"Bücher
kann man wieder neu auflegen. Von Büchern gibt es schließlich
Archivexemplare. Von Menschen nicht."
Hans Keilson
Hans Keilson ist eine Jahrhundertgestalt. Am 12. Dezember diesen Jahres
wird er 100 Jahre alt - und ist weiterhin geistig sprühend und voller
Lebensenergie. Er ist Arzt, Psychoanalytiker und Pädagoge, publizierte
bereits als 23jähriger eine bemerkenswerte Erzählung. Als Jude wurde er
verfolgt, floh aus Deutschland in die Niederlande. Er arbeitete dort in der
Untergrundbewegung, wurde nach dem Krieg Psychoanalytiker und arbeitete auf
der Basis der freudschen Schriften mehrere Jahrzehnte lang mit schwer
traumatisierten jüdischen Kindern und Jugendlichen.
Knapp 70jährig verfasste er eine Promotion über Traumatisierungsprozesse,
welche zu einem Grundlagenwerk eines pädagogisch-therapeutischen
Verständnisses von schweren Traumatisierungen wurde. Erst in den letzten
Jahren erhielt das Werk des in Bussum in den Niederlanden lebenden
Intellektuellen zahlreiche Auszeichnungen. Ein Anlass, sich dieser
bedeutenden jüdischen Biographie anzunähern.
Studium und frühes
Engagement
Foto: © Psychosozial Verlag Gießen
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Hans Keilson wird am 12. Dezember 1909 als Sohn einer liberalen jüdischen
Familie in Bad Freienwalde/Oder geboren; sein Vater arbeitete als
Textilhändler. 17jährig gewinnt er bei einem Schülerwettbewerb des
Börsenvereins mit einem Text zu Hesses "Demian" den dritten Preis. Im 1984
verfassten Nachwort zu seiner Erzählung "Das Leben geht weiter" (S.
246-251) erinnert sich Keilson im autobiographischen Rückblick:
"Von den gewonnenen 30 Mark erwarb ich drei Bücher, es dauerte Wochen, bis
der neugierig-entrüstete Buchhändler des Städtchens sie mir aushändigte:
'Eros im Zuchthaus' von Karl Plättner (...) den Novellenband 'Erstes
Erlebnis' von Stefan Zweig und die wunderschöne ledergebundene
Dünndruck-Taschenausgabe der 'Vorlesungen' von Sigmund Freud (...) die ich
über die Jahre gerettet habe, die beste, beglückende Einführung in das Fach,
das ich auch heute, wenn gleich kritischer geworden, noch ausübe." (Keilson
1933/1984, S. 247f.)
Hans Keilson studiert von 1928 - 1934 in Berlin Medizin und macht zeitgleich
an der Preußischen Hochschule für Leibeserziehung in Spandau eine Ausbildung
als Turn-, Sport- und Schwimmlehrer. "Nebenbei" ist der junge Intellektuelle
als Schriftsteller und als Musiker tätig. Mit seiner Trompete und seiner
Geige verdient er in Cafes und Varietés sein Geld. Den Dichter Oskar Loerke
beeindruckt dies so sehr, dass er 1933 in seinem Tagebuch notiert: "K. ist
Sportlehrer, Medizin im 10. Semester, Musikant auf Trompete, Geige,
Harmonika. Imponierend, wie sich junge Leute dieser Art durchschlagen."
(vgl. Scheller 2005, S. 164)
1933 erscheint beim Fischer-Verlag der erste Roman des 23jährigen: "Das
Leben geht weiter. Eine Jugend in der Zwischenkriegszeit" - "gerade noch
rechtzeitig, um verboten zu werden", merkt Keilson (1998, S. 127f.) ironisch
an.
Diese autobiographische, selbstanalytische Erzählung beschreibt den
wirtschaftlichen Niedergang eines kleinen Selbständigen am Ende der Weimarer
Republik. Der begabte junge Mann hatte ein sehr persönliches, widerständiges
Motiv für diesen autobiographisch inspirierten Roman, sein
psychoanalytisches Interesse wurde bereits früh geweckt:
"Auf Anregung einer amerikanischen Kommilitonin, die am Berliner
Psychoanalytischen Institut ihre Ausbildung erhielt, meldete ich mich eines
Tages dort an, wurde empfangen und erzählte 'mein Leiden'. Der betreffende
Analytiker – war es Sachs? – hörte mich ernsthaft an und teilte mir
schließlich mit, er sehe keinen Anlass für eine psychoanalytische
Behandlung. Wütend ging ich nach Hause und schrieb die ersten Sätze."
