Lesezeichen – Eine Installation zum 150. Geburtstag von Jakob Wassermann

»Es ist vergeblich, für sie zu leben und für sie zu sterben. Sie sagen: er ist ein Jude.« Dies schrieb der in Fürth geborene Autor Jakob Wassermann 1921 in seinem autobiografischen Essay „Mein Weg als Deutscher und Jude“. Zwölf Jahre vor Beginn des Nationalsozialismus beschrieb er in dieser Schrift schonungslos den Antisemitismus, den er erlebte und die Unmöglichkeit, in Deutschland Jude und Deutscher zugleich zu sein.

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„Wir lassen uns nicht unterkriegen!“

In ihrer vor kurzem veröffentlichten Publikation lassen Monty Ott und Ruben Gerczikow in verschiedensten Bereichen aktive junge Jüdinnen*Juden zu Wort kommen und zeichnen dabei ein schillerndes, facettenreiches Mosaik ihres Engagements. Dabei kommen die interviewten Menschen als mutige und selbstbewusste, zum Teil auch als kämpferische, immer aber als handlungsaktive Akteur*innen, als Gestalter*innen von Gesellschaft selbst zu Wort. „Wir wollten, dass die jungen Jüdinnen*Juden ihre Geschichten selbst erzählen“ (12). 

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„Als ich am Strand in Israel Deutsch gehört habe, hat das mein Herz gewärmt“

Ihre Arbeiten sind interdisziplinärere und multimediale Inszenierungen von Themen wie „Heimat“, „Wurzeln“ und „Sprache“. Dazu zählen auch die Dokumentar-Filme „ID. Israelisch-Deutsche Partnerschaften“ und „Überleben – Berlin – Givatayim“. Darüber, wodurch ihre Arbeiten mit jüdischem Bezug entstanden, sprach Anat Manor mit Sharon Adler.

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„Ich wollte in ein Land, wo ich hingehöre“

Ich treffe mich mit Silvia Berg in Ein Hod, dem Künstlerdorf, südlich von Haifa. Oberhalb des Ortes wohnt sie in einem wunderschön ausgestatteten sehr alten arabischen Kalksteinhaus. Silvias Mutter stammt aus der Nähe von Kassel, der Vater aus einem kleinen Dorf bei Koblenz. Beide Familien können sich in der Nazizeit nach Argentinien retten und überleben.

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Phantastische Gesellschaft

Sie sei sich „sicher, es gibt noch viel mehr Wolfgang Seiberts hier in der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland“, sagt die Historikerin und Therapeutin Barbara Steiner im Gespräch mit den beiden Herausgebern von „Phantastische Gesellschaft. Gespräche über falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung“. Je nachdem, ob man ihre Einschätzung teilt, wird man das Thema des Buches entweder für gesellschaftlich relevant halten oder als das Problem von einigen wenigen ansehen. Ansonsten werden zu dem Band vor allem diejenigen greifen, die, wie ich, persönlich betroffen sind.

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