Am Samstag, 10. Mai 2025 zwischen 10 und 18 Uhr
wird auf dem Königsplatz vor der Antikensammlung wieder die öffentliche Gedenkveranstaltung stattfinden:
Ab 10.00 Uhr werden die Künstler Wolfram P. Kastner und Martin Mohr im Rasen des Königsplatzes an der Stelle der Bücherverbrennung von 1933 einen Brandfleck herstellen.
Damit kein Gras über die Geschichte wächst.

von 11 – 18 Uhr mit Lesungen (jeweils fünf Minuten) aus Büchern, die von den Nazis und ihren Helfern vor 91 Jahren am 10. Mai 1933 verbrannt wurden.
Wir laden Sie herzlich ein und würden uns sehr freuen, wenn Sie dort fünf Minuten selbst gewählte Texte aus verbrannten Büchern vorlesen würden.
Anmeldung: telefonisch 0170 773 1717 oder per email: franz.klug@online.de
Veranstalter: Institut für Kunst und Forschung, Wolfram P. Kastner, Peace Talk, Dr. Franz Klug
Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Dieter Reiter
Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nazis, beteiligten sich ca. 50.000 Münchnerinnen und Münchner (großenteils Akademiker) an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten (LMU und TU) und deren Rektoren inszeniert wurde. Verbrannt wurden Bücher von Autorinnen und Autoren wie Bertolt Brecht, Elisabeth Castonier, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig. Ab März 1933 wurden in Deutschland in über 90 Städten und später in den besetzten Ländern Bücher und Bibliotheken verbrannt und vernichtet. Dem folgte die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung von Städten und Ländern. In München begann der Terrorakt gegen das angeblich „volkszersetzende Schrifttum“ mit einer pompösen Auftaktveranstaltung im Lichthof der Münchner Universität am 10. Mai 1933.
Nach einem nächtlichen Fackelzug durch die Stadt wurden dann auf dem Königsplatz der „Verbrennungsakt” inszeniert und die „undeutschen“ Bücher der „Reichsfeinde“ ins Feuer geworfen. Viele der 1933 verbrannten Bücher und ihre Autoren sind heute weitgehend unbekannt. Viele Autorinnen und Autoren schrieben damals für Frieden, Gerechtigkeit, Freiheitsrechte und Menschenwürde für alle. Gegen Nationalismus, Antisemitismus, Rassenwahn, Militarismus und Rechtsextremismus. Ihr Vermächtnis und diese Texte sind heute so aktuell wie vor 90 Jahren.
Wie in den vergangenen Jahren laden wir unter dem Motto „München liest – aus verbrannten Büchern“ ein, am 10. Mai auf dem Königsplatz jeweils fünf Minuten aus einem der „verbrannten Bücher“ vorzulesen – dort wo diese Bücher auf alle Zeit vernichtet werden sollten.
Leser und Zuhörer sind herzlich willkommen!
Wenn Sie vorlesen möchten, melden Sie sich bitte unter 0170 773 1717. Sie können den Text aus der Liste der Autorinnen und Autoren selbst auswählen.
Die verbrannten Autorinnen und Autoren:
Alfred Adler – Martin Andersen-Nexö – Shalom Asch – Ernst Barlach – Oskar Baum – Vicki Baum -Johannes R. Becher – Alice Behrendt – Walter Benjamin – Martin Beradt – Franz Blei – Carry Brachvogel – Bertolt Brecht – Joseph Breitbach – Max Brod – Ferdinand Bruckner – Elias Canetti – Veza Canetti – Elisabeth Castonier – Franz Th. Csokor – Alfred Döblin – John Dos Passos – Kasimir Edschmid – Albert Einstein – Friedrich Engels – Hans Fallada – Lion Feuchtwanger – Marieluise Fleisser – Bruno Frank – Leonhard Frank – Anna Freud – Sigmund Freud – Egon Friedell Richard Friedenthal – Claire Goll – Maxim Gorki – Oskar Maria Graf – George Grosz – Karl Grünberg – Emil Julius Gumbel – Willy Haas – Hans Habe – Ferdinand Hardekopf – Jakob Haringer – Walter Hasenclever – Heinrich Heine – Ernest Hemingway – Georg Hermann – Franz Hessel – Stefan Heym – Magnus Hirschfeld – Ödön von Horvath – Oskar Jellinek – Erich Kästner – Franz Kafka – Mascha Kaleko – Gina Kaus – Hermann Kesten – Irmgard Keun – Egon Erwin Kisch – Klabund – Annette Kolb – Gertrud Kolmar – Paul Kornfeld – Theodor Kramer – Else Lasker-Schüler – Eva Leidmann – Maria Leitner – Theodor Lessing – Jack London – Emil Ludwig – Wladimir Majakowski – Erika Mann – Heinrich Mann – Klaus Mann – Thomas Mann – Hans Marchwitza – Valeriu Marcu – Karl Marx -Walter Mehring – Konrad Merz – Max Mohr – Erich Mühsam – Robert Musil – Hans Natonek – Alfred Neumann – Robert Neumann – Carl von Ossietzky – Leo Perutz – Theodor Plivier – Alfred Polgar – John Reed – Gustav Regler – Wilhelm Reich – Erich Maria Remarque – Ludwig Renn – Alexander Roda-Roda – Joseph Roth – Nelly Sachs – Hans Sahl – Anna Seghers – Adam Scharrer – René Schickele – Arthur Schnitzler – Bruno Schulz – Kurt Schwitters – Upton Sinclair – Leopold Schwarzschild – Hilde Spiel – Adrienne Thomas – Ernst Toller – Friedrich Torberg – B. Traven – Karl Tschuppik – Kurt Tucholsky – Ludwig Turek – Fritz v. Unruh – Johannes Urzidil – Berthold Viertel – Jakob Wassermann – Armin T. Wegner – Günther Weisenborn – Ernst Weiss – Franz Werfel – Eugen Gottlob Winkler – Theodor Wolff – Paul Zech – Emile Zola – Herminia Zur Mühlen – Carl Zuckmayer – Arnold Zweig – Stefan Zweig – Otto Zoff und viele andere.