(Keilson 1933/1984, S. 248)
Diese frühe Erzählung, zugleich das letzte Buch eines jüdischen Autors bei
"Fischer", wird wenige Monate später verboten - und erst 51 Jahre später vom
Fischer-Verlag wieder neu aufgelegt, in der Reihe "Verboten und verbrannt –
Bücher aus dem Exil".
Keilson wird 1934, unmittelbar nach seinem ärztlichen Staatsexamen, ein
Publikations- sowie Praxisverbot erteilt. Der Not folgend arbeitet er
daraufhin als Erzieher und Sportlehrer in verschiedenen jüdischen Schulen,
u.a. am Waisenhaus Weissensee sowie am Landschulheim Caputh bei Potsdam,
später auch an der Theodor-Herzl-Schule in Berlin; er vermag sich im Leben
durchzuschlagen. Am Ende seines 1984 verfassten Nachwortes zu "Das Leben
geht weiter" zeichnet Keilson die innere Zusammengehörigkeit zwischen
seiner damaligen pädagogisch sowie seiner späteren psychotherapeutischen
Tätigkeit nach, wie auch zu seinem literarischen Engagement. Dies alles
stellte eine Erinnerungsarbeit dar, an den biographischen Brüchen in
den Seelen seiner Schüler und Patienten, wie auch an seinen eigenen
biographischen Erschütterungen. Sein lebenslanges Engagement war auch ein
humaner Versuch, all jenes am Leben zu erhalten, zum Leben zu erwecken, was
durch den Nationalsozialismus zerstört worden ist. Hans Keilson, der als
Jude nur mit Glück überlebte, schreibt:
"Die Literatur ist das Gedächtnis der Menschheit. Wer schreibt, erinnert
sich, und wer liest, hat an Erfahrungen teil. Bücher kann man wieder neu
auflegen. Von Büchern gibt es schließlich Archivexemplare. Von Menschen
nicht." (Keilson 1984, S. 251)
Emigration,
Untergrundtätigkeit und erste therapeutische Versuche
Im Oktober 1936 überzeugt ihn seine Frau Gertrud Manz, aus Deutschland zu
emigrieren. Von einer Reise in die Niederlande bringt sie ihm eine Platte
mit niederländischen Kinderliedern mit, um ihm zu beweisen: "In Holland gibt
es auch Kinder, für die du arbeiten kannst." (Heyl 1999) Keilson arbeitet
unter einem Decknamen als Arzt für die illegale Untergrundgruppe "Vrije
Groepen Amsterdam". Bereits im Untergrund arbeitet er
pädagogisch-therapeutisch mit untergetauchten jüdischen Kindern, wie auch
mit Erwachsenen (Keilson 1994, S. 74f.) - und findet sich selbst wieder: In
einer öffentlichen Bibliothek in Holland entdeckt er bald nach seiner
Emigration sein Buch wieder. Keilson schreibt im Untergrund, unter dem
Pseudonym Benjamin Cooper, für verschiedene niederländische Anthologien
Gedichte und verfasst 38jährig die Novelle "Komödie in Moll". Diese
wird 1947 in Holland im Exilantenverlag Querido publiziert und
erscheint erst 40 Jahre später, 1988, auf Deutsch. Diese tragisch-bizarre
Erzählung, ganz von Keilsons illegaler Untergrundtätigkeit geprägt,
beschreibt den Versuch zweier Holländern, die Leiche eines Juden, der bei
ihnen Unterschlupf gefunden hatte und in ihrem Versteck verstarb, vor den
Augen der deutschen Besatzer verschwinden zu lassen, ohne hierbei die
Widerstandsbewegung zu gefährden.
Hans Keilson überlebt die Nazizeit, seine Eltern hingegen wurden in Birkenau
ermordet.
Die Anfänge seiner
Forschungen zur "sequentiellen Traumatisierung"
Unmittelbar nach dem Krieg gründet Keilson, durch eine gewissse "euphorische
Stimmung" (Keilson 1984, S. 921) angesichts der konkreten Möglichkeit, den
zahllosen Opfern der Nazis handelnd zu helfen, beflügelt, zusammen mit
anderen Überlebenden die jüdische Kriegswaisenorganisation "Le
Ezrat Hajeled"
("Zur Hilfe des Kindes"), für die er bis 1970 wirkt. Da seine
wissenschaftlichen Ausbildungen nicht anerkannt werden studiert er in den
Niederlanden noch einmal Medizin, welches er als Facharzt für Psychiatrie
abschließt. Zugleich macht er eine Ausbildung als Psychoanalytiker. 1967
wird er Mitarbeiter der kinderpsychiatrischen Universitätsklinik Amsterdam.
