Der Zentralrat der Juden hat sich in die Diskussion über die Rolle des Islam in Deutschland eingeschaltet und die Worte von Bundespräsident Christian Wulff zur Integration von Muslimen ausdrücklich begrüßt…
Nach der Rede des Bundespräsidenten: Union streitet über die Rolle des Islam
Der Generalsekretär beim Zentralrat der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, meint die Empörung nach Wulffs Rede sei abzusehen gewesen. Dass der Bundespräsident Flagge gezeigt habe, sei umso erfreulicher. „Die hierzulande lebenden Muslime sind Teil unserer Gesellschaft, daher gehört natürlich auch ihre Religion in dieses Land. Immerhin ist das Recht auf freie Religionsausübung im Grundgesetz verankert“, so Kramer. Wulffs Kritiker erweckten den Eindruck, Deutschland stünde unmittelbar vor der Wahl zwischen Grundgesetz und Scharia. Es sei kaum nachzuvollziehen, mit welcher Vehemenz manche Politiker jetzt die jüdischen Wurzeln Deutschlands betonten und versuchten, das Judentum gegen den Islam in Stellung zu bringen.
Kramer fordert hartes Vorgehen gegen Verfassungsfeinde: Bürger sollten nicht nach Religion, sondern nach der Treue zur deutschen Demokratie beurteilt werden. Gegen Verfassungsfeinde müsse mit aller Härte vorgegangen werden – egal, ob sie in die Kirche, die Moschee oder die Synagoge gehen.
Bundeskanlerin Merkel forderte von den Muslimen in Deutschland Treue zum Grundgesetz: „Es gilt in Deutschland ganz eindeutig das Grundgesetz und nicht die Scharia“, sagte sie. Erscheinungen wie Zwangsverheiratungen und Ehrenmorde seien nicht hinnehmbar.