Israel & Deutschland: Wirtschaftsbeziehungen

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Deutschland ist der drittgrößte Handelspartner Israels, nach den Vereinigten Staaten und China. Zahlreiche bedeutende deutsche Markenartikel werden in Israel von israelischen Geschäftsleuten oder im Rahmen von Joint Ventures vertreten. Siemens, SAP, Daimler, Volkswagen und Henkel gehören zu den größten deutschen Unternehmen, die in Israel Büros oder Produktionsstätten unterhalten…

In vergangenen Jahren nahm die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Firmen im Hightech-Bereich, wie zum Beispiel Informationstechnologie, Kommunikation und Biotechnologie, kontinuierlich zu. Um diesen Trend weiter zu fördern, kamen die Wirtschaftsminister beider Länder 2008 überein, eine Wirtschaftstagung in Deutschland zu veranstalten und die gegenseitigen Investitionen mit Hilfe sogenannter „israelisch-deutscher Investment and Venture Capital Events“ zu steigern. Darüber hinaus vereinbarten beide Seiten, gemeinsame Projekte in den Bereichen der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und der Wassertechnologien zu fördern.

2008 stiegen die deutschen Exporte nach Israel um 2,6% auf $ 3,94 Milliarden. 2009 folgte der bilaterale Handel dem globalen Wirtschaftstrend, so dass sowohl die Importe als auch die Exporte um ca. 30% einbrachen. Der relativ große Anteil Deutschlands am israelischen Außenhandel ist umso bemerkenswerter angesichts der Tatsache, dass deutsche Unternehmen weder in der Einfuhr fossiler Brennstoffe noch in den Diamanten-Handel des Landes involviert sind, zwei der wichtigsten und kostenintensivsten Sektoren überhaupt.

Die deutschen Direktinvestitionen im Laufe des vergangenen Jahrzehnts belaufen sich auf weit über eine Milliarde EUR; allein in 2009 hat Siemens Direktinvestitionen von über 450 Millionen EUR getätigt. Im gleichen Zeitraum lagen die israelischen Investitionen in Deutschland bei über drei Milliarden, hier vor allem im Bereich der Immobilien (Wohnungen, Büros, Kommerz, Hotels, Alten- und Pflegeheime), aber auch im industriellen Bereich (Freiberger Compund, Rostock Hafen, Greencote uvm.).

2008 vereinbarten die Umweltminister beider Staaten, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wassertechnologien (Entsalzung, Bewässerung, Aufbereitung, Einsparung, sowie Wasserbauprojekte in Ländern der Dritten Welt) zu intensivieren. Im Mai 2008 wurde die deutsche Wasserpartnerschaft ins Leben gerufen, die sich auf die Kooperation zwischen öffentlichen Einrichtungen und privaten Firmen auf dem Sektor der Wasserversorgung, Forschungsorganisationen und den relevanten Ministerien konzentriert. Eine enge Kooperation mit entsprechenden israelischen Einrichtungen wurde auf der IFAT (Messe München) beschlossen.

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