Der 7. Oktober 2023 hinterließ tiefe Narben in Israel und in der gesamten jüdischen Gemeinschaft weltweit. Die Gewalt und das Leid dieses Tages haben viele Menschen erschüttert und ihre Lebensrealität nachhaltig verändert. Doch selbst inmitten dieser Tragödie gibt es Organisationen wie ADI, die unermüdlich daran arbeiten, Stabilität, Würde und Hoffnung zu schaffen – auch und gerade für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft.
Die Mission von ADI
ADI ist eine der führenden Organisationen in Israel für Menschen mit schweren Behinderungen und auf dem Gebiet der Rehabilitation. Ihr Ansatz verbindet intensive medizinische Versorgung mit Rehabilitationsprogrammen und Bildung, um Inklusion und persönliche Entfaltung zu ermöglichen. Es ist ein einzigartiges Projekt, das glaubens- und völkerübergreifend behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene beherbergt und rund um die Uhr betreut. Die Patienten sowie Mitarbeiter, Pfleger und Ärzte sind Christen, Moslems oder Juden, Araber, Drusen oder Beduinen – die Herkunft spielt keine Rolle. Bei ADI steht einzig und allein der Mensch im Mittelpunkt.
Die Werte von ADI sind tief in den jüdischen Werten von Chessed (Nächstenliebe) und Tikkun Olam (die Welt reparieren) verwurzelt; gerade vor dem Hintergrund der der jüngsten Ereignisse im Land werden sie umso bedeutender.
Der 7. Oktober…
Während die terroristischen Angriffe des 7. Oktobers wüteten, befand sich das Rehabilitations-Dorf ADI Negev-Nahalat Eran – 20 km Luftlinie von der Grenze zum Gazastreifen entfernt – mitten im Chaos.
Wie durch ein Wunder gelangten die Terroristen nicht ins Dorf selbst, jedoch wurden zwei Kollegen im benachbarten Ofakim getötet und engste Familienangehörige von Mitarbeitern kamen ums Leben. Über Nacht hatten große Teile des Kollegiums kein Zuhause mehr, einige Mitarbeiter wurden in den Reservedienst eingezogen. Während die Kinderbetreuung eingestellt war und die allgemeine Unsicherheit und Gefahr über dem Süden schwebte, stand das Personal unter immensem Druck, den Bedürfnissen der Bewohner mit schweren Behinderungen und Rehabilitationspatienten im Dorf gerecht zu werden. Auch unter den gegebenen Umständen zeigte ADI einmal mehr seine Resilienz.
…und seine Folgen
Während nahezu jeder Einwohner in Israel mit den psychologischen und praktischen Auswirkungen der Gewalt zu kämpfen hatte, sorgte ADI dafür, dass die dringend benötigte Betreuung der Menschen mit Behinderungen fortgeführt wurde – eine Aufgabe, die in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert ist.
ADI arrangierte Transporte für die Mitarbeiter sowie die Kinderbetreuung im Dorf, damit das Team aus Freiwilligen, Ärzten und Betreuern sich ungestört ihren Schützlingen vor Ort widmen konnte. Mit Hilfe von Unterstützern aus der ganzen Welt gab es Geschenke und Boni für Mehrarbeit, sowie psychologische Betreuung. Mehr noch, bis das staatliche Programm wirksam wurde, mit dessen Hilfe Israelis aus der Umgebung des Gaza-Streifens vorübergehend in Hotels im ganzen Land unterkommen konnten, stellte ADI Wohnungen im Residenz-Teil des Rehabilitations-Dorfes zur Verfügung; 8 Mitarbeiter und ihre Familien nahmen das Angebot dankbar an.
Mit Blick nach vorn
Für ADI waren die Bewohner und die Rehabilitationspatienten im „Harvey and Gloria Kaylie Medical Rehabilitation Center“ höchste Priorität. Ihre Bedürfnisse nach medizinischer Pflege, Therapie und emotionaler Unterstützung, aber vor allem nach Routine und Zuversicht, endeten nicht in Krisenzeiten. So wurden verschiedene spontane Aktionen zur Aufmunterung gestartet, sei es der Besuch von Clowns oder eine spontane Gesangseinlage, initiiert vom Leiter der ambulanten Klinik, Dr. Shiloh Kramer – ein Muss in ungewissen Zeiten.
Die Organisation bewies einmal mehr, dass selbst inmitten von Ungewissheit und Angst der Fokus auf Menschlichkeit und Fürsorge erhalten bleiben kann und muss.
Langfristig wurden in Folge des 7. Oktobers diverse Programme ins Leben gerufen – oder sind derzeit in Planung -, die sowohl die Negev-Gegend als auch Israel insgesamt positiv unterstützen werden: „Merhavim Lanefesh“, Therapiebehandlungen für Kinder und Jugendliche aus der Negev-Gegend mit posttraumatischer Belastungsstörung; der Weiterbau einer dritten Rehabilitationsstation im Kaylie-Rehakrankenhaus, um dem Rehabilitationsbedarf im Land gerecht zu werden; eine Prothesen- und Orthesenmanufaktur sowie ein Ausbildungsprogramm für ihre Hersteller; ein Sportzentrum für das Zusammenkommen aller Menschen – mit und ohne Behinderungen – aus den umliegenden Gemeinden.
ADI und seine Botschaft
Trotz der schrecklichen Ereignisse setzt ADI Negev seine Mission unbeirrt fort: Die Pflege und Rehabilitation seiner Bewohner und Patienten – auch unter extremen Bedingungen. Der 40 Hektar große Campus, der vollständig barrierefrei ist, umfasst einen Residenz-Teil für Mitarbeiter und Freiwillige, ein Rehabilitationskrankenhaus, Kitas und eine Schule für Sonderpädagogik sowie zahlreiche therapeutische Einrichtungen. Diese sind nicht nur lebenswichtig für die Bewohner, sondern auch ein Symbol der Widerstandskraft und Hoffnung.
Der Einsatz von ADI ist eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Schwächsten in der Gesellschaft zu unterstützen – und das gerade in schwierigen Zeiten. Als Teil der jüdischen Gemeinschaft, die sich dem Prinzip der gegenseitigen Verantwortung verschrieben hat, können wir alle einen Beitrag leisten, sei es durch Spenden, Freiwilligenarbeit oder das Teilen der Botschaft von ADI.
Unterstützen Sie ADI Negev-Nahalat Eran:
ADI Negevs Verein „Freunde von ADI Negev-Nahalat Eran in Deutschland e.V.“ unterstützt die Arbeit des Rehabilitations-Dorfes unermüdlich seit nun über 5 Jahren und leitet die Spenden zu 100% an das Projekt in Israel weiter. Die Beiträge sind von der Steuer absetzbar. Bitte spenden Sie an:
- Freunde von ADI Negev-Nahalat Eran e.V.
IBAN: DE10 1005 0000 0190 9612 52 - Oder das Paypal-Konto des Vereins: info@adi-israel.de
Mehr Infos: adi-israel.de und info@adi-israel.de