Seine dortige psychotherapeutische und gutachterliche Tätigkeit bildet den
Ausgangspunkt für seine umfangreiche, auf einer elfjährigen
Forschungstätigkeit beruhenden empirischen Studie über die langfristigen und
tiefgreifenden Traumatisierungsprozessen bei jüdischen Kriegswaisen, bei
"hidden children" (s. Keilson 1949). 1979 promoviert der inzwischen
70jährige hierüber. Da ihm ein Zugang zu einem Großteil der Akten der mehr
als 2000 "jüdischen Kriegswaisen in den Niederlanden" ermöglicht wird
analysiert er exemplarisch das Schicksal von 204 jüdischen Kindern.
Seine wegweisende Studie erscheint im gleichen Jahr unter dem Titel "Sequentielle
Traumatisierung bei Kindern. Deskriptiv-klinische und
quantifizierend-statistische follow-up-Untersuchung zum Schicksal der
jüdischen Kriegswaisen in den Niederlanden." Dem Buch voran stellt er
den Satz: "An Stelle eines Kaddisch." Das umfangreiche Werk, dessen
statistischen Teil er in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Mathematiker
erarbeitet, wird immer wieder von neuen Verlagen aufgelegt, kürzlich wurde
ihr dauerhafter Erhalt durch eine Neuauflage beim renommierten Gießener
Psychosozial-Verlag gesichert. Schrittweise avancierte sie in der
Fachliteratur zu einem unverzichtbaren Grundlagenwerk für eine Arbeit auch
für die schrecklich vielen traumatisierten Kinder und Jugendlichen, die
heute bei uns Zuflucht suchen (vgl. Becker 1992, Hirsch 2007, Kaufhold
2001).
Im Nachwort zu "Das Leben geht weiter" (Keilson 1984, S. 250) bemerkt
Keilson über die biographischen Hintergründe seiner Studie:
"1934 hätte ich, wie man mir damals in Berlin bedeutete, bei einer
eventuellen Promotion zum Dr. med. meine Staatsbürgerschaft aufgeben müssen.
Ich verzichtete und tat es fündundvierzig Jahre später. Das holländische
Justiz- und das Sozialministerium unterstützten meine Arbeit."
Insofern war diese Promotion, aus einem jahrzehntelangen unmittelbaren
Engagement für schwer traumatisierte Kinder und Jugendliche erwachsen, auch
ein biographischer Rehabilitationsversuch, eine Kompensation der auch
wissenschaftlichen Schädigung, die ihm die deutschen Nationalsozialisten
zugefügt hatten.
"Mit dieser Arbeit" – fügt Keilson 1984 hinzu – "habe ich endlich Kaddisch
gesagt, das Totengebet, das ich lange nicht sprechen konnte." (Keilson 1984,
S. 250) Keilson versucht mit dieser Studie, sowie mit zahlreichen weiteren
klinischen Behandlungsberichten, den Gerichten sowie den zuständigen
Versorgungsinstitutionen in den Niederlanden das erschütternde Leid zu
verdeutlichen, welches die deutschen Nationalsozialisten diesen jüdischen
Kindern zugefügt hatten: Keilson erinnert sich:
"Ich habe unzählige Rapporte geschrieben über Kinder und Erwachsene, die ich
untersucht oder behandelt habe, um Gerichte und andere Instanzen im Idiom
meines Faches von dem Leid zu überzeugen, das sie in schweren Jahren
überkommen hatte. Diese Arbeit bestimmt im Grunde mein persönliches
Verhältnis zur Literatur." (1933/1984, S. 250f.)
Seine klinischen Beschreibungen und Untersuchungen dienten auch dazu, die
Frage der Vormundschaften zu klären: Ob die jüdischen Waisenkinder nach
Kriegsende in ihren "Kriegspflegefamilien" verbleiben oder aber in ein
jüdisches - und somit ebenfalls schwer traumatisiertes - Milieu zurückkehren
sollten, was für diese Kinder möglicherweise eine erneute traumatisierende
Trennungserfahrung dargestellt hätte.
