„Ich bin in der Fremde zuhause. Jedes Sein ist ein Sein im Exil.“

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Hans Keilson Besuch des S. Fischer Verlages (Lesung und Gespräch mit den Mitarbeitern) am 1.6.2005 Foto: Martin Spieles (c) S. Fischer Verlag GmbH

Vor zehn Jahren verstarb der jüdische Psychoanalytiker, Schriftsteller und Emigrant Hans Keilson

Zusammengestellt und herausgegeben von Roland Kaufhold

»Meine Sequentielle Traumatisierung bei Kindern, die Studie, die aus meiner Arbeit mit jüdischen Waisenkindern hervorgegangen ist, das ist das Buch, das überleben wird«
Hans Keilson (2011, S. 219) im Alter von 101 Jahren

 

Sterne

„weißt du wieviel

das alte kinderlied
die kuchenform der mutter
als sie
für festtage
figuren schnitt
aus mürbeteig
herzen männchen tiere
und sterne
vor allem sterne
viele
(…)
Die süßen plätzchen
verbrannten
in den öfen

weißt du wieviel“

Hans Keilson, 1967 (Keilson, 2005, Werkausgabe Bd. 1, S. 41-43).

Dieses Gedicht schrieb der niederländische, in Deutschland aufgewachsene Widerständler, Schriftsteller und Psychoanalytiker Hans Keilson (12.12.1909 – 31.5.2011) im Jahr 1967. Er gedachte hierbei seiner in Auschwitz von den Deutschen ermordeten Eltern. Und dennoch, trotz aller, unwiederbringlichen Verluste: „Meine Trauer ist stärker als mein Hass“ versicherte er öffentlich, in seinen zahllosen Publikationen und Interviews immer wieder. Der Hass zerstöre auf Dauer das Innere der Opfer zusätzlich.

Vor genau zehn Jahren, am 31.5.2011, verstarb Hans Keilson. Seine breitgefächerten literarischen, psychoanalytischen und traumatheoretischen Werke sind weiterhin zugänglich, versammelt in seiner zweibändigen Werkausgabe (Hrsg. Detering & Kurz 2005). Seine höchst außergewöhnliche, widerständige Biografie hingegen wird schrittweise vergessen. Jede Generation erinnert und vergisst in ihrer Weise.

Aus Anlass von Keilsons 10. Todestag erscheint auf haGalil ein umfangreicherer Themenschwerpunkt zu Hans Keilson; hierin sind zahlreiche noch zu Keilsons Lebzeiten auf haGalil publizierten Studien und Buchbesprechungen eingearbeitet worden, sowie weitere, neue Studien.

Foto: Martin Spieles / S. Fischer Verlag

Den Anfang macht eine umfangreiche, Hans Keilsons ein Jahrhundert umspannende Vita und Wirken in dichter Form betrachtende Lebens- und Werkstudie: Das Leben geht weiter erschien 2008 in der Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis (ZFPT, H. 1 / 2 – 2008, Jg. 23, S. 142-167). Anlässlich Hans Keilsons 100.ten Geburtstages am 12.12.1909 wurde die Studie vom Verlag der Zeitschrift auch online gestellt und erscheint nun erstmals auf haGalil.

Es folgt eine kurze, persönlich gehaltene Erinnerung des Kölner Journalisten und Schriftstellers Peter Finkelgruen. Hierzu ein einordnender Hintergrund: Hans Keilson, der bereits als Jugendlicher literarisch schrieb und hierfür ausgezeichnet wurde, hatte mit 23 Jahren – 1932 – den Roman Das Leben geht weiter – eine Jugend in der Zwischenkriegszeit beim Fischer-Verlag veröffentlicht – es war der letzte Roman eines Juden bei Fischer. Nach zunehmendem Ausschluss vom privaten und beruflichen Leben emigrierte Hans Keilson 1936 gemeinsam mit seiner Frau Gertrud Manz in die Niederlande, lebte dort „illegal“, ab 1940 mit gefälschtem Pass im Widerstand und ab 1943 im Untergrund.

Dennoch schrieb er weiter literarische Texte sowie Gedichte und veröffentlichte diese unter Pseudonym. Einige von ihnen erschienen bis 1945 sogar auf deutsch (!) in den Niederlanden.

