Kultur und Sprache in Israel

Bildende Kunst und Fotografie
Literatur
Film und Theater
Tanz
Musik
Sprachliche Vielfalt

Zurück zum Index

Israels Kultur spiegelt die Vielschichtigkeit seiner Gesellschaft wider. Die verschiedenen ethnischen Gruppen haben ihrem eigenen kulturellem Hintergrund entsprechend Kunst, Literatur, Film, Theater und Musik des Landes geprägt. In Israel gibt es etwa 120 Museen, was in Relation zur Bevölkerung die höchste Museenrate weltweit ergibt. Nationalmuseum ist das 1965 gegründete „Israel Museum“ in Jerusalem, wo unter anderem der „Schrein des Buches“ mit den Qumran Rollen zu sehen ist.

1906 wurde von Boris Schatz die Bezalel Akademie für Kunst und Kunsthandwerk in Jerusalem gegründet. 1910 studierten dort bereits 500 Schüler. Die Kunst jener Jahre, wie etwa die Arbeiten von E.M. Lilien, war einerseits durch die zionistische Vision eines „neuen“ Juden, andererseits durch die Versuche, europäischer Techniken mit Einflüssen des Orients zu verbinden, geprägt. Die deutschen Einwanderer brachten Mitte der 30er den deutschen Expressionismus ins Land. Aber auch Künstler wie Hermann Struck, Mordechai Ardon und Jakob Steinhardt kamen in jenen Jahren ins Land.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Künstlergruppe „Neue Horizonte“ als treibende Kraft durch und etablierte zeitgenössische europäische Trends im Land. Zu ihr zählen beispielsweise Josef Zaritzky, Avigdor Stematsky und Yehezkel Streichman. In den 70er Jahren entwickelte sich aus jenen Tendenzen eine zweite Genrationen, zu deren Vertretern Raffi Lavi und Uri Lifschitz zählen.

Die Arbeiten der Künstler der 80er- und 90er Jahre kreisen zunehmend um Fragen nach Identität, Religion und Geschichte und weisen ein breites Spektrum von Materialien und Techniken auf.

Zu den international bekannten israelischen Künstlern zählen auch die Bildhauer Dani Karavan, Jigal Tumarkin und Menasche Kadishman.

Neben den Künstlerkolonien in Safed und Jaffo existiert im Kibbuz Ein Harod sowohl eine Künstlergemeinde als auch ein bedeutendes Museum.

Israelische Literatur ist untrennbar mit der Wiederbelebung des Hebräischen verbunden. Nach 2000 Jahren, in denen die Sprache nur im liturgischen Kontext und als Verständigungsmittel zwischen unterschiedlichen Gemeinden der Diaspora diente, wurde Hebräisch im Laufe des 19. Jahrhunderts und schließlich vor allem mit dem Aufkeimen des Zionismus wieder in Gebrauch genommen. Impulsgeber der Wiedergeburt des Hebräischen war Elieser Ben Jehuda, der Tausende neue Wörter einführte, 1890 den Hebräischen Sprachausschuss mitgründete und ein 17bändiges Wörterbuch initiierte. Heute wird die formale linguistische Entwicklung von der Hebräischen Sprachakademie geleitet.

Zu den Begründern der hebräischen Prosa zählen Josef Chaim Brenner und Shmuel Josef Agnon, sowie der Dichter Chaim Nachman Bialik.

Seit den 60er Jahren gehören A.B. Yehoshua, Amos Oz, Yoram Kaniuk und Jaakow Schabtai zu den bedeutendsten israelischen Autoren. Auch David Grossman, der wie Amos Oz in Deutschland auch wegen seines Engagements innerhalb des linken, der Friedensbewegung nahe stehendem Spektrum bekannt ist, zählt zu den einflussreichen Autoren des Landes. Auch zahlreiche israelische Autorinnen konnten internationale Anerkennung erlangen und werden vor allem ins Deutsche übersetzt. Dazu zählen unter anderem Shulamit Lapid, Ruth Almog, Savyon Liebrecht und Batya Gur.

Die jüngste Generation von Autoren stellt einerseits die israelische Erfahrung ins Zentrum ihrer Werke, greift aber andererseits universalistische Trends von fremder, surrealer und individueller Natur auf. Dazu zählen Yehudit Katzir, Etgar Keret, Mira Magen und Eshkol Nevo.

