemitismus und Rassismus“
Der Journalist und Zeitzeuge Karl Pfeifer wurde mit dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet.
