Cinema Jenin: Kino zwischen Frieden und Widerstand?

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Das »Cinema Jenin« steht im Mittelpunkt des Programms der diesjährigen Palästina-Israel-Filmtage, die auf das Projekt aufmerksam machen und eine Brücke schlagen möchten zu potentiellen Kinopartnern in Israel und in Deutschland…

Sonntag / 23. Januar 2011, 17.00 Uhr, Podiumsgespräch und Filme: Kino zwischen Frieden und Widerstand?

»Da war eine Ruine, ein altes Kino im Westjordanland. Dann hatte ein deutscher Regisseur eine Idee. Er nannte sie ›Cinema Jenin‹ – und brachte damit mehr als Bilder in Bewegung.«
SZ 05.08.2010

Der deutsche Dokumentarfilmer Marcus Vetter und seine palästinensischen Mitstreiter haben sich zur Aufgabe gemacht, das seit 1987 brachliegende Cinema Jenin im Westjordanland wieder zu beleben. »Cinema Jenin« steht am Anfang des Programms der diesjährigen Palästina/Israel Filmtage, die auf das Projekt aufmerksam machen und eine Brücke schlagen möchten zu potentiellen Kinopartner in Israel und in Deutschland. Die Idee war, drei Filmen aus dem Programm des fertiggestellten »Cinema Jenin« drei Filme aus einem Kino in Haifa, Tel Aviv oder Jerusalem gegenüberzustellen und mit drei bis vier Filmen unserer Wahl zu kombinieren.

Diese Idee scheiterte an den verhärteten politischen Fronten, die auch den kulturellen Austausch immer wieder behindern. In unseren Filmen und bei unserem Podiumsgespräch möchten wir jedoch die Idee des »Kinos für den Frieden« weiter verfolgen. Ist es nur eine schöne Vision oder eröffnet das Cinema Jenin auch »die Möglichkeit, dass sich Kultur, Kunst und Widerstand positiv vereinen«, wie es Zakaria Zubeidi sieht, der ehemalige Führer der Al-Aqsa- Brigaden. Diese Frage stellte sich bei der Vorbereitung ständig, und ihr werden wir auch im Laufe der Filmwoche immer wieder begegnen. Wir zeigen deshalb Filme, in denen das Motto dieser Filmwoche zum Tragen kommt.

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Cinema Jenin Israel/Deutschland 2010, DVD, ca. 5 Min. Buch und Regie: Marcus Vetter und Alex Bakri

Marcus Vetter und Alex Bakri dokumentieren hier den Entstehungsprozess und die Umsetzung der Idee, das alte Kino wieder zu beleben.
Anschließend Podiumsgespräch zum Thema: Cinema Jenin: Gelingt die Vision eines „Cinema For Peace“? In englischer Sprache.
Teilnehmer: Marcus Vetter Filmemacher, Produzent und Initiator des Projektes »Cinema Jenin« Fakhri Hamad Produzent und Projektmanager von »Cinema Jenin« vor Ort Ismael Khatib Protagonist in The Heart of Jenin Irit Neidhardt freie Kulturwissenschaftlerin und Betreiberin des mec film Verleih Moderation: Silvia Bauer, freie Kulturwissenschaftlerin

Anschließend: Work in Progress: After the Silence

Deutschland/Palästina 2010, 90 Min., DVD, arab./hebr.OF. engl.UT
Buch und Regie: Stephanie Bürger und Jule Ott, Produzent: Marcus Vetter

Die beiden Filmstudentinnen Jule Ott und Stephanie Bürger versuchen gemeinsam mit der palästinensischen Filmemacherin Manal Abdullah zu verstehen, was genau am 31. März 2002 passiert ist, als Shadi Tubasi, ein Selbstmordattentäter aus Jenin, sich im Restaurant ›Mazza‹ in Haifa in die Luft sprengt. Unter den Opfern ist Dov Chernobroda, ein israelischer Architekt, der sich sein Leben lang für den Friedensprozess zwischen Israel und Palästina eingesetzt hat. Seine Witwe Yael gibt die Hoffnung nicht auf und möchte die Familie des Attentäters in Jenin besuchen.

