Zeit wär’s: Umbenennung des Marienplatzes in Kurt-Eisner-Platz

13
173

Es ist schon sehr eigenartig, dass sich unter den Portraits der im Bayerischen Landtag bzw. in der Staatskanzlei geehrten ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates, keine Würdigung des Gründers des Freistaates befindet. Von Kurt Eisner, dem ersten Ministerpräsidenten und Gründer des Freistaates Bayern, steht auch kein Denkmal vor dem Parlament. Auch an anderer zentraler Stelle der Hauptstadt, etwa vor dem Rathaus, findet sich kein Hinweis auf den Ermordeten…

Lediglich an der Stelle der Ermordung findet sich ein schuhabstreiferartiges Relief, das die Umrisse des Ermordeten, gemäß der Markierung der Spurensicherer am Tatort wiedergibt. Dieses ist unauffällig im Gehsteig eingelassen.

Zur 90. Jahrzeit des Todestages Eisners, dem eine wochenlange antisemitische und antidemokratische Hetzkampagne vorausging, traten deshalb verschiedene Bürger, unter anderen der Künstler Wolfram Kastner, an den jetzigen Ministerpräsidenten, Herrn Horst Seehofer, sowie den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Herrn Christian Ude, heran. In einem offenen Brief fordern sie ein „angemessenes Gedenken an Kurt Eisner“. Geeignet wäre die Umbenennung des Marienplatzes im Münchner Zentrum.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bedanken uns für Ihr Schreiben vom 23.01.2009, in dem Sie einräumen, dass die bisherige Form der Erinnerung an den Begründer des Freistaats in München „dem Wirken Eisners nicht angemessen ist“.

Wir haben – ebenso wie Familienangehörige und die Kurt-Eisner-Kulturstiftung – am Tag der Ermordung Eisners durch einen antisemitischen Rechtsextremisten vor 90 Jahren Kränze am historischen Ort in der Kardinal-Faulhaber-Straße niedergelegt und entsprechende Zeichen von der Stadt vermisst.

Wir begrüßen es selbstverständlich, dass der Stadtrat einen Wettbewerb für ein Denkmal ausgeschrieben hat. Die abgelegene Grünfläche am Oberanger, an dem das Denkmal errichtet werden soll, erscheint aber nicht nur uns als völlig ungeeignet. Das ist weder ein Forum noch ein zentraler Platz in der Landeshauptstadt des Freistaats. Dort fahren nur Autos vorbei. Die Fußballmannschaft des FC Bayern wurde als Deutscher Meister auf dem zentralen Platz der Stadt empfangen und nicht am Oberanger. Fußgänger und Besucher der Stadt kommen dorthin nur in Ausnahmefällen. Schwer verständlich ist, dass eine Sigi Sommer darstellende Bronzeskulptur inmitten der belebten Fußgängerzone dicht beim Marienplatz aufgestellt werden konnte, der ermordete erste Ministerpräsident Kurt Eisner aber abgeschoben werden soll auf eine städtische Leerstelle. Die Kurt-Eisner-Straße in Neu-Perlach befindet sich wahrlich auch nicht im Zentrum der Stadt und ist für die meisten Bürger der Stadt und des Freistaats ebenso wenig sichtbar wie für Touristen und Gäste.

Eine Umbenennung des zentralen Marienplatzes oder zumindest des Marienhofes in Kurt Eisner Platz wäre für die Hauptstadt einer mühsam errungenen und zu bewahrenden Demokratie, die „Freistaat“ heißt, ein weithin wahrnehmbares Zeichen, das gerade „weltweit“ mehr Wirkung hätte als die magisch motivierte „Marien“-Benennung des 19. Jahrhunderts, mit der vergebens eine Cholera- Epidemie aus der Stadt gehalten werden sollte.

