„Once we will rave on Putins grave“

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Köln bleibt das Zentrum der Solidarität mit der Ukraine. Dies zeigten erneut in eindrücklicher Weise knapp 1000 Menschen in einem Demonstrationszug, der von dem in Köln ansässigen Blau-Gelben Kreuz organisiert wurde.

Von Roland Kaufhold

Solidarität in Köln ist – leider – nicht mehr von der Musikerinitiative Arsch Huh zu erwarten: Diese 1992 entstandene Initiative gegen Rassismus hat in den vergangenen Jahren und Monaten ihren ehemals guten Ruf nahezu vollständig ruiniert. Dies zeigte sich jüngst, im Dezember 2023, bei ihrem Aufruf und danach bei ihrer kläglichen „Kundgebung“ zum Hamas-Pogrom gegen Israel: Arsch Huh erwies sich in ihrer Einfühlungsverweigerung und ihrer politischen Fragwürdigkeit als derart unerträglich, dass sogar Abraham Lehrer, stellvertretender Vorsitzender der Synagogengemeinde Köln – seine Heimatstadt – seine anfängliche Zusage zu der Kundgebung wieder zurück zog

Von Solidarität mit der angegriffenen Ukraine ist von Arsch Huh bis heute nichts zu hören – ein lärmendes Schweigen. Selbst zu einer konkreten finanziellen Unterstützungsaktion für Kölns ukrainische Partnerstadt Dnipo war Arsch Huh bisher nicht in der Lage. Stattdessen wurde auf dem Konzert anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums sogar in Nebensätzen von deren Sprecher eine militärische Unterstützung der Ukraine, wie sie die deutsche Bundesregierung zumindest zögerlich-zaudernd vereinzelt geleistet hat, in Frage gestellt.

Um so beeindruckender war die gestrige, erneut vom seit 2014 in Köln arbeitenden Blau-Gelben Kreuz organisierte Kundgebung für die Ukraine: 1000 Menschen zogen von der Bahnhofsrückseite durch Köln bis zum Rudolfplatz – wie schon so oft in den vergangenen zwei Jahren.

Optisch omnipräsent war eine riesige, zumindest 100 Meter lange ukrainische Fahne, die von den Kundgebungsteilnehmerinnen – ukrainische Frauen prägten erneut das Bild – durch Köln getragen wurde.

Konkrete Solidarität zeigte auch die NRW-Landesregierung wieder sowie mehrere Kölner Politiker. Die stellvertretende Grüne Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie der Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU) hielten auf dem Kölner Rudolfplatz auf der Abschlusskundgebung erneut Reden, in denen eine konkrete Solidarität mit der Ukraine, einschließlich einer militärischen Unterstützung, zugesagt wurde. Die riesige ukrainische Flagge stehe „für den unbändigen Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer, in einem freien und selbstbestimmten Land zu lebenbeteuerte Liminski. Nordrhein-Westfalen stehe seit Beginn von Putins verbrecherischer Angriffskrieg an der Seite der Ukraine.

Auf dem einstündigen Demonstrationsmarsch durch die Kölner Innenstadt wurde in Parolen immer wieder eine militärische Unterstützung der Ukraine gefordert. Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung. Die Ukraine gehöre zu Europa. „Danke Deutschland, danke Köln“ riefen die Teilnehmerinnen immer wieder.

Am eindrucksvollsten waren jedoch die Redebeiträge und die ehrenamtliche Organisationstätigkeit des Blau-Gelben Kreuzes und ihrer Sprecherinnen Linda Mai und Julia Chenusha.

Nachfolgend dokumentieren wir die Redebeiträge des Kölner Bürgermeisters Andreas Wolter (Grüne): 

und

sowie die der Kölner Stadträtin Stefanie Ruffen (FDP):

Beide sind seit Beginn von Putins imperialem Angriffskrieg eng und in sehr persönlicher Weise mit der Ukraine und dem Blau-Gelben Kreuz verbunden. Wolter prangerte Putins brutalen Vernichtungskrieg an. Die Solidarität mit der Ukraine sowie Kölns Partnerstadt Dnipo sei vor allem auch ein Kampf um Freiheit, Demokratie und Frieden.

„Once we will rave on Putins grave“ rief Andreas Wolter unter großem Beifall.

Und beide appellierten dazu, dass die Städtepartnerschaft zu der ukrainischen Stadt Dnipo zeitnah einen ganz offiziellen und verbindlichen Charakter erhalten solle.