Nach Überlebenskampf sowie pädagogisch-therapeutischem Engagement mit jüdischen Flüchtlingskindern (vgl. Kaufhold 2008, 2009a, 2010) veröffentlicht er 1947, zwei Jahre nach der militärischen Niederschlagung von Hitler-Deutschland, beim niederländischen Exil-Verlag Querido die Novelle Komödie in Moll. In den Jahrzehnten danach schrieb der Arzt und Psychoanalytiker „nebenbei“ weiter als anerkannter Schriftsteller Erzählungen und Gedichte, in denen er seine Verluste, insbesondere die Ermordung seiner Eltern in Auschwitz, erzählend erinnerte und „verarbeitet“. Sein deutschsprachiger Gedichtband Sprachwurzellos erschien 1963, da war er 54, und lebte weiterhin in seiner neuen niederländischen Heimat.

Eine weitere, selbst gewählte Heimat war für den Exilanten und Schriftsteller der 1934 gegründete Exil-Pen, heute PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland. Gegründet wurde der Exil-Pen von emigrierten deutschen Autoren wie Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, Anna Seghers, Ernst Toller, Arnold Zweig, Stefan Zweig und Alfred Döblin.

Von 1985 bis 1988 war Hans Keilson Präsident des Exil-Pens. Mit Nachdruck, Wärme und persönlicher Ausstrahlung erhob er, der seine Vertreibung als Jude in den Niederlanden in eine neue Heimat verwandelte, immer wieder seine Stimme für seinen Exil-Pen, seine neue literarische Heimat, in der er sich als deutschschreibender Autor immer noch Zuhause fühlte.

Peter Finkelgruen hatte sich ab den 1990er Jahren beim Exil-PEN engagiert. Ein Jahrzehnt lang gehörte er dessen Vorstand an und arbeitete in diesen Jahren eng u.a. mit Günter Kunert, Guy Stern und seinem Kölner Freund Ralph Giordano zusammen. Im Köln-Sülzer „Freiraum“ gestaltete er über ein Jahrzehnt lang eine Lesebühne des Exil-Pens und erinnerte in diesen von ihm organisierten Lesungen immer wieder an die Geschichte des Exil-PENs. 2019 wurde Finkelgruen zu dessen Ehrenmitglied ernannt.

Anlässlich des 75. Geburtstages des Exil-PENS erschien 2009 der Band „Nachgetragenes. 75 Jahre PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland“ (Hg. Alioth & Oeser 2009). Hans Keilson bemerkte hierin lakonisch, mit innerer Überraschung: „Meine literarischen und einen grossen Teil meiner wissenschaftlichen Texte schrieb und schreibe ich auf Deutsch. Das habe ich nicht verlernt.“ (S. 11) Die Mehrzahl der ins Exil vertriebenen deutschen Schriftsteller sei auch nach 1945 freiwillig „draußen“ geblieben. Niemand in Deutschland habe sie aufgefordert, wieder heimzukehren.

Zum nächsten Beitrag: Ab Mitte der 1990er Jahre war der Historiker und Erziehungswissenschaftler Dr. Matthias Heyl in Hamburg gemeinsam mit Prof. Helmut Schreier an dem Aufbau einer Forschungs- und Arbeitsstelle „Erziehung nach/über Auschwitz“ maßgeblich beteiligt, die Heyl von 1998 – 2002 leitete. Auch Hans Keilson trat dort als Referent und Zeitzeuge auf (vgl. Schreier & Heyl 1996). 1999 hielt Heyl, der Keilson 1985 kennenlernte und heute Leiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte Ravensbrück ist, den Ehrenvortrag Das Leben ist ein anderes…“ – Hans Keilson zum 90. Geburtstag. Der Beitrag erscheint nun erstmals auf haGalil.

Die weiteren Beiträge dieses erinnernden Themenschwerpunktes über Hans Keilson sind bereits früher auf haGalil erschienen, wir publizieren sie in zeitlich chronologischer Reihenfolge:

© Psychosozial Verlag Gießen

2005 erschien die zweibändige Werkausgabe – Werke in zwei Bänden – von Hans Keilson im Fischer-Verlag (Hg. Detering & Kurz). Diese Werkausgabe bleibt das Grundlagenwerk, um Keilsons literarischen, erzählenden, lyrischen, autobiografischen, psychoanalytischen und traumatheoretischen Schriften entlang seiner höchst außergewöhnlichen, vom Trauma der Verfolgung und des Exils geprägten Vita zu rezipieren (vgl. Kaufhold 2009, 2010).

