Die Oberammergauer Passionsspiele versuchen in dieser Saison einen Neustart ohne antisemitische Motive
Bayern
Seit 900 Jahren: Juden in Schwaben
Seit dem 3. Jahrhundert leben Juden im Raum des heutigen Deutschland. Heuer erinnern wir an die erste schriftliche Erwähnung von Juden in Köln vor 1700 Jahren. In Schwaben ist mit Joseph de Augusta im Jahr 1208 ein Jude urkundlich erwähnt. Zugleich stehen wir 80 Jahre nach der Shoa vor der Zunahme von antisemitischer Hetze, von Gewalttaten und Anschlägen in Deutschland, die von den unterschiedlichsten Gruppierungen ausgehen.

Mehr antisemitische Vorfälle in Bayern dokumentiert
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) dokumentierte 2021 im dritten Jahr in Folge mehr antisemitische Vorfälle. 447 Fälle wurden im Freistaat erfasst, ein Zuwachs von 82 Prozent im Vergleich zu 2020. Besonders auffällig zeigte sich Antisemitismus im Kontext von Coronaprotesten, antiisraelischen Versammlungen und Direktnachrichten im Internet.

Aktion um das Jodl – Grab
Wolfram Kastner gibt nicht auf. Der Künstler hatte mit einer Aktion auf einen Skandal aufmerksam gemacht. Auf der Fraueninsel im Chiemsee wird mit einem Grabkreuz einem NS-Kriegsverbrecher erinnert. Kastner hatte das Grab Alfred Jodls mit blutroter Farbe markiert. Daraufhin wurde er zur Zahlung von Schadensersatz verklagt und zog vor das Bundesverfassungsgericht. Auch dort kassierte er eine Niederlage.

Von „Zigeunerpolizeistelle“ zu „Landfahrerstelle“
Zentralrat begrüßt Beginn der Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte des Bayerischen Landeskriminalamts durch die Behörde

Yad-Vashem-Ehrung in Bayern
Am 13.04.1945 gelang dem völlig ausgemergelten Juden André Revai die Flucht von einem Todesmarsch in Oberfranken. Elise Conrad sah ihn und bot ihm Unterkunft an. Sie versteckte und pflegte ihn bis Kriegsende auf dem Dachboden.

In Giebelstadt erinnert ein Rucksack
Seit letzter Woche gibt es im unterfränkischen Giebelstadt bei Würzburg ein weiteres Symbol für das unmenschliche Leid der früheren jüdischen Bürger: ein Rucksack aus zerbrechlichem Ton. Das neue Denkmal steht auf einem extra dafür bereitgestellten Platz. Angefertigt wurde der schlichte braune Rucksack mit der darüber festgeschnallten Decke von Frau Sieglinde Bösl in ihrer Eßfelder Keramikwerkstatt.

Interkulturelle Bücherboxen wandern in Bad Saulgau
Eine großzügige Spende macht es möglich: Gleich fünf prall gefüllte interkulturelle Bücherboxen gehen an Mädchen und Buben nach Bad Saulgau. Die Bücherkisten sind als Wanderboxen konzipiert, so dass dort sämtliche 13 Kindertageseinrichtungen und die Grundschule in deren Genuss kommen sollen.

Übergriff auf Gil Ofarim: Ähnliche antisemitische Vorfälle auch in Bayern
Der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern sind bislang 131 antisemitische Vorfälle bekannt geworden, die sich im direkten persönlichen Kontakt ereigneten. In 57 Fällen wurden Betroffene als Juden adressiert und angefeindet.