Die Schoah und ihre Auswirkungen auf die kommenden Generationen haben einen festen Platz in der Literaturlandschaft Israels, wobei besonders die Autoren Aharon Appelfeld und Lizzie Doron zu nennen sind.

Das israelische Nationaltheater haBimah („Die Bühne“) wurde 1917 in Moskau gegründet. Während einer Tournee in den USA teilte sich die Gruppe, einige Mitglieder blieben in Amerika, andere kamen 1931 nach Palästina, wo sie 1945 in Tel Aviv eine feste Spielstätte bezogen. Das Gebäude steht noch heute und wird seit 2007 saniert. Das Repertoire von haBimah umfasst traditionelle Stücke, Werke von zeitgenössischen israelischen Autoren und Übersetzungen von internationalen Klassikern, Dramen und Komödien. Neben „haBimah“ ist seit 1970 in Tel Aviv das Stadttheater „Cameri“ beheimatet. Auch Haifa, Beerschewa und Jerusalem haben eigene Stadttheater. 1991 wurde in Tel Aviv das Theater „Gesher“ („Brücke“) gegründet, in dem bis heute überwiegend russische Einwanderer auf der Bühne stehen.

Auch Israels Musikszene ist von seiner multikulturellen Gesellschaftsstruktur geprägt.

Klassische Musik wurde mit der Gründung des Palästina-Sinfonieorchesters institutionalisiert. Musikdirektion des in Tel Aviv ansässigen Israelischen Philharmonieorchesters ist Zubin Mehta. Daneben wurden zahlreiche weitere Orchester und Kammermusikensembles im ganzen Land gegründet. In Tel Aviv ist auch die israelische Oper beheimatet. Seit 30 Jahren findet jährlich der international begehrte Arthur-Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv statt.

Auch die hebräischen Lieder der ersten Pioniere, sowie die Rock- und Popkultur des Landes sind von den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Komponisten und Texter beeinflusst. Im hebräischen Lied, „Shir Iwri“, dominieren die slawischen Einflüsse. Seit den 70er Jahren gibt es einen stärker werdenden Einfluss der orientalischen Musik, was zum Aufstieg der „Musika misrachit“ führte. Israel hat bisher dreimal die Eurovision gewonnen, zuletzt mit Dana Internationals „Diva“.

 

Bildende Kunst, Fotografie und Architektur

Verlieren, entdecken – und Kunst:
Landschaft in Israel
Welche Landschaft kommt uns in den Sinn, wenn wir an Israel denken? Zypressengesäumte Haine von Zitrusbäumen? haGalil, die Hügel Galiläas, die sich zu Bananen- und Mangoplantagen um den See Genezareth herabsenken? Die judäischen Berge mit ihren Ziegenpfaden und den bis fünftausend Jahre alten Höhlen von Flüchtlingen und Vertriebenen? Die weite Wüste der ‚Arawah, durchsetzt mit Punkten kräftigen Grüns?…

Unterwegs im Alten Orient:
Der Radierer und Lichtzeichner Ephraim Moses Lilien (1874-1925)
Liliens Bilder, seine Zeichnungen, Radierungen und Photographien, Lichtzeichnungen allesamt, sind Grundbestand jüdischer Kultur und Identität geworden und haben die Vernichtungspolitik in Deutschland überstanden. Ob Symbol oder Dokument, Lilien lässt mit technischer Brillanz Wesenszüge von Menschen und Orten aufscheinen, die uns heute tagtäglich in ihrer grauenhaften Aktualität durch Fernsehbilder nahe gebracht werden…

Dani Karavan:
Monument für die Negev-Brigade
Der Wunsch, den in Israels Kriegen Gefallenen ein bleibendes Andenken in Form eines Mahnmales zu schaffen, gab der israelischen Bildhauerei seit den 60er Jahren einen neuen Impuls. Eine grosse Anzahl von Mahnmalen und Gedenkstätten – die meisten von ihnen mit nichtgegenständlichen Darstellungen – wurden errichtet. Exemplarisch für dieses Genre ist Dani Karavans Monument für die Negev-Brigade vor den Toren Be’er Shevas, das den unverwechselbaren Charakter des Wüstenkampfes aufzeigt…

