Seit Wochen drohen der Iran und Hisbollah mit Vergeltung und haben Israel in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass die Reaktion von Iran und Hisbollah auf sich warten lassen, solange es Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand und ein Abkommen für Gaza gibt. Im Norden Israels scheint die Lage aber kontinuierlich weiter zu eskalieren. Am Morgen nahm Hisbollah erneut rein zivile Ziele in Israel unter Beschuss.
Etwa 50 Raketen wurden am Morgen auf das Zentrum der israelischen Kleinstadt Katzrin gefeuert. Mehrere Häuser wurden dabei getroffen und brannten, es gab zum Glück nur einen Verletzten, die Bwohner konnten sich in einen Bunker flüchten. IDF-Sprecher Brigadegeneral Daniel Hagari kommentierte auf X, Israel werde, „wie jedes Land, das seine Bürger schützt, entsprechend handeln“. Auch die Bedrohung durch Drohnen aus dem Libanon hält an. Betroffen waren am Morgen auch zahlreiche Orte nördlich des See Genezareths.
Auch wenn sich die Maßnahmen des Zivilschutzes für den Norden Israels offiziell nicht geändert haben, von normalem Alltag kann im gesamten Norden schon lange keine Rede mehr sein. Mehrmals täglich müssen die Bewohner ihre Schutzräume aufsuchen und in den vergangenen Tagen waren sie auch über längere Zeiträume dazu aufgerufen, in der Nähe der Schutzräume zu bleiben.
Am 1. September beginnt in Israel das neue Schuljahr. Noch immer sind etwa 60.000 Israels aus ihren Häusern im Norden evakuiert, wissen nicht, wann sie zurück können, wo sie das neue Jahr beginnen sollen und wie es weiter gehen soll. Aber auch für die Bewohner des Nordens, die nicht evakuiert sind, ist die Situation untragbar. Die Kinder lernen in Schulen, die einen längere Anfahrt erfordern, ein Risiko, das sehr viele Eltern nicht eingehen wollen und können. Ein unerträglicher Zustand, über 10 Monate nach dem 7. Oktober.