Agam, Arbel und Gadi sind zuhause

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Agam in den Armen ihrer Eltern, Foto: IDF Sprecher

Drei weitere Entführte sind zurück in Israel, drei mal tiefes Aufatmen nach 482 Tagen!

Am Vormittag wurde Agam Berger (20 Jahre alt) freigelassen. Sie ist eine der fünf Späherinnen, die vom Stützpunkt Nahal Oz entführt wurden. Die vier anderen jungen Frauen waren am Samstag freigekommen, Agam blieb zurück. Heute musste sie ihren Weg in die Freiheit alleine gehen. Auch sie wurde auf einer Bühne von Hamas inszeniert, erhielt eine „Geschenktasche“ mit einer Urkunde und musste in die Kameras winken. Aber Agam hat auch das überstanden, ihre vier Freundinnen verfolgten die Szenen aus dem Krankenhaus, wo sie auf Agam warten. Agam ist mittlerweile in Israel angekommen und in den Armen ihrer Eltern.

Liri, Naama, Daniela und Karina beobachten die Übergabe von Agam, Foto: IDF Sprecher

Eigentlich hätte Arbel Yehud (29 Jahre alt) als Zivilistin bereits am Samstag freikommen sollen. Hamas hatte anders entschieden, erst nachhaltiger Druck durch die Tatsache, dass Israel die palästinensische Zivilbevölkerung nicht in den Norden des Gazastreifens zurückkehren ließ, sorgte für ein einlenken. Mit Arbel zusammen wurde auch Gadi Moses (80 Jahre alt) freigelassen. Beide waren aus dem Kibbutz Nir Oz entführt worden, beide durch den Islamischen Jihad. Die Terrororganisation hatte am Morgen einen kurzen Film veröffentlicht, der das erste Zusammentreffen der beiden, offensichtlich gestern Abend oder heute am frühen Morgen zeigt. Berichten aus arabischen Medien zufolge wurde Arbel die ganze Zeit über alleine festgehalten.

Quelle: Screenshot Telegram

Der Islamische Jihad, eine deutlich kleinere Organisation als Hamas, hatte sich als Ort der Übergabe das Haus, oder besser die Überreste des Hauses von Yahya Sinwar in Khan Yunis ausgesucht. Die Übergabe leitete Hamas selbst, inmitten einer chaotischen, bedrohlichen Szene. Tausende Zivilisten waren gekommen, um die beiden Israelis zu sehen, drängten sich um die Fahrzeuge des Roten Kreuz, johlten und beklatschten die schwer bewaffneten Terroristen in Kampfmontur. Eine schreckliche Situation für die Geiseln, die sich in der Mimik von Arbel widerspiegelte als sie von Hamas-Kämpfern durch die Menge geführt wurde. Israel wird deutlichen Druck ausüben müssen, damit sich solche Szenen nicht wiederholen. Als erste Konsequenz wird die Freilassung der palästinensischen Häftlinge, die sich bereits in einem Bus befanden, verzögert. Der US Sonderbeauftragte Steve Witkoff befindet sich zurzeit in Israel und besuchte heute die vier Späherinnen, die chaotischen Szenen der Übergabe sah er dann gemeinsam mit dem Forum der Familien der Entführten in Tel Aviv. Auch die USA werden Druck ausüben, dass sich diese Szenen nicht wiederholen.

Mit Arbel und Gadi kamen heute auch 5 thailändische Staatsbürger frei, die am 7. Oktober entführt wurden: Thenna Pongsak, Sathian Suwannakham, Sriaoun Watchara, Seathao Bannawat und Rumnao Surasak. Sie werden in Israel von Mitarbeitern der Botschaft und buddhistischen Geistlichen empfangen.

Der Kibbutz Nir Oz ist einer der Orte, die am 7. Oktober am stärksten betroffen waren. Ein Viertel der Bewohner wurde ermordet. Nach der Rückkehr von Arbel und Gadi sind noch immer 27 Entführte aus dem Kibbutz in Gaza. Für die Familien und die Kibbutzgemeinschaft geht der Kampf um die Rückkehr aller Geiseln weiter.