Ein anderer Blick auf Israel:
Artisans of Israel
Denken wir an Israel, so denken wir sofort an den Konflikt. Unser Blick auf das Land, das in diesem Jahr sein 70. Gründungsjubiläum begeht, ist eingeschränkt und verengt. Die 8,7 Millionen Menschen, unterschiedlicher religiöser Traditionen und ethnischer Herkunft, verdienen das nicht. Sie und das Land sind weit mehr als Kampf und Widerstand. Nun ist im September 2017 bei dem Stuttgarter Verlagshaus Arnold’sche Art Publishers ein Buch herausgekommen, das unseren Blickwinkel auf eindrucksvolle Weise erweitert…

Datenbank an der Hebräischen Universität:
Das weltweit größte Verzeichnis jüdischer Kunst
Das Institut für jüdische Kunst an der Hebräischen Universität Jerusalem hat die weltweit größte Datenbank für jüdische Kunst online gestellt. Der Bezalel Narkiss Index of Jewish Art ist eine Sammlung digitalisierter Bilder und Informationen über jüdische Kunstwerke weltweit…

Ich lebe im Osten aber mein Herz ist im Westen:
Israel in München – 20 Positionen israelischer Künstler
Im Fokus der Schau rückt die Reflexion über das Verhältnis zu Deutschland aus den unterschiedlichen Blickwinkeln. Denn jeder der vertretenen Künstler unterhält – auf eigene Art – eine Verbindung zu Deutschland…

Stadt der Träume:
Tel Aviv 1909 – 2009
Die Baukunst der vor hundert Jahren aus dem Sand erblühten Mittelmeermetropole Tel Aviv in den künstlerischen Visionen von Sergio Lerman und Arie Berkowitz.

Erich Mendelsohn:
Bauen für ein neues Land
Als Erich Mendelsohn 1934 nach Palästina reist, ist er wenig begeistert über die neu entstandenen Wohn- und Geschäftshäuser seiner Kollegen. „Ich und Le Corbusier“, so kommentiert er abschätzig deren Bauten. Die Aussage zeugt von Mendelsohns Egozentrik und trifft doch genau ins Schwarze. Ob auf dem Rothschild-Boulevard in Tel Aviv oder an den Hängen des Carmel in Haifa – das von Mendelsohn in den zwanziger Jahren in Berlin entwickelte Formenvokabular ziert nahezu jeden Neubau…

Heimatcontainer:
Deutsche Kupferhäuser in Israel
„Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen“ – so warb einst die Firma Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG in der „Jüdischen Rundschau“ für ihre patentierten Fertighäuser aus Kupferplatten. Von der Geschichtsschreibung der Architektur wurden die Kupferhäuser bisher weitgehend übersehen…

„Re-thinking“:
Neue Kunst aus Israel
Kaum ein anderes Land dieser Erde ist in den vergangenen Jahren so von den Gegensätzen verschiedener Nationalitäten, Religionen, Ideologien und Identitäten geprägt worden wie Israel mit seiner multinationalen Bevölkerung. Über fünfzig Jahre nach der Gründung des Staates Israel scheinen die damit verbundenen Probleme und Fragen einen weiteren Kulminationspunkt ihrer ohnehin tragischen Dimension zu erreichen…

Fotoausstellung zum Fest der Hütten:
Israel 1948
…“unterwegs, als du mir in die Wüste nachzogst, in unbesätes Land“…

Boris Carmi:
Fotografien aus Israel
Boris Carmi (geb. 1914 in Moskau – gest. 2002 in Tel Aviv) gilt als Pionier der israelischen Presse- und Dokumentationsfotografie. 1930 verließ er Moskau, sein Weg führte ihn über Warschau, Saalfeld/Deutschland und Italien nach Paris, wo er an der Sorbonne Ethnographie studierte und zu fotografieren begann…

Rudi Weissenstein:
Tsalmania in Tel Aviv
Weissenstein kam 1936 nach Israel. Anfang der 40er eröffnete er das „Pri-Or Studio“ in der Allenby Straße, wo das Geschäft und das daran angeschlossene Archiv auch heute noch sind. Miriam Weissenstein, Rudis Witwe, ist dort auch heute mit ihren 89 Jahren noch anzutreffen…

