„Wir arbeiten uns an Deutschland ab, an Russland, an Jugoslawien, an Israel, an Versagern, Verrätern und Arschlöchern in Russland, Jugoslawien, Deutschland und Israel, an Antisemiten, an Philosemiten, an unseren Familien, an unserer Identität, an der Shoah, die einfach nie vergehen will, und an uns selbst.“ Besser hätte Herausgeberin Dana von Suffrin diesen Band mit 16 jüdischen Erzählungen nicht zusammenfassen können.
Es sind bekannte und weniger bekannte jüdische Stimmen, die hier zu Wort kommen, von Adriana Altaras über Yevgeniy Breyger und Slata Roschal bis zu Dana Vowinckel, in ganz persönlichen Beiträgen, Zuschriften, oder auch Prosa-Stücken. So unterschiedlich die Beiträge, so unterschiedlich auch die Biografien ihrer Autoren und Autorinnen. Was sie vereint ist „jüdische Sozialisierung, geistige Tradition und ein fragiles Verhältnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft.“
Ein spannender Einblick in die Vielfalt jüdischer Literatur in Deutschland, der kurzweilig zu lesen ist und für jeden etwas bereit hält. Überzeugend sind dabei vor allem die jungen Stimmen, die Lust auf mehr machen.
Dana von Suffrin (Hg.), Wir schon wieder. 16 jüdische Erzählungen, Verlag 2024, 208 S., 22,00 €, Bestellen?