Die israelische NGO IMPACT-se hat soeben einen Bericht zum neu eingeführten verkürzten Lehrplan in Gaza vorgelegt und kommt zu dem Ergebnis, dass er radikale, antisemitische und gewaltfördernde Inhalte enthält.
In Gaza werden derzeit neue „Bildungspakete“ genutzt, bei denen es sich um gekürzte Online-Versionen von Lehrbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde handelt. Das Bildungsministerium der PA hat im vergangenen September Fernunterricht für die 290.000 Schüler im Gazastreifen eingerichtet. Der gekürzte Lehrplan ermöglichte es Schülern, zwei Schuljahre in einem zu absolvieren. Trotz dieser Umstrukturierung blieben die Unterrichtsmaterialien inhaltlich weitgehend unverändert. Der Bericht von IMPACT-se bietet eine detaillierte Analyse der Schulbücher für Gaza sowie eine Bewertung des Bildungsumfelds in den wiedereröffneten Schulen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Radikalisierung im palästinensischen Bildungssystem noch immer tief verwurzelt ist, was den wiederholten Beteuerungen der Palästinensischen Autonomiebehörde widerspricht, sie arbeite an Reformen.
Der knapp 100 Seite lange Bericht listet zahlreiche Beispiele auf, die zeigen, dass Antisemitismus, die Verherrlichung von Märtyrertum und Jihad und die Rechtfertigung von Gewalt und Terrorismus von der ersten Klasse an in den Unterrichtsmaterialien präsent sind. Die Wiedereröffnung der Schulen in Gaza habe den normalen Schulbetrieb nicht wiederhergestellt, sondern vielmehr ein System der Radikalisierung weiter verfestigt und institutionalisiert. Den Schülern werde weder Frieden noch Toleranz noch Wege zum Zusammenleben vermittelt. Stattdessen, so der Bericht abschließend, werden sie in eine Erziehung eingebunden, die Gewalt verherrlicht, Terrorismus rechtfertigt und dafür sorgt, dass die nächste Generation weiterhin von Hass und Konflikten geprägt wird.