„Yiddish is dead? Long live Yiddish!” schreiben Jewrhythmics im Manifest zu ihrem Debütalbum. Die vermeintlich tote Sprache erlebt seit Ende des 20.Jahrhunderts vor allem außerhalb Israels wieder eine erstaunliche Renaissance. Ähnlich ergeht es der Disco-Musik – jenem leicht tanzbaren Genre, dem schon so viele Male das Ende vorausgesagt wurde. Doch es erweist sich auch heute noch als extrem widerstandsfähig und wird in immer neuen Metamorphosen wiedererweckt…
Jewrhythmics Tour Dates
21.01.: Tel Aviv / Comfort 13
27.01.: Frankfurt / Nachtleben
28.01.: München / Ampere
30.01.: Berlin / Lido
Jiddisch ist das – mit althebräischen Wörtern angereicherte – mittelalterliche Mittelhochdeutsch. Jiddisch war zwar innerhalb des europäischen und russischen Judentums weit verbreitet, aber innerhalb des jüdischen (Groß-)Bürgertums bis zur Shoa als die Sprache der Underdogs verpönt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Jiddisch mit der massiven jüdischen Emigration nach Amerika die Umgangssprache der jüdischen Einwanderer. Doch wieder wurde es zu einer letztlich aussterbenden Sprache, die durch das Englische abgelöst wurde.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=51IIBkPCO1A[/youtube]
Jewrhythmics Musik ist eine aufregende Mixtur der beiden so oft totgesagten Gattungen und sprudelt dabei voller, neu eingehauchter Lebensenergie. Nur noch selten gibt es in der aktuellen Musik Momente des bisher Ungehörten. Und nur noch selten gibt es Projekte, die die geläufigen Pfade verlassen, um musikalisches Neuland zu betreten. Das Projekt Jewrhythmics wagt solch einen Schritt auf ungewohntes Terrain, indem es verbindet, was bisher nicht verbunden wurde: Jiddische Klassiker eingebettet in Synthie-Sounds der 80er-Disco-Ära.
Dabei arbeiten Jewrhythmics auf der Disco-Achse Moskau/Tel Aviv. Die eine Stadt, in der 70/80er-Sounds von den Radiosendern rund um die Uhr ausgestrahlt werden, triff auf jene andere, in der sich das mittelöstliche Zentrum der Techno-Clubkultur befindet. Doch Jewrhythmics reproduzieren den Disco-Sound nicht digital, sondern im Sinne einer Reminiszenz an die frühe Disco-Ära mit einer Vielzahl von analogen Synthezisern und klassischen Instrumenten (Gitarren, Akkordeon, Klarinette und mehr). Über die so entstehenden sphärischen Klänge schwebt der ursprüngliche und unverfälschte jiddische Gesang wie das wellenförmige Echo einer vergangenen Epoche.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=U3mkZNzJdzg[/youtube]
Die spannende Discoformation führt auf ihrem Debütalbum nicht nur den Dick-Dale-Klassiker „Misirlou“ nach Hause, sondern schafft insgesamt neun zeitlose Stücke voller synthetischer Klänge und eingängiger Melodien, die eine außergewöhnliche Melange ohne Pathos bilden – neue, so noch nicht gehörte Sounds sowohl für jüdische Familienfeste als auch für die angesagten Clubs in der westlichen Hemisphäre.
Jewrhythmics Manifest
Um die geheimnisvollen Kräfte der Kunst zu bändigen, muss man sie aus einer wilden Attacke heraus gebären, nahezu so als würde man sie zu Boden ringen, um sie der Menschheit entblößt zu präsentieren. Unsere Gefühle und Gedanken sind nicht unsere eigenen, denn wir sind lediglich eine Verlängerung des längst Vergangenen, das in uns weiterlebt. Aus den Tiefen des Tel-Aviv-Moscow Widerstands mit fanatischem Augenmerk aufs Detail und Verwendung analoger Maschinen von vorvorgestern entstehen Songs aus der Symbiose von Yiddish und Italo Disco. Tote Musik mit einer toten Sprache, welche sich in einem Untergrund-Club genauso passend anhört wie auf einer Bar Mitzwa. Koschere Ernährung für die nicht notwendigerweise koscheren Seelen.
Jiddisch ist tot? Es lebe Jiddisch!
Tracklisting: 01. Misirlou – 02. Chiribim – 03. Papirossen – 04. Goldene Chassene – 05. Hava Nagila – 06. Kinder Yoren – 07. 5th Avenue Square Dance – 08. Vu is dos Gessale – 09. Ich hob dech lib – Bonus – 10. Misirlou Video
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chanukka sameach jim!
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„…Die hören nur auf den eigenen Haß und den eigenen Neid, auf die schädlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich. Gegen Vernunft, Recht und Sitte sind sie taub.“ (Th.Mommsen)
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„Die spinnen die Römer!“ Diese Zeile, ich denke, ich hatte es auch mal so formuliert. Ist es nicht so, daß wir als Menschen alle denselben auch bösen Antrieben uns stellen müssen?
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Warum verzeiht man ganzen Übeltäterbanden und ist -beim Teufel!- nicht bereit, die Menschenfreundlichkeit zB beim israelischen Militär oder den Juden in Judäa und Samaria anzuerkennen, die sich eben, obwohl sie Menschen sind, nicht so schwer daneben benehmen?
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Mit welchem Recht zeigen soviele Menschen mit dem Finger auf Splittergrüppchen, ja und wenn nur eine einzige Person, die sich in Israel daneben benimmt um daraus abzuleiten, daß Juden Bestien seien?