Diese schwer geschädigten Kinder hatten die nationalsozialistische
Verfolgung in den Niederlanden in einem, häufig mehreren inprovisierten
Kriegspflegefamilien überlebt; ca. 10% von ihnen kamen aus KZ-Lagern zurück,
wohin sie zusammen mit ihren Eltern verschleppt worden waren. Schließlich
versuchte Keilson in seiner Studie "im Rückblick" zu eruieren, welche
posttraumatischen Erfahrungen sich eher kurativ und welche sich als
zusätzlich traumatisierend ausgewirkt hatten. Möglich wurde ihm diese in der
Fachliteratur wohl einmalige Studie nur durch in Holland gegebene
außergewöhnlich günstige Rahmenbedingungen. Keilson konnte die Entwicklung
dieser ehemaligen Waisenkinder in einer Nachuntersuchung ca. 30 Jahre später
systematisch wissenschaftlich analysieren.
Er entwickelt in seiner Studie den Begriff der "sequentiellen
Traumatisierung", welcher heute als allgemein anerkannter Fachterminus
in die Literatur eingegangen ist (vgl. Becker, 1992, S. 131f, Kaufhold
2001). Er differenziert hierbei zwischen drei traumatischen Sequenzen in der
Biographie dieser Kinder:
1. Angriff auf die Niederlande, Beginn
des rassistischen Terrors gegen die jüdischen Familien.
2. Direkte Verfolgung: Deportation der Kinder, meist einschließlich ihrer
Eltern; z.T. Trennung von den Eltern, Deportation in ein
Konzentrationslager, Ermordung der Eltern.
3. Nachkriegsperiode mit der Vormundschaftszuweisung als zentrales Thema;
ggf. gesellschaftliche Akzeptanz ihrer durch die nationalsozialistische
Verfolgung bedingten psychischen Schädigungen.
Erst eine Zusammenschau dieser sequentiell aufeinander folgenden
Traumatisierungsprozesse ermögliche ein angemessenes Verständnis der
psychischen Entwicklung dieser Kinder. Das individuell erlittene Trauma ist
unauflösbar verknüpft mit den es prägenden gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen. Ob dieses Trauma nun von der Gesellschaft als solches
anerkannt oder aber verleugnet wird wirkt sich maßgeblich auf den
weiteren Verlauf dieser Traumatisierungen aus.
"um die geheimnisse
des konjunktivs
die zeit der bunten bälle
mühte ich mich vergebens
an den grachten die neuen
freunde grüßend und sie nennen mich
mijnheer"
"Steuern zahl ich in holland
Auf fetter klei
nur
die fußspur durchzieht noch
den sand der mark
und mein herz
trauert um jerusalem"
"Ja, sie sind draußen geblieben und schreiben -trotzdem? - immer noch
deutsch. Was treibt sie zu diesem Absurdum, zu diesem Schrei ins Leere, zu
dieser von Stolz, Trauer und Auflehnung zuweilen bis an die Grenze der
Würdelosigkeit reichenden Haltung, teilhaben zu wollen an einem Gespräch, an
einer Sprachgemeinschaft, der selbst die Sprache abhandengekommen scheint?
Drei Tote, drei Selbstverstümmelte liegen auf dem Wege zu diesem
aussichtslos erscheinenden Versuch zur Partnerschaft in der Sprache: Paul
Celan, Peter Szondi, Jean Amery. Nicht Gefühle von Bitterkeit, von
enttäuschter Hoffnung, von Anklage lenken die Hand, die dieses
niederschreibt. Wer hier von Zufall spricht, kneift. Es handelt sich um
klinische Fakten, und diese sollten bedacht sein." (Keilson 1986).
Foto: Martin Spieles / S. Fischer
Verlag
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1996 erhält Hans Keilson die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur an der
Universität in Kassel und wird 1999 als korrespondierendes Mitglied in die
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Die Universität
Bremen verleiht ihm die Ehrendoktorwürde, und er erhält das
Bundesverdienstkreuz. 2005 ist endlich eine zweibändige Werkausgabe mit
seinen Schriften erschienen, und im November diesen Jahres wurde Hans
Keilson in Berlin mit dem "Welt"-Literaturpreis geehrt. Seine Geburtsstadt Bad Freienwalde verleiht ihm
1995 dank des Engagements des Drehbuchautors Eberhard Goerner die
Ehrenbürgerschaft - die ein halbes Jahrhundert zuvor Adolf Hitler erhalten
hatte.