2007 – da war Hans Keilson 98 – erschien die autobiografische Studie Literatur ist das Gedächtnis der Menschheit“: Der jüdische Psychoanalytiker, Schriftsteller und Pädagoge Hans Keilson“.

Als der bescheidene, selbstironische Schriftsteller Hans Keilson im Dezember 2009 im niederländischen Bussum seinen 100.ten Geburtstag feierte wurde er in der Weltpresse hymnisch gefeiert. Die New York Times ernannte ihn 2010 zum „genius“, seine Romane zu „masterpieces“. Auf die Frage der New York Times, was die Grundlage seines Lebens“ sei antwortete der Überlebende: „Die Trauer.“ (Keilson, 2011a, S. 154)

Auch in psychoanalytischen Zeitschriften wurde sein Gesamtwerk, mit Schwerpunkt auf seine bis heute in der Fachwelt stark rezipierte traumatheoretische Studie Sequentielle Traumatisierung bei Kindern (Keilson 1979 / 2005), gewürdigt (u.a. Hirsch 2007, Kaufhold 2009, 2010).

Die anlässlich seines 100.ten Geburtstages neu aufgebrochene internationale Rezeption seiner Vita ermöglichte es, dass einige seiner teilweise vergriffenen Erzählungen vom Fischer Verlag wieder neu aufgelegt wurden, so sein literarisches Erstlingswerk Das Leben geht weiter. Eine Jugend in der Zwischenkriegszeit. Zeitgleich hierzu, Anfang 2011, erschien bei Fischer der Band Kein Plädoyer für eine Luftschaukel. Essays, Reden, Gespräche, in dem zahlreiche neue Interviews und weitere neue literarische Stücke Keilsons versammelt sind (vgl. Kaufhold 2011). Diese beiden Bücher Keilsons werden von Roland Kaufhold hier vorgestellt.

„Sich in der Fremde endlich zu Hause zu fühlen…“

Im April 2011 legte der inzwischen 101-jährige Hans Keilson mit Da steht mein Haus seine sehr berührenden Lebenserinnerungen vor. Den Schwerpunkt bilden liebevolle Erinnerungsszenen an seine Kindheit in Brandenburg wie auch an seine Widerstandstätigkeit als „illegalisierter“ deutscher Jude in den Niederlanden. „Mein Leben und meine Erinnerungen“, fügt Keilson lakonisch hinzu, sei „verätzt von den Schwaden der Zerstörung“. Gerade deshalb versuchte er sich – und hier unterschied er sich grundlegend von der Mehrzahl der gleichfalls in die Niederlande geflohenen deutschen Emigranten – , „in der Fremde endlich zu Hause zu fühlen.“ „Den Anfang der Shoah habe ich noch in Berlin miterlebt“, bemerkt er scheinbar nebenbei. Hans Keilson wusste um seine Verluste, die Ermordung zahlreicher Freunde und Verwandter als Juden. Gerade deshalb beteiligte er sich unter Lebensgefahr, mit gefälschtem Pass, den ihm eine niederländische Widerstandsgruppe ausstellte, am antifaschistischen Kampf gegen die Deutschen. Am Ende seines Lebens ist er sich sicher, was von dem überdauern wird, was er geschaffen hat –  seine traumatheoretische Langzeitstudie Sequentielle Traumatisierung (1979/2005): „Meine Sequentielle Traumatisierung bei Kindern, die Studie, die aus meiner Arbeit mit jüdischen Waisenkindern hervorgegangen ist, das ist das Buch, das überleben wird. Was will ich mehr?“ (S. 129), resümiert er in seinen Lebenserinnerung Da steht mein Haus (2011) wird von Kaufhold hier besprochen.

Unmittelbar nach dem Erscheinen seiner Erinnerungen, am 31. Mai 2009, verstarb Hans Keilson im Alter von 101 Jahren in den Niederlanden. Auf haGalil erschien der Nachruf Keine Spuren mehr im Rauchfang der Lüfte – sprachloser Himmel.