Eine selbstbewusste Demokratie sollte in der Lage sein, zentral und gut wahrnehmbar sich zu ihren Wurzeln zu bekennen.
Das könnte auch als ein Zeichen verstanden werden gegen die damaligen und heutigen mörderischen Rechtsextremisten.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfram P. Kastner und Frieder Köllmayr

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

am Samstag, 21. Februar 2009, brachten wir ein Porträt von Kurt Eisner, dem Begründer des Freistaat Bayern und dessen ersten Ministerpräsidenten in die Staatskanzlei – als Geschenk. Das Porträt ist nach einem Foto auf Leinwand vergrößert, Format 80 x 60 cm, und auf Keilrahmen aufgespannt.

Wie Sie wissen, wurde Kurt Eisner vor 90 Jahren von einem rechtsextremistischen antisemitischen Burschenschaftler ermordet.
Zu Eisners bleibenden Verdiensten gehören u.a. die Ausrufung des „Freistaats“ – also der Republik ohne Monarchen, die Einführung des Wahlrechts für Frauen und des Achtstundentags.

Es gibt also für heutige Demokraten mehr als genug Anlass dafür, Eisner endlich entsprechend zu würdigen. Nicht zuletzt wäre dies auch als ein überfälliges Zeichen gegen den damaligen und aktuellen mörderischen Rechtsextremismus zu verstehen.

Wir wissen, dass bisher nur die Ministerpräsidenten ab 1945 in der Staatskanzlei porträtiert sind, angeblich weil man vermeiden wollte, den in den Nazi-Putsch von 1923 verwickelten Ritter von Kahr in der Reihe der Ministerpräsidenten zu berücksichtigen.
Sicher gibt es gravierende Unterschiede zwischen dem Begründer des Freistaats, Kurt Eisner, und einem mit den Nazis sympathisierenden Totengräber der Demokratie wie Kahr.

In einer selbstbewussten Demokratie ist es jedenfalls unumgänglich, die ganze Geschichte des Freistaats zu erinnern und alle Ministerpräsidenten mit den notwendigen historischen Kommentaren in der Staatskanzlei zu dokumentieren und die Gefahren und Widersprüche nicht auszublenden.

Wir gehen davon aus, dass Sie das Porträt Ihres Vorgängers Kurt Eisner an würdiger Stelle im Sitzungssaal oder in Ihrem Amtszimmer anbringen lassen, und freuen uns auf Ihre dementsprechende Mitteilung an die Öffentlichkeit.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfram P. Kastner und Frieder Köllmayr

13 Kommentare

  1. @Lutz Huth
    Und was wäre denn so schlimm daran gewesen , wenn Eisner wirklich Ostgalizier gewesen wäre?
    Kommunisten gab es auch unter den deutschen Christen, sogar wesentlich mehr als unter den Juden, na und?
     
    Dieser Erste Weltkrieg war ein Wahnsinn von seinem Anfang bis zu seinem Ende. Wenn Eisner den Streik wirklich organisiert hat, dann ist er kein Vaterlandsverräter, sondern er hat viele Tausende zusätzliche sinnlose Opfer verhindert. Nach dem Kriegseintritt der USA 1917 hatte Deutschland doch sowieso ‚ausgeschissen‘! Ãœberlegen Sie mal die schrecklichen Folgen, wenn Deutschland unter Wilhelm als Sieger aus dem Ersten Weltkrieg hervorgegangen wäre! Ganz Europa hätte an dem (igitigit-) deutschen Wesen genesen müssen. Eine geradezu perverse Vorstellung!
     
    Und was ist daran so schlimm, dass Eisner den Freistaat Bayern ausgerufen hat? Wenn die Bayern dagegen gewesen wären, hätten sie doch etwas gegen einen einzelnen ‚Ausrufer‘ unternehmen können, indes sie taten es nicht. Also waren sie scheinbar einverstanden.
     
    Was ist daran so schlimm, dass er sich zum Ministerpräsidenten bzw. Außenminister ernennen ließ? Scheinbar hatte er die Unterstützung eines Teils der Bayern, also durchaus legitim sich dazu ernennen zu lassen. Oder stört es Sie, dass er Jude war?
     
    Deutsche Kriegsgefangene wären nur unnütze Esser in ihrer Heimat gewesen, also durchaus von Vorteil  sie noch länger in Gefangenschaft sitzen zu lassen. Kein Akt des Hochverrats, sondern einer der Weisheit.
     