Miriam Weissenstein:
Legende der Geschichte des Landes Israel
Miriam Weissenstein war eine Legende der Geschichte des Landes Israel. Die unersetzlichen Negative der Fotos der Unabhängigkeitserklärung liegen bei ihr zu Hause…

Exhibition in Jerusalem:
Art and Industry in Israel 2005
Among the artists is the newly discovered photographer, Kalman Givon from Kiriat Bialik. ‚Ham-let‘ Advanced Control Technology, one of the leading companies in Israel, chose his work as a theme. Givon, born in Frankfurt a/m, 1924 , was brought to Eretz Israel by Recha Freier in 1941, served in the British Army…

 

Literatur

Amos Oz, (c) Michiel Hendryckx

„Ich schreibe über Familien“:
Ein Gespräch mit Amos Oz
Amos OZ wurde am 4. Mai 1939 als Amos Klausner in Jerusalem geboren. Als Sohn von Einwanderern aus Osteuropa war seine Kindheit geprägt von den Schatten des Zweiten Weltkrieges, dem Holocaust und den dramatischen Ereignissen um die Gründung des Staates Israel 1948. Nach dem Tod seiner Mutter zog er 1954 in den Kibutz Hulda und nannte sich von nun an Amos Oz (hebr: Kraft). Seit 1986 lebt er mit seiner Familie in der Stadt Arad, in der Negev-Wüste…

Lizzie Doron:
Die Stimme der zweiten Generation
Mit großer Empathie für die Leiden der Shoah-Überlebenden schreibt Doron für ein Israel, das weniger um sich selbst kreisen soll. Die Zukunft solle man radikal offen denken, sagt die Schriftstellerin, sie dürfe nicht mit den Traumata der Vergangenheit verstellt werden…

Geschichte eines Lebens:
Aharon Appelfeld erzählt
Die Erinnerung an den Holocaust jener, die diese Zeit als Kinder erlebten, ist eine andere Erinnerung als der „erwachsenen“ Überlebenden. Kinder merken sich keine Fakten, Zahlen und Namen, sie kannten kein Leben vor jenem in Furcht und Schrecken. „Der Holocaust als Leben, als Leben in seiner auf den Schrecken konzentrierten existenziellen wie sozialen Ausprägung – eine derartige Wahrnehmung wiesen die erwachsenen Opfer zurück. Für Kinder, die während des Holocaust herangewachsen waren, war auch dieses Leben etwas möglicherweise Begreifbares, denn sie hatten es in sich aufgesogen“, resümiert der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld…

Junge israelische Literatur:
Marina Groslerners „Layla“
Ungeschönt erzählt Marina Groslerner die Geschichte eines Mädchens, das nicht so recht in die Gesellschaft passen will: die Beziehung zu Daniel, die aus dem Ruder läuft, Alkohol- und Drogenerfahrungen, schließlich der Aufbruch von zu Hause und die Suche nach etwas Sinnvollem…

Drei Etagen:
Über uns
Ein Wohnhaus in einem Vorort von Tel Aviv ist die Vorlage für den neuen Roman von Eshkol Nevo, der die zwischenmenschlichen Beziehungen seiner Bewohner unter die Lupe nimmt…

Fremder Spiegel:
Yoram Kaniuks israelisches Panorama
Es wird vielleicht noch für lange Zeit so sein, daß die Berlin-Romane nach denen wir uns sehnen, außerhalb dieser Stadt geschrieben werden. Wir leben hier auf den Trümmern der Geschichte, im aufgewühlten Körper der Stadt, aber ihre Seele ist noch immer im Exil. Dort, wo einer die Straßen Berlins, die ihm fremd sind, doch kennt, weil er „Emil und die Detektive“ gelesen hat…

Literatur aus Israel:
Yitzhak Laors „Steine, Gitter, Stimmen“
Kaum ein Roman könnte sich widerborstiger sperren, in gedrängter Form subsumiert zu werden, zumal in Form einer Inhaltsangabe. Laors hochkomplexes Kunstwerk ermöglicht es dem Leser nicht ohne weiteres, einen geordneten Handlungsstrang herauszulösen, auch nicht derer zwei oder drei. Vielmehr erinnert der Roman an ein pausenloses Abbrennen narrativer bengalischer Feuer, eine unüberschaubare Vielzahl angerissener, sich verbindender, überschneidender, widersprechender, gegenseitig ausschließender, revidierender Geschichten…