Drei Jahre später, 2014, stellte seine Witwe, die Literaturwissenschaftlerin Marita Keilson-Lauritz, aus Hans Keilsons Nachlass den Band Tagebuch 1944. Und 46 Sonette zusammen. Dieses war eine  Chronik des bedrohten Lebens. Keilson hatte im Untergrund – im Frühjahr 1943 legte der junge Vater endgültig den aufgezwungenen Judenstern ab und ging in den Untergrund – Tagebuch geführt. Diese dramatischen zeitgeschichtlichen Notizen werden in diesem Band wiedergegeben. So notierte der 35-Jährige am 22.12.1944: „Jetzt sind wir wieder allen anderen in Polen und den Konzentrationslagern nahe gerückt. Wenn nur das Kindchen wieder gesund wird. Es hat etwas an den Nieren. Viel Durst und muß aufs Töpfchen. Ich sehe alles in Bildern vor mir.“ (S. 142) Im Juni 1944 schrieb er: „Und oft die Gedanken an die Juden in den Lagern. Reise mit illegalen Papieren. Ich bleibe am Tod kleben. Immer mehr.“ (S. 71) Dann die Sorge um die Eltern, die er noch in die Niederlande zu holen vermocht hatte: „Denke ruhiger an die Eltern, an ihren möglichen Tod. Und merke es beim Geigen. Ich spiele, als ob ein anderer spielte.“ (S. 73) Seine Eltern werden in Birkenau vergast. Ihrem Andenken widmete er sein 1967 niedergelegtes Gedicht „Sterne“, mit dem dieser Beitrag eröffnet worden ist (vgl. Kaufhold 2014).

Hans Keilsons Tagebuch 1944. Und 46 Sonette wird von Kaufhold hier vorgestellt.

Den Abschluss dieses Hans Keilson – Themenschwerpunktes bildet ein soeben auch in Buchform erschienener Beitrag: Die Germanistik-Hochschullehrerin Barbara Stambolis analysiert im biografischen Rückblick auf Keilsons Vita die Faktoren, die Keilson selbst als Wesensbestimmend für sein eigenes Überleben als Jude betrachtete. Dies war vor allem sein Engagement für jüdische, existentiell bedrohte Kinder und Jugendliche. Diesen bedrohten Kindern vermochte er bereits als junger, psychoanalytisch orientierter Lehrer in Berlin sowie anschließend, nach einer Emigration im Jahr 1936, im niederländischen Untergrund zu helfen, im Rahmen des überhaupt Möglichen. Nach seiner Befreiung, nach der Niederschlagung des deutschen Reiches im Frühjahr 1945 setzte er seine pädagogisch-psychotherapeutische Tätigkeit für die niederländisch-jüdische Organisation Ezrat HaJeled fort. In diesem Rahmen arbeitete er im Laufe mehrerer Jahrzehnte mit über 2000 überlebenden jüdischen Kriegswaisen. Diese Kinder „erzählten mir ihre Geschichte, die bald auch die meine wurde. Oft war ich ungeschickt“, schrieb Keilson (Keilson 2009, S. 98).

Dieser Beitrag von Barbara Stambolis kann hier gelesen werden. Vertiefend verwiesen sei auf den an Keilsons psychoanalytischen Studien angelehnten Band „Folgen sequenzieller Traumatisierung“ (Stambolis & Lamparter (Hg., 2021).

Abschließend möchte ich eine kleine Erinnerung wiedergeben: 1988 nahm ich an einer Fachtagung des Vereins für psychoanalytische Sozialarbeit Tübingen / Rottenburg teil. Die Tagung wurde durch die Präsenz und Vorträge der jüdischen Emigranten Hans Keilson, Rudolf Ekstein, Ernst Federn und Reinhart Lempp geprägt. Diese inzwischen betagten jüdischen Emigranten hatten eine weite Reise auf sich genommen, um gemeinsam psychoanalytisch-sozialarbeiterische Behandlungsmöglichkeiten für diese psychisch kranken Kinder und Jugendlichen zu diskutieren und zu finden (vgl. Ekstein & Lempp 1989).

