Kurz vor den Wahlen haben die großen Tageszeitungen noch einmal Umfragen in Auftrag gegeben. Hierbei weichen die erwarteten Ergebnisse häufig um mehrere Mandate voneinander ab. Zwar liegt in den Umfragen von Haaretz, Ma’ariv und Yedi’ot Acharonot Likud Beitenu von Ministerpräsident Netanyahu und dem zurückgetretenen Außenminister Avigdor Lieberman vorne, einzig Ma’ariv prophezeit der vereinigten Liste jedoch 37 Mandate. Für Haaretz und Yedi’ot sind lediglich 32 der 120 Mandate drin…
Die Arbeitspartei, ha-Avoda, unter Führung von Shelly Yachimovich sehen alle drei Umfragen auf Platz zwei. Haaretz und Yedi’ot mit jeweils 17 Mandaten, Ma’ariv gibt der langjährigen Regierungspartei lediglich 15 Mandate.
Ha-Beit ha-Yehudi von Aufsteiger Naftali Bennett werden von Haaretz und Ma’ariv 14, von Yedi’ot Acharonot lediglich 12 Mandate vorausgesagt.
Yesh Atid unter Führung von Yair Lapid liegt Yedi’ot zufolge sogar noch vor ha-Beit ha-Yehudi. Haaretz sieht die neugegründete Partei gleichauf mit ha-Beit ha-Yehudi, Ma’ariv allerdings sieht Yesh Atid mit lediglich 13 Mandaten in der Knesset vertreten.
haTnua, die erst kurz vor Ablauf der Frist von der ehemaligen Außenministerin Tzipi Livni gegründete Partei, erhält Haaretz und Yedi’ot zufolge 8 Sitze, die Ma’ariv-Umfrage sieht sie bei 5 Mandaten.
Dagegen kann Meretz bei Ma’ariv auf gleich 7 Mandate hoffen, Yedi’ot sagt der Partei sechs und Haaretz lediglich 3 Sitze in der Knesset voraus.
Yahadut haTora geben Ma’ariv und Yedi’ot jeweils 6 Sitze, Haaretz 5.
Die arabischen Parteien Balad, Ra’am Ta’al und Chadash (Kommunistische Partei) kommen Haaretz zufolge auf 12, Yedi’ot Acharonot zufolge auf 11 und Ma’ariv zufolge auf 10 Mandate.
Als große Verliererin wird allerdings weiterhin Kadima gesehen, die aus den letzten Knessetwahlen noch als stärkste Fraktion hervorging: Sie erhält laut Ma’ariv 3, bei Haaretz und Yedi’ot lediglich 2 Mandate.
Die aussichtsreichsten rechten Parteien (ha-Likud Beitenu, ha-Beit ha-Yehudi) kämen demnach gemeinsam auf folgende Resultate: Yedi´ot: 44; Ma’ariv: 51; Haaretz: 46.
Die Mitte-Links-Parteien (ha-Avoda, Yesh Atid, ha-Tnuah, Meretz, Kadima) wären vertreten mit: Yedi’ot: 46; Ma’ariv: 38; Haaretz: 42.
(Ynet, Ma’ariv, Haaretz, 11.01.13)
Hier zwei kluge, nachdenkliche Analysen von Prof. Carlo Strenger, israelischer, aus der Schweiz gebürtiger Psychiater, Psychoanalytiker und Kolumnist:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2013%2F01%2F18%2Fa0094&cHash=b47fdc0ab053b2c39adb683aba54ee06
http://www.thedailybeast.com/articles/2013/01/16/lapid-and-livni-should-stay-out.html
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