Die schwindende Last der Vergangenheit:
Zeitgenössische israelische Autoren blicken auf Deutschland
Welche Vorstellung haben die Israelis heute denn von den Deutschen? Statt eine Umfrage durchzuführen, haben wir uns vorgenommen, anhand von Anat Feinbergs Anthologie „Wüstenwind auf der Allee. Zeitgenössische israelische Autoren blicken auf Deutschland“ auf die Darstellung der Deutschen in der hebräischen Literatur nach 1948 einzugehen…

Der dritte Krimi um den Ermittler Avi Avraham:
Die schwere Hand
Avi Avraham, der aus den beiden vorangegangenen Fällen sympathische Ermittler in Holon, einer Vorstadt von Tel Aviv, leitet seine erste Mordermittlung. Der Fall scheint zunächst einfach. Eine etwa sechzigjährige Frau wurde in ihrer Wohnung erwürgt. Das Team geht zunächst von Einbruch aus, bis der Sohn verhaftet wird. Doch die Aufmerksamkeit seiner Mitarbeiter bringt Avi auf eine weitere Spur, die mit einem anderen Verbrechen zusammenhängt. Die Tote war in der Vergangenheit Opfer einer Vergewaltigung…

Mit dem Auge des Schriftstellers:
Im Land der Verzweiflung
2014 und 2015 ist der Schriftsteller Nir Baram in die besetzten Gebiete des Westjordanlands gereist, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Er sprach mit Juden, Palästinensern, Siedlern, Politikern und Aktivisten. Ergebnis ist ein Buch, das jeder muss, der sich für den Nahostkonflikt interessiert…

Index:
Israelische Autoren in deutscher Sprache
Dieses Verzeichnis listet israelische Autoren auf, deren Werke in deutscher Sprache erschienen sind. Es liefert biografische Daten, Angaben zu Werk und Genre, sowie zu Ehrungen und Auszeichnungen, die an die Autoren in ihrem Land bzw. weltweit vergeben worden sind…

 

Film und Theater

Von einer hebräischen Studiobühne zum Nationaltheater:
Die Transformation von Habima in Berlin
Habima, ein zionistisches, auf Hebräisch spielendes Theater, erregte von Anfang an Interesse in den zionistischen Kreisen. Diese Tatsache allein ist jedoch nicht ausreichend, um die ausgezeichnete Aufnahme von Habima in Berlin zu erklären…

Israelisches Theater:
Requiem für Hanoch
Eine Erinnerung an den im August 1999 verstorbenen Hanoch Levin, mit dessen Tod das israelische Theater eine seiner prominentesten Figuren verloren hat…

Objekte auf der Bühne:
Figurentheater aus Israel
Bilder aus dem Leben eines Riesenkraken, eines schwarzen Schwans, eines blauen Wals und einer Schnecke. Das Panorama der vorgestellten Tierwelt reicht dabei von Plastiktüten-Schwänen über Küchenteppich-Schnecken bis hin zu Teelöffel-Heringen.

Das israelische Kino:
Präsent wie nie zuvor
Auch wenn der israelische Film eine stetig wachsende Aufmerksamkeit auf sich zieht, und immer häufiger auf Veranstaltungen überall in der Welt beachtet wird, sind israelische Filme im internationalen Wettbewerb, unabhängig von ihren sonstigen Qualitäten, gehandikapt – durch den hebräischen Dialog. Allerdings ist die hebräische Sprache der gemeinsame Nenner aller Teile der israelischen Gesellschaft…

Ein frommes Märchen aus Meah Sche’arim:
„Ushpizin“
Jetzt gibt es zum ersten Mal einen Film über diese Thematik, der das Leben der Haredim nicht nur von außen, sondern von innen her beleuchtet. Sowohl der Regisseur-plus-Drehbuchautor-plus-Hauptdarsteller in einer Person, Schuli Rand, als auch die meisten anderen Mitwirkenden gehören der Haredi-Gemeinschaft an. Im Zusammenwirken mit säkularen Experten haben die Haredim einen Film über sich selbst gedreht…

