Israelische Trauma-Experten helfen nach Amoklauf an Highschool in Florida

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Zehn Tage nach dem Amoklauf an der Stoneman Douglas Highschool in Parkland in Florida sind Experten der Israel Trauma Coalition in der Stadt eingetroffen, um Lehrer und Menschen in der Gemeinde durch eine „Tag-danach-Strategie“ anzuleiten, die Menschen dabei helfen soll, der Zukunft mit psychischer Widerstandsfähigkeit (Resilienz) entgegen zu sehen…

17 Menschen wurden bei dem Amoklauf getötet – ein Einschnitt für die gesamte Gemeinde, die allermeisten Menschen haben naturgemäß in ihrem bisherigen Leben keinen Referenzrahmen für ein Erlebnis dieser Art.

Doch genau diesen Referenzrahmen kann das israelische Team zur Verfügung stellen. Yotam Dagan vom Natal Israel-Zentrum für Trauma und Resilienz und Alan Cohen vom Gemeindestress-Präventionszentrum haben Sitzungen für etwa 600 Menschen in der Kommune abgehalten , darunter medizinisches Fachpersonal, Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, Sozialarbeiter, Eltern und Geistliche in der Region .

„Wir sind hier an dem Tag angekommen, an dem die Lehrer wieder in die Schule gegangen sind. Das war einen Tag vor Rückkehr der Schüler, daher war es sehr wichtig, ihnen beizubringen, wie man in diese Zeit eine gewisse Normalität hineinbringen kann“, so Dagan, der klinischer Psychologe ist.

„Die psychologischen Schockwellen des Vorfalls waren riesig. Beinahe jeder hatte eine Verbindung zu jemanden, der vor Ort war. Wir haben so viele Einwohner der Gemeinde getroffen, wie wir konnten, haben sie in die Lage versetzt, über ihr Trauma zu sprechen und ihnen dann israelische Methoden für den ‚Tag danach‘ vermittelt.“

Dagans Einschätzung nach sind die meisten derer, die an den Workshops teilgenommen haben, nun besser in der Lage zu verstehen, was sie durchgemacht haben und können mit den in Israel entwickelten praktischen Werkzeugen, die sie nun an der Hand hätten, mit ihren Schützlingen umgehen. Doch die Arbeit der Israel Trauma Coalition hört an dieser Stelle nicht auf.

„Es gibt dort noch viel zu tun“, so Dagan, der inzwischen wieder nach Israel zurückgekehrt ist. „Und wir werden bald wieder hinfahren. Wie auf den Philippinen vor vier Jahren hoffen wir, dass wir in Florida eine kleinere Gruppe aussuchen können, die wir als Trainer ausbilden können. So besteht unser Modell fort, auch wenn wir schon wieder zu Hause sind.“

Die Israel Trauma Coalition wurde 2002 gegründet, als in Israel die Welle der Terroranschläge ihren Höhepunkt erreicht hatte. Ziel ist es, das kollektive Wissen, die Expertise und die Erfahrung der israelischen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen im Bereich Trauma nutzbar zu machen. Die Israel Trauma Coalition ist heute in der ganzen Welt ein anerkannter Partner nach für die Bevölkerung traumatisierenden Ereignissen. So wurden unter anderem in Berlin Flüchtlingshelfer durch die Organisation geschult.

Israel21c, 07.03.18, Newsletter der Botschaft des Staates Israel
Bild oben: Yotam Dagan (l.) und Alan Cohen bei einem der Treffen in Florida nach dem Amoklauf in Parkland (Foto: ITC)

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