    An der deutschen Kriegsschuld gibt es nachweislich heute keinerlei Zweifel für Menschen, die sich von Vernunft und nicht von national-eigenverliebten Gefühlen leiten lassen. Ein derart dämlicher Kaiser wie dieser thumbe Wilhelm II. hatte ‚alles vermurkst‘, was man auch diplomatisch friedlich hätte regeln können. Eisner ist hier nichts vorzuwerfen!
     
    Schämen Sie sich Huth, so ein dummdeutschpatriotisches Gewäsch von sich zu geben!
    Wollen Sie Deutschlands Verbrechen klein reden, dann sind Sie hier an der falschen Adresse, schreiben Sie doch einen Leserbrief an die Nationalzeitung; dort wird so ein Gekekse gern gedruckt.
     
    Hier brauchen wir keinen Lutz Huth. 

  2. Damit einige Dummköpfe überhaupt wissen, über wen sie hier debattieren

    Lebenslauf Eisner (Kurzform)

    Eisner, Kurt (eigentlicher Name Salomon Koschinsky)
    Ostgalizischer Jude, kommunistischer Aufrührer, Verräter an der deutschen Sache (Vaterlandsverräter trifft nicht zu, da man weiß, daß diese Subjekte kein Vaterland besitzen)

    Eisner organisiert im Jan. 1918 den Munitionsarbeiterstreik in München und wird deswegen für neun Monate inhaftiert.

    proklamiert am 7. Nov. den „Freistaat Bayern“ und bildet unter seinem Vorsitz im Landtag ein Arbeiter-Bauern- und Soldatenrat.

    Läßt sich am 8. Nov. 1918 zum Ministerpräsident und Außenminister ernennen.

    Versucht die frühzeitige Freilassung deutscher Kriegsgefangener zu verhindern

    Eisner läßt die bayerischen Gesandtschaftsberichte zum Kriegsausbruch in verfälschter Form veröffentlichen, nur um die deutsche Kriegsschuld zu beweisen.

    Installiert einen sogenannten „Volksgerichthof“, um politische Gegner schneller aburteilen zu können.

    Wird am 21. Febr. 1919 von dem Reserveleutnant Anton Graf von Arco auf Valley erschossen.

  3. Soll eine ernsthafte Diskussion über Kurt Eisners Bedeutung stattfinden, so hat sich eine solche zunächst doch bitte, zum einen Aussagen politischer Lager (besonders mit Bezug zur Gegenwart), zum anderen subjektive Meinungen zu entledigen und objektiv geführt zu werden.

    Auch gibt es in München sowohl eine KurtEisner-Straße, einen Gustav-Landauer-Bogen, ebenfalls, wenn auch nicht unmittelbar damit in Verbindung zu setzen, einen Karl-Marx-Ring

  4. @lutzhuth
    Zum anderen, daß bei Ihnen die alliierte Nachkriegsgehirnwäsche (Reeducation), besonders starke Wirkung zeigt und daß Sie zu den Neudeutschen Gutmenschen mit genetisch implantierten Schuldgefühl gehören, die in einem und auf der Welt einzigartigen Nationalmasochismus sich selber und das deutsche Volk permanent besudeln.

    Das ist doch die geläufige Neonazi-Argumentation!

    Volksgenosse Huth, sind Sie NPD-Mitglied, DVU-Vorstand oder REP-Gründungsmitglied, und Deutsche-Nationalzeitung-Abonnent? Oder gehören Sie gar noch zu den Altnazis? Waren Sie bei der SS? War schön dort und damals nicht? Kann man Ihnen wirklich nachfühlen.
    Sie Saurier, Sie.

    Sie sind derjenige, der sich schämen sollte!

    Mir ist jedenfalls ein deutscher Gutmensch mit dem Mut zur Aufklärung seiner Landsleute tausendmal lieber als ein Totschweiger der deutschen Untaten und Bejubler deutschen Ungeistes.
    Denn,  ich habe nahe Angehörige im von deutschen Lumpen verursachten Holocaust verloren.