Ein überwältigendes Erlebnis:
Amos Gitais „Kadosh“
Die ultra-orthodoxe Gemeinschaft der Haredim ist Gegenstand endloser Debatten in Israel. Die Haredim widersetzen sich jeglicher Modernisierung und halten an einer jahrhundertealten Lebensweise fest…

26 dämonische Hunde:
Walzer mit Bashir
Eines Nachts in einer Bar erzählt Boaz, ein alter Freund, dem Regisseur Ari von einem immer wiederkehrenden Alptraum, in dem er von 26 dämonischen Hunden gejagt wird. Jede Nacht, immer genau 26 Bestien. Die beiden Männer kommen zu dem Schluss, dass ein Zusammenhang zu ihrem Einsatz im ersten Libanon Krieg bestehen muss. Ari ist überrascht, denn er hat jegliche Erinnerung an diese Zeit verloren…

Im Libanon-Krieg:
Im Inneren der Waffe
In dem israelischen Antikriegsfilm »Lebanon« verfährt sich ein israelischer Panzer im Feindesland und wird zur Falle für seine Besatzung. Die Kamera verlässt das Innere des Panzers nur, um durch das Zielfernrohr auf Kriegsgreuel zu blicken…

90 MINUTEN:
Bei Abpfiff Frieden
Während Europa im Fussballfieber ist, startet am kommenden Donnerstag eine herrliche israelische Satire in den deutschen Kinos. Für die im Original unter dem Titel „Der 90 Minuten Krieg“ erschienene Mocumentary werden sich auch Fussballmuffel begeistern können…

 

Tanz

Moderner Tanz:
Wie tanzt nun ein Kamel?
Die Geschichte der Ornstein-Familie und die Erfindung des modernen israelischen Tanztheaters…

Machol:
Tel Aviv als internationale Tanzhauptstadt
Was macht eine Stadt zur Hauptstadt des Tanzes? Darüber grübelt Jean-Paul Montanari in der Einleitung zum Programm des internationalen Tanzfestivals in Montpellier, das heute eröffnet wird…

Mr. Gaga, (c) Gadi Dagon

Ohad Naharin:
Mr. Gaga
Ohad Naharin, aufgewachsen im israelischen Kibutz Misra, wird weltweit als einer der herausragenden zeitgenössischen Choreographen gefeiert. Mit seiner ungewöhnlichen künstlerischen Vision sowie seinen mitreißenden Choreographien verhalf er der Batsheva Dance Company zu internationaler Bekanntheit…

Auch hier:
Tango Argentino im Gelobten Land
Leider ist das „Gelobte Land“ nicht das Land der unlimited possibilities – wäre Moses doch nach Amerika gewandert! 40 Jahre lief er mit seinem Volk durch die Wüste und ich musste so alt werden, um zu entdecken, dass man in Israel wunderbar Tango tanzen kann! Bereits in den 70iger Jahren war der Tango in Israel sehr en vogue. Mit seinen melancholisch-sehnsuchtsvollen Melodien ähnelt er der Klezmer-Musik und passt sehr gut in das warme Mittelmeerland…

 

Musik

Song-Mix:
Eine Auswahl aus israelischer Musik
Ein kleiner Ausflug durch die israelische Musiklandschaft…

Ein Mythos stirbt:
Jeruschalajim schel Sahaw
Wie eine gläubige Christin hat Naomi Shemer auf ihrem Sterbebett die größte Sünde ihres Lebens gebeichtet: die Melodie ihres unsterblichen Liedes „Jerusalem aus Gold“ ist die Kopie eines baskischen Wiegenliedes, das sie, so ihr „letztes Schreiben“, vor Jahren von Nechama Hendel gehört hatte…

Der „Black Panther“ der israelischen Musik:
Ein Nachruf auf Zohar Argov z“l
Der Kampf der Mizrahim, der Juden aus Nordafrika, um Gleichberechtigung in Israel spiegelt sich im Leben und der Musik Zohar Argovs wider. Er war die erste Stimme der Mizrahim in einer vom ashkenazischen (europäischen Juden) Establishment dominierten Gesellschaft. Sein Erfolg öffnete die Tür für eine neue Musikrichtung „musica mizrahit“. Heute hört man –nicht nur in der Musik- viele ethnische Stimmen in Israel. Hat er sein Ziel erreicht?…

