Israel als „dauermilitarisierte Hölle“ beim HR
Ukraine
„Ich spreche für die, die gestorben sind“
Boris Zabarko, geboren 1935, überlebte als Kind den Nazi Terror im Ghetto Scharhorod. Ein Ghetto im Südwesten der Ukraine, ohne Zaun und Mauer, nach 18 Uhr durfte keiner auf die Straße, sonst wurde er von den Wachposten mit Knüppeln geschlagen. Er ist Historiker, Vorsitzender des Allukrainischen Verbandes der Juden, ehemalige Häftlinge des Ghettos und der NS-Konzentrationslager, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Autor mehrerer Bücher.

Berditschew, das „russische Jerusalem“ im deutschen Lexikon
„Russisches Jerusalem“ wurde Berditschew/Berdytschiw genannt, weil Juden lange die Mehrheit der Einwohner stellten. Das 20. Jahrhundert brachte Gewaltexzesse und Vernichtung, zunächst durch Bürgerkrieg und Revolution, dann durch die Deutschen. Die ermordeten hier mehr Menschen als in Babij Jar.

Kundgebung gegen russische Kriegspropaganda, Rassismus und Antisemitismus
Wie sich die Bilder gleichen: In Köln demonstriert seit zwei Jahren das rechte Wahnmilieu aus Coronaleugnern, regelmäßig zusammen mit antisemitischem und schwer verschwörungstheoretischem Unterton, für „Frieden“ und gegen eine rationale Gesundheitspolitik.

Juden in der Ukraine – Historischer Hintergrund III
Der durch den russischen Krieg des Jahres 2022 ausgelöste Exodus von Juden aus der Ukraine gab den Anlass, historische Texte zu sichten und auf Eignung für eine Neuveröffentlichung zu untersuchen. Die aktuelle Geschichtsschreibung setzt nämlich bisweilen andere Akzente als ihre Vorgänger und es könnten somit wichtige Gesichtspunkte unberücksichtigt bleiben. Diesmal steht die Broschüre eines englisch-jüdischen Komitees von 1891 im Fokus, welche die massiven Diskriminierungen von Juden im Zarenreich anprangerte.

Jüdisches Album – Fotografien von Rita Ostrovska
Das Dubnow-Institut zeigt die Ausstellung zum jüdischen Leben in der Ukraine ein weiteres Jahr

„Mitten im zivilisieren Europa“
Dass es zwischen 1918 und 1921 zu judenfeindlichen Pogromen mit mehr als 100.000 Toten in der Ukraine kam, ist heute weitgehend vergessen. In seinem gut belegten und geschriebenen Buch „Mitten im zivilisierten Europa. Die Pogrome von 1918 bis 1921 und die Vorgeschichte des Holocaust“ erinnert der Historiker Jeffrey Veidlinger daran.

Juden in der Ukraine – Historischer Hintergrund II
Der gegenwärtige erneute Exodus von Juden aus der Ukraine gab Anlass, sich anhand anerkannter Vorarbeiten intensiver mit der Geschichte jüdischen Lebens in jenem Lande zu beschäftigen. Für diesmal ausgewählt wurde ein Text, der u.a. Licht auf wenig beachtete Zusammenhänge zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem ukrainischen Nationalhelden Chmelnicky wirft. Zugleich ergibt sich die Gelegenheit des Historikers Heinrich Graetz (1817-1891) zu gedenken.

„Stolperworte“ im Schlaglicht des Ukraine-Krieges
Die Lesungsreihe Stolperworte wurde im vergangenen Jahr initiiert, um dem Vergessen etwas entgegenzusetzen. In Lesungen erschließen sich Autor:innen literarisch Stolpersteine in Berlin und suchen so ihren persönlichen Zugang zur NS-Vergangenheit und den Opfern dieser Zeit. Ab September folgen erneut acht Lesungen, in deren Fokus die Frage nach der Bedeutung der NS-Erinnerung heute steht – und danach, wie diese Erinnerung im Schlaglicht eines Krieges erscheint, der schon jetzt in die Vergessenheit abzurutschen droht.

Die Stadt Charkiw/Charkow – um 1875
Das in der nordöstlichen Ukraine gelegene Charkiv/Charkiw/Charkow war im Russischen Zarenreich Gouvernementshauptstadt und später, bis 1934, sogar Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjet Republik. Vielen Deutschen hingegen ist Charkow wesentlich geläufiger als ein Ort, um den herum im Zweiten Weltkrieg schwere Kämpfe tobten. Der Beitrag nimmt sich der Stadt, ihrem Umland und den Menschen in der zweiten Hälfte des Neunzehnten Jahrhunderts an.