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Wow, ein „Haufen jüdischer Verbrecher“ (ojweh,. „Siedler“ auch noch!) hat eine unschuldige Windschutzscheibe eines israelischen Militärfahrzeugs zerstrümmert!
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Das ist natürlich vielviel schlimmer als Sodom und Gommorrah irgendwo außerhalb von Israel, wo Menschen auf die bestialischte Art herniedergemordet werden.
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Wenn nur einer von uns sich daneben benimmt, dann ist das für bestimmte Menschen so, als seien wir die Rosinen an ihrem antisemitischen Kuchen, ein Rosinenkuchen natürlich. „Alle Juden“/“die Juden“, blabla, jajaja zwei, drei sind ganz in Ordnung, die reden ja auch gegen Israel, die wissen Bescheid, die müssen’s ja wissen!
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Abi, Du bist der Held derjenigen, die Dich natürlich komplett verschonen werden, Du richtest Dich längst selbst zugrunde…usw…
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Ja, ich sollte noch vielmehr von Edgar Hilsenrath lesen, aber es war auch sehr schmerzlich ihn zu lesen. Nu, von wegen Sergej Mandelbaum, denke, daß ich den Punkt erfasse. So ernst nehme ich die Auswahl des mejdl dort im Video nicht, das ist wirklich albern, aber Hauptsache etwas lustig.
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Und letztlich, tut sie doch! Schtick to it! 8)
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Und auch Uri von hier nochmal mein Zollen an Respekt,
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😀 !chappy chanukka! 😀
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Nur weil Du jetzt Jacob Wassermann ansprichst, A.mOr, der Hilsenrath, der von dem ich son Fan bin, der hat neben all seinen Auszeichnungen auch den Jacob Wassermannpreis bekommen, hat mich gefreut, damals, aber, zu seinem Text – hab da was Ergänzendes dazu, Theodor Mommsen:
“Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, daß man da überhaupt mit Vernunft etwas machen kann. Ich habe das früher auch immer gemeint und immer und immer wieder gegen die ungeheure Schmach protestiert, welche Antisemitismus heißt. Aber es nützt nichts. Es ist alles umsonst. Was ich Ihnen sagen könnte, was man überhaupt in dieser Sache sagen kann, das sind doch immer Gründe, logische und sittliche Argumente. Darauf hört doch kein Antisemit. Die hören nur auf den eigenen Haß und den eigenen Neid, auf die schädlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich. Gegen Vernunft, Recht und Sitte sind sie taub.“
und wegen dem Uri, ich sag Dir, wenn ich mir so sein „Gesamtwerk“, ziemlich umfangreich hier auf haGalil, vor Augen halte, beeindruckend, und absolut lehrreich, und wichtig – es war, nun ja, sein Rückgriff auf sozusagen präfreudiansiche Zeiten, wie nicht von ihm, sag ich Dir, dabei hab ich erst vor paar Tagen … aber ich hob nischt kein Tanes, du weißt, die Zeiten sind schwer, …
Übrigens, Dein Mädchen da, in Deim albernen Video, wenn die Ahnung hätt, also, sagen wir mal so: wenn die zB den Hilsenrath gelesen hätt, dann tät sich die nen Sergej wünschen, nen Sergej Mandelbaum, logisch, wenn du verstehen willst, was ich meine. 8)
Das wars, lieber A.mOr, wir sehen uns, irgendwann, sind ja nicht blind. 😉
Chag sameach!
Machs gut, Du lieber Kerl!
@Amor,
der Link ist wirklich witzig ..
.. auch wenn mensch sich fragt, wieso ein Drittel der Beurteiler den Don’t_Like-Button drückt ..
Fehlt es der Welt an Humor????    Â
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@mfb,
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(skurril, daß wir mal einer Meinung sein können, aber in dem Fall…)
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…stimmt, verstehe ich auch nicht. Der Welt fehlt’s wahrscheinlich nicht an Humor, aber zwischen Himmel und Erde macht sich beizeiten großer Ernst breit, da wird auf Humor dann schonmal geschossen…
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Die „don’t like“-button-Drücker sind wohl -beinahe- bemitleidenswert.
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Vielleicht besser so: zum Lachen! 😀
😀 Hej, lieber jim!
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Scusi, daß ich Dich solange hier (öhm dort, da mit den Beatles) unbeantwortet stehenließ. Und ich denke schon, daß ich Dich recht gut verstehe. Ãœbrigens, Dein Wassermann-Zitat, welches Du im anderen Strang anbrachtest, das war meine einleitende Rede (in meinen Worten natürlich) an Dich hier (öhm, dort), nur schaffte ich es nicht, das Schreiben zu beenden, bzw abzuschicken. Schicksal! Und Danke, wie passend… 😀
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Auch habe ich Deinen Gruß gestern spät abends noch gesehen (closed, again): vielen Dank, mein Freund!
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Chag sameach!
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Entzünde auch das Licht Deines Herzens, es wird genährt von dem, welches sieben Tage Licht gewährte, ein Wunder wie so viele -!am jisrael chai!- allen Freunden, Brüdern, Schwestern, ein frohes Lichterfest!
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(wir sehen uns, Alter!
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Übrigens, habe gesehen, daß Uri neue Wege beschreitet.
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Häng Dich dran und/aber chasak wenischasek. !*jehi or*!)
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PS/
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ein klein wenig albern, nu, just schtick to it and enjoy! 😯
[…] Jewrhythmics 09 – Ich Hob Dech Lib 1 […]
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