Positiver Effekt bei der Mitgliederentwicklung

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Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland veröffentlicht Mitgliederstatistik 2022

Erstmals seit 2006 verzeichnen die über 100 jüdischen Gemeinden in Deutschland einen positiven Effekt bei der Mitgliederentwicklung. Grund hierfür sind neue Mitgliedschaften jüdischer Menschen, die aufgrund des russischen Angriffskrieges seit Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet und Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland geworden sind. Ihre Zahl umfasst rund 1400 Personen.

An dieser Stelle sei das außerordentliche Engagement der jüdischen Gemeinden bezüglich der Versorgung und Betreuung geflüchteter Menschen aus der Ukraine und ihrer Angehörigen hervorgehoben und gewürdigt. Viele Gemeinden ermöglichten ihnen einen ersten Raum zur Versorgung und Orientierung.

Die Jüdische Kultusgemeinde Mainz mit rund 1000 Mitgliedern hat den Verbund der ZWST im Jahr 2022 verlassen. Aus diesem Grund wirkt sich der positive Effekt nicht auf die absoluten Mitgliederzahlen aus. In die Mitgliederstatistik gehen nur Personen als Mitglieder jüdischer Gemeinden ein. Diese werden jährlich durch die ZWST abgefragt. Während im Jahr 2021 die Gesamtzahl aller Mitglieder 91.839 betrug, beläuft sie sich im Jahr 2022 auf 90.885 Personen.

Trotz des erstmalig seit 2006 zu verzeichnenden Zuwachses der Mitgliederzahlen bleibt festzustellen, dass neben dem demografischen Wandel auch aktive Handlungen, wie Austritte und sonstige Abgänge einen Einfluss auf den kontinuierlichen Abfall der Mitgliederzahlen haben. Ziel ist und bleibt daher die Steigerung der Attraktivität unserer Mitgliedsgemeinden.

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) bildet den Zusammenschluss der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie ist der soziale Dachverband von 105 Gemeinden, davon 99 zusammengefasst in 17 Landesverbänden und sechs selbstständigen Gemeinden. Dazu kommen vier weitere Organisationen.

Hinzugekommen sind als Mitgliedsorganisationen zuletzt 2021 die Partnerorganisation der ZWST im Bereich der Humanitären Hilfe IsraAID Germany e.V., sowie der Beratungsstellenverbund OFEK e.V. für Betroffene von antisemitischer Gewalt und Diskriminierung.

–> https://zwst.org/