Der Kindertherapeut Joachim Staigle (2013) erinnerte sich ein Viertel Jahrhundert später in dieser Weise an diese widerständigen jüdischen Emigranten und Psychoanalytiker:

Es ist kein Zufall, dass sich gerade Personen wie Hans Keilson, Ernst Federn, Bruno Bettelheim und Rudi Ekstein lebenslang um Erforschung der und das Herabsteigen in die psychotische Angstwelt – genauer gesagt: um eine helfende Beziehung – bemühten. Obwohl und gerade weil sie einer Welt ausgeliefert und entronnen waren, die eine alptraumhafte Realität war. Der Realität des staatlichen Terrors, der Konzentrationslager, des Exils, der ermordeten Angehörigen. In der Freiheit erwartete sie der Kampf um das soziale Überleben. Indem wir dieser Fachtagung den Titel: „Grenz(fall)kinder“ geben, möchten wir Rudi Ekstein anlässlich seines 100. Geburtstages ehren. Ihn in Ehren halten. Weil wir gerade ihm so vieles verdanken. Weil wir ihn in Erinnerung behalten und in Erinnerung bringen wollen.“ (Staigle 2013)

Staigle sprach zuvörderst – weil diese Tagung dem Andenken an den ein Jahr zuvor verstorbenen Rudolf Ekstein (vgl. Kaufhold 2001) gewidmet war – von Rudolf Ekstein. Aber er hätte in gleicher Weise auch über Hans Keilson sprechen können.

Foto oben: Hans Keilson zu Besuch beim S. Fischer Verlage, 2005, (c) Martin Spieles, S. Fischer Verlag GmbH

Literatur

Alioth, G. & H.-C. Oeser Hrsg., 2009): Nachgetragenes. 75 Jahre PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland http://buecher.hagalil.com/2009/07/exilpen/

Ekstein, R. & R. Lempp (1989): Grußworte anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Vereins für Psychoanalytische Sozialarbeit e.V. In: psychosozial Nr. 37/1989, S. 13-17.

Juelich, D. (1991): Geschichte als Trauma. Für Hans Keilson. Gießen (Psychosozial-Verlag).

Kaufhold, R. (2000): „Literatur ist das Gedächtnis der Menschheit“. Hans Keilson zum 90. Geburtstag. In: psychosozial. H. 79, 1/2000, S. 123–128. 

Kaufhold, R. (2001): Bettelheim, Ekstein Federn. Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Mit einem Vorwort von Ernst Federn. Gießen: Psychosozial-Verlag. https://www.psychosozial-verlag.de/catalog/product_info.php/products_id/1069

Kaufhold, R. (2008): „Das Leben geht weiter“. Hans Keilson, ein jüdischer Psychoanalytiker, Schriftsteller, Pädagoge und Musiker, in: Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis (ZPTP), Heft 1/2-2008, S. 142-167.

Kaufhold, R. (2009a): Weiter leben. Biographische Kontinuität im Exil: Hans Keilson wird 100, psychosozial, 32, Jg., Nr. 118, H. IV/2009, S. 119-131. https://www.psychosozial-verlag.de/catalog/product_info.php/products_id/26186

Kaufhold, R. (2009b): Hans Keilson wird 100. Schriftsteller, Traumatherapeut, Psychoanalytiker, Tribüne H. 192, 4/2009, S. 10-13.

Kaufhold, R. (2010): „Keine Spuren mehr im Rauchfang der Lüfte – sprachloser Himmel“ – Hans Keilson wird 100, Kinderanalyse 18. Jg. (1) 2010, S. 94-109.

Kaufhold, R. (2011a): Zum Tode von Hans Keilson. In: Tribüne. Nr. 199, 3/2011. Internet:  http://www.tribuene-verlag.de/T199_Kaufhold_Keilson.pdf

Kaufhold, R. (2011b): „Keine Spuren mehr im Rauchfang der Lüfte – sprachloser Himmel“. Zum Tode von Hans Keilson (12.12.1909 – 31.5.2011), haGalil. Internet: https://www.hagalil.com/2011/06/keilson/

Kaufhold, R. (2011c): Hans Keilson: Späte Werke. In: Kinderanalyse, 19. Jg., H. 4/2011.

Kaufhold, R. (2011d): „Hitler war für mich eine Schicksalsfigur. Ich dachte, er müsste ein sehr gestörter Mann sein. Jemand, der nicht lieb haben konnte. Zum Tode von Hans Keilson (12.12.1909 – 31.5.2011). In: Kinderanalyse, 19. Jg., H. 4/2011.