Schofar:
Der Sound Israels
Vom Berg Sinai bis heute: Wie ein altes Instrument zum Inbegriff des Judentums wurde…

Kol Israel:
Zur Entwicklung des Rundfunks in Israel
Am 14.Mai 1948 wurde der Staat Israel ausgerufen. Damit gibt es nach 2 000 Jahren Unterbrechung wieder einen jüdischen Staat. Das Gebiet, auf dem heute der Staat Israel, Jordanien und das Palästinensische Autonomiegebiet liegen, war seit Anfang der 1920er Jahre britisches Mandatsgebiet. Der Völkerbund – der Vorläufer der Vereinten Nationen – hat dieses Gebiet, das vorher zum Osmanischen Reich (Türkei) gehört hat, Großbritannien zur vorübergehenden Verwaltung anvertraut. Anfang der 1930er Jahre gab in den Geschäften des britischen Mandatsgebietes im Nahen Osten die ersten Radios zu kaufen. Empfangen werden konnten tagsüber der Mittelwellensender in Kairo oder verschiedene Kurzwellenstationen. Abends war auf Mittelwelle ganz Europa hörbar…

Musik im postzionistischen Zeitalter:
haDag Nachasch
haDag Nachasch („Die Fisch-Schlange“) ist eine der bekanntesten israelischen Rap-Bands. Sie vermischen dabei verschiedene Stile, Hip Hop, Ska, westlichen Pop und orientalische Ethnomusik und positionieren sich eindeutig links im politischen Spektrum…

 

Sprachliche Vielfalt

Hebräisch:
Die Sprache des Staates Israel
Bis vor hundert Jahren war kein Hebräisch in Jerusalem oder sonst in Israel zu hören, weder in der Stadt noch auf den Dörfern. Es war die Zeit der Türkenherrschaft, und man sprach türkisch und arabisch…

Jiddisch:
Wiederbelebung einer Sprache, die nie tot war
In einem köstlichen jiddischen Rätsel wird gefragt: „Farvoss farmacht der hon die oigen ven er krayt?“ (warum schließt der Hahn die Augen, wenn er kräht?), und die Lösung ist: „Veil er kenn ess off oisenvaynig!“ (weil er es auswendig kann!). Frage und Antwort passen recht gut auf den Juden und sein Verhältnis zum Jiddischen…

Besondere Beziehungen:
Hebräisches im Deutschen
Als 1933 die große Einwanderungswelle deutscher Juden nach Palästina einsetzte, haben die Männer und Frauen jegliche sich bietende Arbeit auf sich genommen – und dazu noch etwas getan: sie gingen turnusmäßig zum notwendigen nächtlichen Wachdienst, zur Sch’mira…

Takt und Fingerspitzengefühl:
Israel und die deutsche Sprache
Die Geschichte der deutschen Sprache im Heiligen Land ist lang und widersprüchlich. In den zwanziger Jahren wollten die Gründer der ersten Universitäten Deutsch als Unterrichtssprache einführen. Hebräisch stand als Alternative zur Debatte. Am Ende siegte die im 19. Jahrhundert künstlich wiederbelebte Sprache der Bibel…

Deutsche Lehnwörter im Hebräischen:
Von Eiskaffee ( אייס-קפה ) bis Sitzfleisch (זיצפלייש)
Mit dem Zuzug der Templer, eine christlich-pietistische Gemeinschaft aus dem Schwäbischen, um 1870, kamen weitere neue Wörter ins Heilige Land. Die frommen Christen errichteten neue Siedlungen in Haifa, Jaffa und Bethlehem (Galilaä). Viele Begriffe, insbesondere aus der Baubranche, fanden Eingang in die hebräische Sprache. Dafür stehen der Dübel ( דיבל ), das Podest (פודסט ) oder der Spachtel ( שפכטל ). Mit der Einwanderung der Jeckes, unter ihnen viele Bauhausarchitekten, kamen weitere Wörter ins Land

Zurück zum Index