  5. @Lutz Huth
    Vielleicht sollen Sie sich lieber darauf konzentrieren was sie können: die Uhren verkaufen. Sonst stellen nur Bloß Ihre Dummheit. Oder sind Sie kein Lutz Huth und wollen Sie einfach den richtigen Herrn Huth hier blamieren? Warum denn. Man kann nicht so dumm sein, um so ein Stuss zu schreiben wie Sie das tun. Dahinter muss eine böswillige Absicht stecken…

  6. Werter Herr Robert!
     
    Ihren lächerlichen Ausführungen kann man hauptsächlich zwei Dinge entnehmen.
     
    Zum einen, den Ihnen eigenen lokalpatriotischen Kleingeist und die Arroganz, wie dieser bei Bayern sehr ausgeprägt ist („Wahrscheinlich sind Sie aus dem Saarland oder Mecklenburg zugezogen und man kann daher nicht von Ihnen erwarten, dass Sie die Hintergründe kennen: …. ). Als wenn man Bayovare sein muß, in jedem Fall kein „zugreister Gsaupeis“, um die Geschichte Bayerns zu kennen. 
    Zum anderen, daß bei Ihnen die alliierte Nachkriegsgehirnwäsche (Reeducation), besonders starke Wirkung zeigt und daß Sie zu den Neudeutschen Gutmenschen mit genetisch implantierten Schuldgefühl gehören, die in einem und auf der Welt einzigartigen Nationalmasochismus sich selber und das deutsche Volk permanent besudeln. Auch immer wieder erstaunlich wieviel leere Agitprophülsen in ein indoktriniertes Kleinsthirn passen.
     
    Und nun schämen Sie sich mal schön weiter.
     
    Lutz Huth
    http://www.lutzhuth.de

  7. Angesichts der ehemaligen Bedeutung der Nationalsozialisten der Feldherrnhalle (Hitlers Putschversuch von 1923) halte ich den Gedanken von Jakob, den Platz vor der Feldherrnhalle in Kurt-Eisner-Platz umzubennen für sehr gut und unterstützendswert.

  8. Ich bin natürlich dafür, daß Kurt Eisner es „verdient“ hat, eine prominente Ehrung in der Form seines Namens für einen wichtigen Platz oder für eine wichtige Straße.
    Aber, sorry Leute, den Marienplatz auf irgendwas anderes umzubenennen ist so lächerlich, gefährlich und absurd, daß ich diese Meldung nicht glauben konnte – 1. April ??
    Das ist doch DER zentrale Platz, die Münchner identifizieren sich – Katholiken oder nicht – mit ihrem Marienplatz, das ist als ob man Unter den Linden oder die Reeperbahn umbennenen würde.
    Nehmt doch zB die Theatinerstraße, oder den Platz vor der Feldherrnhalle, oder wie wäre´s mit der Maximilianstraße ?

    Jakob

  9. Und ob ich mich schämen muss, ein Münchner zu sein. Ist Ihnen denn nicht klar, was für ein schlimmes Erbe wir Bayern, besonders wir Münchner tragen? Wahrscheinlich sind Sie aus dem Saarland oder Mecklenburg zugezogen und man kann daher nicht von Ihnen erwarten, dass Sie die Hintergründe kennen: Bayern/München sorgte als Zentrum der Gegenreformation für Glaubenskriege und Hader in ganz Deutschland und für lange Zeit; Bayerns ‚eigenständige‘ Politik verzögerte im 19. Jh. um Jahrzehnte eine deutsche Nationalstaatwerdung; Bayern/München war Brutstätte und Wiege des Nationalsozialismus; München ist die Heimat sowohl der REP’s (1983 gegr.), als auch der DVU (1987 gegr.); bei Umfragen (seriöser Institute) ‚entpuppen‘ wir Bayern uns regelmäßig (zuletzt 2006 und 2008) als Bürger des Bundeslandes, mit den meisten Verharmlosern des NS, den meisten Antisemiten, den meisten Fremdenfeinden. Und – in Münchner Straßennamen spiegelt sich, siehe oben, heute noch eine Ignoranz dem Leid der Opfer gegenüber bzw. die ungeheure Arroganz einer Gesellschaft, der ‚des ois wurscht is‘!
    Tatsächlich kein Grund sich zu schämen?