Zu eben jener Zeit, vor 70 Jahren, 1937, hatte Hans Keilson das Gedicht
"Amsterdamer Lied" verfasst, in welchem sich die Spuren des Exils
widerspiegeln:
"Zu Amsterdam im vierten Stock
mit einer Laus im Haar,
da lebten wir, mein Schatz und ich,
dreiviertel und ein Jahr.
Wir liebten uns im Schwanenteich
des Nachts im Vondelpark.
Der Himmel glänzte: Leuchtmetall,
die Erde roch so stark.
Die Freiheit saß uns im Genick,
zuvor die Polizei.
In Amsterdam war es noch kalt
im Tulpenmonat Mai.
Weit draußen rauscht das große Meer
bei Zandvoort und Zaandam.
Doch dahinaus gelangt nur, wer
es auch bezahlen kann.
Es lebt sich in der schönsten Stadt
selbst mit der liebsten Frau,
wenn man dort keine Arbeit hat,
am Ende ungenau.
Denn wenn du nichts zu Beißen hast,
sei’s auch in Amsterdam,
dann nützt dir nichts das Ijsselmeer,
Marken und Volendam.
Kind, pack die Koffer wieder ein!
Zu Ende ist die Jagd.
Noch einmal über’n Rembrandtplein,
dann schmeiß dich in die Gracht!"
Hans Keilson hat dieser Versuchung widerstanden. Sein breitgefächertes Werk
verdient es, gelesen zu werden. Gerade heute.
Eine erheblich erweiterte Version
dieser Studie ist unter dem Titel "'Das Leben geht weiter'. Hans Keilson,
ein jüdischer Psychoanalytiker, Schriftsteller, Pädagoge und Musiker"
publiziert in:
Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis (ZPTP), Heft
1/2-2008, S. 142-167.
--> "Keine
Spuren mehr im Rauchfang der Lüfte – sprachloser Himmel": Zum Tode von Hans
Keilson (12.12.1909 – 31.5.2011)
Audio-Tipp:
Der WDR5 ließ Hans Keilson in "Erlebte Geschichten" vom 13.12.2009 zu
Wort kommen. Die 20 Minuten Sendung ist
im Internet als Podcast abrufbar.
Literatur
Überarbeitete und
erweiterte Version eines ursprünglich in psychosozial Nr. 79
(1/2000), S. 123-128 publizierten Beitrages. Wir danken dem
Psychosozial-Verlag, Gießen, für die freundliche Nachdruckgenehmigung.
Anlässlich des 100.
Geburtstags von Hans Keilson erscheinen folgende, inhaltlich unterschiedlich
gestaltete Beiträge Roland Kaufholds in den Zeitschriften TRIBÜNE,
psychosozial sowie Kinderanalyse:
Kaufhold, R. (2009): Schriftsteller, Traumatherapeut, Psychoanalytiker:
Hans Keilson wird 100, TRIBÜNE Heft 192 (4/2009).
Kaufhold, R. (2009): Weiter leben. Biographische Kontinuität im Exil: Hans
Keilson wird 100, psychosozial, 32, Jg., Nr. 118, H. IV/2009 (19 S.).
Kaufhold, R. (2010): „Keine Spuren mehr im Rauchfang der Lüfte – sprachloser
Himmel“ - Hans Keilson wird 100, Kinderanalyse 18. Jg. (1) 2010 (13 S.).
Bereits erschienen ist:
Kaufhold, R. (2008): "Das Leben geht weiter". Hans Keilson, ein
jüdischer Psychoanalytiker, Schriftsteller, Pädagoge und Musiker, in:
Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis (ZPTP), Heft 1/2-2008,
S. 142-167."
Mehr von Roland
Kaufhold zu Hans Keilson bei haGalil:
"Kein Plädoyer für
eine Luftschaukel"
"Da steht mein Haus"
Anmerkung:
Vielleicht ist es legitim,
Keilsons Tätigkeit mit überlebenden jüdischen Kindern in den Zusammenhang
mit Siegfried Bernfelds kurzlebigem pädagogischen Modellprojekt "Kinderheim
Baumgarten" (1920/21) mit jüdischen Kriegswaisen zu stellen. Bernfeld, der
sich seinerzeit als Zionist verstand, hatte dieses kurzlebige, wegweisende
Projekt gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Wilhelm Hoffer aufgebaut.
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