Am 3. Mai 1945 kam es bei Neustadt in der Lübecker Bucht zu einer Tragödie: die Royal Airforce versenkte zwei Schiffe, auf denen sie deutsche Truppen vermuteten. Ein großer Irrtum. Auf der „Cap Arcona“ und der „Thielbeck“ befanden sich rund 7.000 KZ-Häftlinge – fast alle kamen ums Leben. Kurz danach marschieren britische Truppen in Neustadt ein. Unzählige der Opfer wurden in Massengräbern beigesetzt; die Überlebenden in Displaced Persons Camps untergebracht. In der ehemaligen U-Boot-Schule der deutschen Kriegsmarine entstand ein DP-Lager, in dem zwischen 1945 und 1950 eine große jüdische Gemeinschaft lebte.
DP
Per „Rosinenbomber“ in den Westen
Im Sommer 1948 wurden tausende jüdische Displaced Persons mit der legendären Luftbrücke aus Berlin nach Westdeutschland evakuiert. Wie einem Joint-Report zu entnehmen ist, «begann die Umsiedlung am Freitag, dem 23. Juli 1948, mit 127 Personen» und endete am Sonntag, dem 1. August.

München Displaced
Das Ausstellungsprojekt „München Displaced“ stellt eine Vielfalt an Erfahrungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit in München vor. Erstmals steht die heterogene Gruppe der Displaced Persons (DPs) im Mittelpunkt, also Personen, die infolge des Zweiten Weltkriegs aus ihren Heimatländern geflohen sind, deportiert oder vertrieben wurden und sich nach 1945 in München wiederfanden.

„Mittendrin und ahnungslos“
Die Heimat neu entdeckt – Föhrenwald reloaded

„… die Deutschen können den Juden Auschwitz nicht verzeihen“
Von der Justiz in den Tod getrieben: Vom Leben und Sterben eines jüdischen Funktionärs

Dieses Jahr in Jerusalem!
Shoa-Überlebende produzierten 1948 im oberfränkischen Marktredwitz Seder-Teller

Displaced Persons (DP) Forschung im 21. Jahrhundert
Neuer Sammelband erschienen

Die jüdische DP-Nachkriegsgemeinde Seesen im Harz 1945–50
„Klein ist die jüdische Gemeinde in Seesen nach den Jahren der Verfolgung und des Hasses geworden“, schreibt die Braunschweiger Zeitung am 8. Januar 1946 anlässlich der Einweihung einer behelfsmäßigen Synagoge. Von der rund 70 Mitglieder umfassenden neuen jüdischen Gemeinde gehörten nur zwei Personen der alten deutschen Vorkriegsgemeinschaft an, alle anderen waren osteuropäische Juden.

Die Übriggebliebenen
Hans-Joachim Löwer schreibt in „Flucht über die Alpen“ darüber, wie jüdische Holocaust-Überlebende nach Palästina gelangten