Abschließendes Gespräch mit den Regisseurinnen. Pause von ca. 30 Minuten

Jenin, Jenin

Palästina 2002, 48 Min., Beta SP, arab.OF. engl.UT
Buch und Regie: Mohamed Bakri

Jenin im Westjordanland, Frühjahr 2002. Militante Palästinenser und die israelische Armee liefern sich einen blutigen Häuserkampf. Eine Woche nach dem Abzug der Armee trifft Mohamed Bakri im Flüchtlingslager ein und blieb drei Wochen lang. Entstanden ist eine Dokumentation menschlichen Elends.
Der umstrittene Film wurde von Israel als »Propaganda« verboten und kam erst nach einem jahrelangen Gerichtsstreit in Israel zur Aufführung.

Sehen Sie selbst:
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The Heart of Jenin – Das Herz von Jenin

Deutschland/Israel 2008, 89 Min., 35mm, arab.OF.dt.UT
Buch und Regie: Leon Geller, Marcus Vetter Kamera: Nadav Hekselmann

The Heart of Jenin erzählt von einer zutiefst menschlichen Geste im Augenblick der größten Tragödie. Im November 2005 wird der 12jährige Sohn des Palästinensers Ismael Khatib von israelischen Soldaten erschossen. Der Vater entschließt sich die Organe seines Kindes zur Transplantation frei zu geben. Zwei Jahre später bricht er zu einer Rundreise durch Israel auf, um drei der sechs Kinder, die dank der gespendeten Organe überlebten, sowie deren Familien zu besuchen. Eine schmerzhafte und zugleich befreiende Reise für Ismael Khatib.

Der Regisseur ist anwesend
Ort: Gasteig, Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek, Rosenheimer Str. 5

Karten: ab 17.01.2011 im Gasteig (Glashalle) und an allen VVK-Stellen von München Ticket, Tel. 089 / 54 81 81 81 Preise: € 7,-, erm.: € 5,- Auskünfte: Filmstadt München e.V., Tel. 089 / 233 20399

PROGRAMMÜBERSICHT:
Samstag, 22.1. 18.00 Uhr: Vortrag und Filme: Das Image des israel-palästinensischen Konflikts im Film 20.00 Uhr: Jaffa – The Orange’s Clockwork
Sonntag, 23.1. 17.00 Uhr: Kino zwischen Frieden und Widerstand? Podiumsgespräch und Filme (Überlänge)
Montag, 24.1. 20.00 Uhr: The Heart of Jenin – Das Herz von Jenin

Dienstag, 25.1. 20.00 Uhr: Amreeka
Mittwoch, 26.1. 20.00 Uhr: Kirvat Dam – Blood Relation
Donnerstag, 27.1. 20.00 Uhr: Shalom Chawerim, Shalom Shalom
Freitag, 28.1. 18.00 Uhr: Kinder der Steine – Kinder der Mauer 20.00 Uhr: The Time That Remains
Samstag, 29.1. 18.00 Uhr: Kirvat Dam – Blood Relation 20.00 Uhr: Amreeka
Sonntag, 30.1. 18.00 Uhr: Jaffa – The Orange’s Clockwork 20.00 Uhr: Precious Life – Wertvolles Leben

In Kooperation mit Filmstadt München  und der Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe (MSB)

PALÄSTINA/ISRAEL FILMWOCHE MÜNCHEN: BRÜCKEN BAUEN – MAUERN ÜBERWINDEN
22.01. – 30.01.2011 Gasteig

Das »Cinema Jenin« steht im Mittelpunkt des Programms der diesjährigen Palästina-Israel-Filmtage, die auf das Projekt aufmerksam machen und eine Brücke schlagen möchten zu potentiellen Kinopartnern in Israel und in Deutschland…

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