Bei über 90.000 Toten in Syrien seit Beginn des Bürgerkriegs, über 6.000 allein in der vergangenen Woche, ist es für den deutschen Medienkonsumenten lebenswichtig, die genaue Zahl der von Hamas und Israel aufeinander geschossenen Raketen zu erfahren, auch wenn dabei niemand verletzt worden ist. Scud-Raketen auf die eigene Bevölkerung in Syrien zählt keine Nachrichtenagentur…
Nahostkonflikt
Schulbuchkommission zu Nahost
Eine „Entmenschlichung“ (Dehumanisierung) der Juden oder der Araber gibt es weder in israelischen noch in palästinensischen Schulbüchern. Aber im Lehrmaterial beider Seiten wird viel ausgelassen, was ein Hindernis auf dem Weg zum Frieden ist…

Der Schlüssel zum Nahost-Problem?
Zu den Epigonen von Bruno Kreisky fällt mir nichts ein. Sie wiederholen in verschiedenen Formen nur die Mantra vom „semifaschistischen“ Staat Israel…

Riad Mansur vor der UN: Siedlungsbau ist Zerstörung der Zweistaatenlösung
Israel zerstöre durch seinen Siedlungsbau systematisch die Aussichten auf eine Zweistaatenlösung für den Nahostkonflikt, so der palästinensische UN-Beobachter Riad Mansur am Montag in einem Protestbrief an den Weltsicherheitsrat…

Antisemitismus und Antizionismus: Neue Studie
Wilhelm Kempf ist Professor für Psychologie an der Universität Konstanz und dort Leiter der Projektgruppe Friedensforschung. Vor drei Jahren bewilligte ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Gelder für ein Projekt zur empirischen Erforschung des Zusammenhangs von „Israelkritik“ und „Antisemitismus“ im heutigen Deutschland, also des Zusammenhangs zwischen kritischer Einstellung zu Israels Politik und Abneigung gegen Juden…

Der deutsche Nahostkonflikt – Israeleriker und Palästinologiker
Versuch einer Gattungsdefinition im luftleeren deutschen Raum…

Der Kampf um den Rahmen
„Es wird nicht enden, wenn wir nicht mit einander sprechen“, hat man uns Jahre lang erklärt. Die Behauptung der israelischen Linken war, der Weg zur Lösung des Nahostkonflikts liege im Dialog. Der Gang der Palästinenser zur UNO markiert nun das Ende des Dialogs und den Versuch, Israel einen Palästinenserstaat in gefährlichen Grenzen aufzuzwingen…

Erste Reaktionen
Präsident Barack Obamas Rede in der UNO wurde von allen elektronischen Medien in Israel live übertragen und simultan ins Hebräische übersetzt. Reporter, Rechtsexperten und sogar Außenminister Avigdor Lieberman gaben erste Kommentare ab…

An diesem 9 / 11 Jahrestag sind wir alle Amerikaner
Menschen auf der ganzen Welt haben das das World Trade Center mit New York, mit dem amerikanischen Traum und auch in vielerlei Hinsicht mit ihren eigenen Träumen assoziiert…
Haaretz Editorial, 11.09.2011
Am Sonntag vor zehn Jahren wurden die USA an zwei Standorten, die ihren Status als Supermacht symbolisierten, angegriffen. Das World Trade Center stand für ihre wirtschaftliche Macht und das Pentagon für seine militärische Macht. Menschen auf der ganzen Welt, darunter auch Menschen in Israel, haben die Twin Towers des World Trade Center mit New York assoziiert, und sie haben New York nicht nur als den amerikanischen Traum gesehen, sondern auch in vieler Hinsicht als ihren eigenen.
Daher erinnern Menschen fast überall auf der Welt an die Momente des Terrors, die sie am 11. September 2001 erlebten, als ob die Katastrophe auch ihre eigene Katastrophe war. Die Angriffe auf die Zentren der amerikanischen Macht können nicht von dem arabisch-israelischen Konflikt getrennt werden. Wie an jenem schrecklichen Tag vor zehn Jahren ist es auch jetzt möglich zu sagen, dass „wir alle Amerikaner sind.“
Der Angriff auf das Pentagon in Washington war weniger verheerend, destruktiv und spektakulärer als der Anschlag auf das World Trade Center, aber seine symbolische Bedeutung ist nicht kleiner als der Schlag, den New York erlitt, da die Kriege im Irak und in Afghanistan die Grenzen amerikanischer Macht aufgezeigt haben. Dies wurde durch wirtschaftliche und soziale Krisen, die ihren Tribut gefordert haben, in solchem Ausmaß verschärft, dass die USA offenbar nicht mehr die allmächtige Supermacht ist, die sie einmal war. Man hat den Eindruck, dass der Niedergang im Ansehen der USA in einer Reihe fortlaufender historischer Entwicklungen begründet ist, und die Menschen auf der ganzen Welt folgen ihnen mit Sorge.
In den vergangenen zehn Jahren investierte die USA riesige Summen in dem Bemühen, die „Achse des Bösen“ durch Waffengewalt zu vernichten. Im Juni 2009 kam jedoch US-Präsident Barack Obama nach Kairo, um zu versuchen, das zu stoppen, was bis dahin als Krieg zwischen Gut und Böse dargestellt worden war, zwischen den Mächten des Lichts und den Mächte der Finsternis. In einer mutigen Rede schlug Obama Versöhnung und Koexistenz zwischen den Grundwerten der Vereinigten Staaten und jenen der muslimischen Welt vor.
Es ist möglich, dass es eine Verbindung zwischen dieser Rede und den Protestbewegungen gibt, die später durch die arabische Welt wehten. Sie sind noch nicht zu dem erhofften „Arabischen Frühling“ geworden, aber die Tatsache, dass die amerikanische Regierung in der Lage war, sich von den Fesseln vorherigen Denkens frei zu machen, ist ein ermutigendes Zeichen.