  10. Aber Robert, deswegen musst du dich doch nicht schämen ein Münchner zu sein. Ran an die Arbeit, sag ich da nur. Ramadama.

  11. Ich schäme mich schon lange, ein Münchner zu sein: Denn, in unserer Stadt wird an echte Minderheitenfeinde und Demokratiegegner per Straßennamen erinnert, ’nur‘ weil sie zum (höchst zweifelhaften) Erbe von uns Bayern gehören: Pacelli (Pius XII.), Kardinal Faulhaber, Richard Wagner, Karl Valentin, Ludwig Thoma und eine ganze Reihe anderer verdienen kein Gedenken in Form von Straßennamen, denn sie ‚outeten‘ sich, jeder auf seine Weise, als antisemitisch, als antiziganistisch oder als homophob. Es wird Zeit unseren Mitbürgern über diese ‚Ikonen‘ die Augen zu öffnen, den Stadtrat zu veranlassen Gutachten in Auftrag zu geben und dann, wie es bei dem protestantischen Antisemiten Hans Meiser bereits geschehen ist, per Abstimmung eine Umbenennung dieser Straßen einzuleiten.

  12. Noch etwas zum von Munika angesprochenen Denkmal in der Faulhaber Strasse.

    Für die Nationalisten, Militaristen und andere Reaktionäre war Kurt Eisner der Gegner schlechthin. Stets war der Hass gegen ihn gemischt mit Antikommunismus und Antisemitismus.
    Dieser Hass verfolgte ihn bis in den Tod und machte ein würdiges Gedenken unmöglich, bis zum heutigen Tage. 
    Als die Nazis an die Macht kamen, nahmen sie noch einmal Rache an Kurt Eisner. Die damalige Gedenktafel wurde abmontiert, sein Leichnam aus dem Grab im Ostfriedhof exhumiert und im jüdischen Friedhof an der Garchinger Straße beigesetzt, wo er heute noch liegt.
    Trotz ganz massiver Widerstände seitens der CSU, konnte vor einigen Jahren ein Bodendenkmal der Künstlerin Erika Maria Lankes durchgesetzt werden. Die CSU stimmte diesem Denkmal erst zu, als auf der Platte statt “Freistaat”, “Volksstaat” zu stehen kam. Diesen Ausdruck aber hatte Eisner nie gebraucht, sondern eben “Freistaat”, ähnlich auch der Freistaat Sachsen, beide demokratisch und in der Novemberrevolution entstanden.
    Mit dem Monopolanspruch auf den Namen “Freistaat” betreibt die CSU eine gravierende Geschichtsfälschung.
    hagalil.com/archiv/2009/02/24/kurt-eisner-3

  13. Als ich die oben beschriebenen Umrisse zum ersten Mal sah, war ich so schockiert, dass ich mir diese Form gut gemerkt habe. Jedenfalls gut genug, um irritiert zu sein, als ich später erfuhr, dass man gerade in München, wenn es gerade anderweitig ins Konzept passt, auch sehr „feinfühlig“ sein kann.

    Gerade hier wurden Stolpersteine, die Überlebende für ihre ermordeten Angehörigen in den Boden eingelassen haben, durch Stadtverwaltung und Polizei wieder herausgerissen und beschlagnahmt. Als ich dann die Begründung hörte, man habe nichts gegen Gedenken, nur gegen die Stolpersteine, weil man es angeblich nicht hinnehmen will, dass bei dieser Form der Plazierung, eben im Boden, das Andenken an die Ermordeten mit Füßen getreten werden kann, drängte sich mir der Schluss auf, dass es kaum eine bessere Art geben kann, die Miss- und Verachtung für den ermordeten jüdischen Ministerpräsidenten Eisner zum Ausdruck zu bringen.

Kommentarfunktion ist geschlossen.