Kaufhold, R. (2014): Chronik des bedrohten Lebens. Hans Keilson führte im niederländischen Untergrund Tagebuch – und schrieb Gedichte an seine Geliebte, Jüdische Allgemeine, 6.10.2014: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/chronik-des-bedrohten-lebens/

Kaufhold, R. & G. Hristeva (2021): „Das Leben ist aus. Abrechnung halten!“ Eine Erinnerung an vertriebene jüdische Psychoanalytiker unter besonderer Berücksichtigung von Wilhelm Reichs epochemachenden Faschismus-Analysen, in: Zeitschrift Psychoanalyse im Widerspruch, H. 66 (Nov/Dez. 2021). Gießen: Psychosozial Verlag, S. 7-69, Internet: https://www.psychosozial-verlag.de/piwi

Keilson, H. (1933/1984): Das Leben geht weiter. Eine Jugend in der Zwischenkriegszeit. Frankfurt/M. (Fischer TB).

– (1947/1988): Komödie in Moll. Frankfurt/M. (Fischer TB).

– (1949): Zur Psychologie der jüdischen Kriegswaisen in den Niederlanden, Bern.

– (1959/1989): Der Tod des Widersachers. Frankfurt/M. (Fischer TB).

– (1961): Probleme in der sexuellen Entwicklung. Neue pädagogische Bemühungen. In: Neue deutsche Schule, Nr. 28, 1966.

– (1963/1996): Sprachwurzellos. Gießen (Edition Literarischer Salon).

– (1979/2005): Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Untersuchung zum Schicksal jüdischer Kriegswaisen. Gießen: Psychosozial-Verlag. https://www.psychosozial-verlag.de/456

– (1984): Wohin die Sprache nicht reicht, Psyche, 38, 1984, S. 915-926.

– (1985): Vorwort. In: Brecht, K., Friedrich, V., Hermanns, L. M., Kaminer, I. J., Juelich, D. H. (Hg., 1985): „Hier geht das Leben auf eine sehr merkwürdige Weise weiter …“ Zur Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland. Hamburg (Verlag Michael Kellner).

– (1986): Vorwort. In: Reinfrank-Clark, K. (Hg., 1986): „Ach Sie schreiben deutsch?“ – Biographien deutschsprachiger Schriftsteller des Auslands-PEN. Bleicher Verlag.

– (1992): Einer Träumenden. Gießen (Edition Literarischer Salon).

– (1994): Die fragmentierte Psychotherapie eines aus Bergen-Belsen zurückgekehrten Jungen, Psyche, 48, 1994, S. 69-84.

– (1998): Wohin die Sprache nicht reicht. Gießen: Ricker’sche Universitätsbuchhandlung.

– (2005): Hans Keilson: Werke in zwei Bänden. Hrsg. H. Detering & H. Kurz,  Fischer Verlag: Frankfurt/M.

– (2011): Da steht mein Haus. Erinnerungen. Herausgegeben von Heinrich Detering. S. Fischer: Frankfurt am Main.

– (2011): Kein Plädoyer für eine Luftschaukel. Essays, Reden, Gespräche. Hrsg. von Heinrich Detering. S. Fischer: Frankfurt am Main.

– (2014): Tagebuch 1944. Hrsg. von Marita Keilson-Lauritz. S. Fischer: Frankfurt am Main.

Leuzinger-Bohleber, M./ W. Schmied-Kowarzik (Hrsg., 2001): „Gedenk und vergiss – im Abschaum der Geschichte…“ Keilson. Trauma und Erinnern. Hans Keilson zu Ehren. Tübingen 2001.

Nitzschke, B. (1996): In der Fremde zu Hause – ein Film über Hans Keilson. https://www.zeit.de/1996/15/In_der_Fremde_zu_Hause

Rösing, W. (1995): Bis zur Umkehrbank – Hans Keilson erinnert sich: Dokumentarfilm, Bremen. Wilhelm Rösing Film Produktion, Albrecht Roth Str. 8, 28757 Bremen.

Schreier, H. & M. Heyl (1995): „Dass Auschwitz nicht noch einmal sei…« – Zur Erziehung nach Auschwitz, Krämer-Verlag, Hamburg

Schröder/Weymann/Widmann (Hrsg.) (2013): „Die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“ Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson. Königshausen & Neumann: Würzburg.

Staigle, J. (2013): Ein paar Worte…, in: Verein für Psychoanalytische Sozialarbeit (2013): Jenseits des Borderline-Syndroms. Grenzfallkinder im Wandel. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, S. 11-29.

Stambolis, B. & U. Lamparter (Hrsg.) (2021): Folgen sequenzieller Traumatisierung. Zeitgeschichtliche und psychotherapeutische Reflexionen zum Werk von Hans Keilson. Gießen: Psychosozial-Verlag.