Am 20.8. findet in Köln ein großes, ganztägiges ukrainisches Kinder- und Familienfest statt. Dagegen haben einschlägige Putingetreue erneut einen „Autokorso“ angemeldet. Dieser soll direkt am Veranstaltungsgelände vorbei führen, um die traumatisierten ukrainischen Kinder und deren Eltern, meist Mütter, erneut sekundär zu traumatisieren. Dagegen formt sich in Köln ein breiter demokratischer Gegenprotest.
Von Jennifer Marken
Es sind schwer ertragbare Bilder: Einschlägige Rechtsradikale demonstrieren gemeinsam mit hier lebenden Putingetreuen (Elena Kolbasnikova und Max Schlundt), Rechtsradikalen, querfrontigen Coronaleugnern sowie einem hafterfahrenen Linksradikalen und heutigen Islamisten (B. Falk) vornehmlich in Köln gegen die demokratische Ukraine. Sie versuchen gezielt, durch Autokorsos und Märsche Putins Vernichtungskrieg zu legitimieren und nach Deutschland geflohene UkrainerInnen und deren Kinder zu bedrohen.
Am 20.8. findet am Kölner Schokoladenmuseum ein ganztätiger Ukrainetag statt. Dieser soll vor allem traumatisierten ukrainischen Kindern und deren Eltern ein breites Spiel- und Begegnungsangebot bieten. Organisiert wird dieser Ukrainetag durch die in Köln seit neun Jahren arbeitende Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz.
In der erkennbaren Absicht, dieses ukrainische Familienfest zu stören und ukrainische Kinder erneut zu traumatisieren, haben die einschlägigen Putingetreuen Elena Kolbasnikova und Max Schlundt – soeben waren sie noch Teilnehmer einer Veranstaltung des sehr rechten, querfrontigen Compact-Magazins; zuvor traten sie auch schon mit dem politisch abgestürzten Oskar Lafontaine auf, im Juni wurde das vom Rechtsradikalen Beisicht juristisch vertretene Putin-Fangirl Kolbasnikowa wegen einschlägiger Delikte zu einer Geldstrafe verurteilt – nun erneut einen „Autokorso“ in Köln angemeldet. Diese geschichtsrevisionistische Putin-Propagandashow steht unter dem geschichtsrevisionistischen Motto „Frieden mit Russland“. Bei deren Propaganda-Kundgebungen und Autokorsos werden regelmäßig Fahnen der russischen Kriegsverbrecher geschwenkt und es wird der russische Angriffskrieg in Abrede gestellt und umgedeutet.
Dieser Autokorso nun soll sogar unmittelbar am ukrainischen Familienfest vorbei führen. Die Vorstellung, dass dies von der Polizei genehmigt werden könnte, ist schier unerträglich, insbesondere für nach Köln geflohene ukrainische Familien.
Dagegen formiert sich nun eine breite Bewegung von verschiedenen, pro-ukrainischen Gruppierungen. Die renommierte Initiative CityofHope Cologne e.V., die sich bereits mehrfach in eindrücklicher Weise solidarisch zur Ukraine gezeigt hat, so Ende 2022 mit einer farben- und fahnenträchtigen Kundgebung von 300 Menschen aus Köln, der Ukraine, dem Iran und Belarus, ruft nun zu einer Kundgebung am Rande des ukrainischen Kinderfestes auf, um die Kinder vor erneuten Traumatisierungen zu schützen. Im Text des Demoaufrufes heißt es:
„Wir rufen dazu auf, das Fest für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine vor dem Schokoladenmuseum zu schützen! Zum zweiten Mal sollen geflüchtete und teilweise schwer traumatisierte Kinder einen unbeschwerten Tag mit Workshops, Musik und anderen kulturellen Aktivitäten erleben können. Organisiert durch das „Blau-Gelbe-Kreuz“.
In diesem Jahr haben die einschlägig bekannten Pro Putin Aktivisten Elena Kolbasnikova und Max Schlund einen Autokorso mit russischen Fahnen und Parolen angemeldet, der unmittelbar am Fest vorbeigehen soll. Angeblich fordern sie „Frieden“, real geht es aber um die Unterstützung des Kriegsverbrechers Putin und seines Vernichtungskrieges gegen die Ukraine.
Kinder, die vor russischen Bomben und Raketen flüchten mussten, die oft Angehörige verloren haben, sollen mit den Fahnen der Täter konfrontiert werden. Ihnen soll gezeigt werden, dass „Ukrainer*innen sich nirgends sicher fühlen sollen“.
Dagegen stehen wir auf!
Wir werden das Fest mit einer Wand von Fahnen schützen – die Kinder und Jugendlichen dürfen nicht erneut traumatisiert werden!
Bitte helft uns! Bringt Fahnen mit: Fahnen der Ukraine und Fahnen aller Nationen und Gruppen, die durch den Faschismus Russlands bedroht werden!
Verteidigen wir unsere Stadt und unsere Freiheit gegen die, die der Ukraine Tod und Verderben bringen, die queere Menschen, soziale und politische Minderheiten mit Hass und Hetze und wo sie dazu in der Lage sind mit Gewalt überziehen!
Unter der Russlandfahne und der Friedenstaube formiert sich ein neuer Faschismus!
Stoppen wir ihn!
Kommt am 20.8. ab 12 Uhr an die Rheinuferstrasse vor dem Schokoladenmuseum!“
Zu Wort gemeldet hat sich auch die neu gegründete „Zionistische antifaschistische Linke – Köln“. Diese versteht sich als undogmatisch und israelsolidarisch.
In einem Statement ruft sie gleichfalls zur Teilnahme am ukrainischen Kinderfest und insbesondere zu deren Schutz vor dem Autokorso der „Einflussagenten Kolbasnikova und Schlund“ auf. „Die Propagandisten der Kriegsverbrecher wollen“, so schreibt die zionistische antifaschistische Linke, „traumatisierte Kinder auf ihrem Fest um das Gefühl von Sicherheit und Frieden bringen, ihnen zeigen, dass ihre Peiniger sie auch in Köln bedrohen können!“
Den Aufruf von CityOfHope, den „Tag der Ukraine“ durch eine Wand von Fahnen abzuschirmen, schließen sie sich an und appellieren:
„Bringt gerne Regenbogenfahnen, Fahnen der Ukraine, Belaruss, Iranrevolution mit! Israelfahnen sind natürlich willkommen!“
Die Solidarität Israels und von Juden mit den bedrohten UkrainerInnen, insbesondere auch von ukrainischen Shoah-Überlebenden, ist eine Selbstverständlichkeit. Auch Israelfahnen, neben zahlreichen ukrainischen Fahnen, werden bei der Schutz-Kundgebung sehr gerne gesehen.