Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel

0
81

Viel ist in den vergangenen Wochen über Israel geschrieben worden, den jüdischen Staat in Nahost, der gerade seinen 75. Geburtstag feierte. Immer wieder ist dabei auch die „Nakba“, also die „Katastrophe“ der Palästinenser, Thema. In Israel selbst scheint der Friedensprozess mit den Palästinensern im öffentlichen Diskurs immer weiter in den Hintergrund zu treten. Im vergangenen Jahr wurde dagegen deutlich, dass ein anderer Konflikt eine immer wesentlichere Rolle spielt.

Etwa zwei Millionen Araber, viele davon bezeichnen sich selbst als Palästinenser, leben in Israel. Sehr viele fühlen sich als Bürger zweiter Klasse, erleben im Alltag Diskriminierung und Vorurteile. In gemischten Städten, wie Akko und Lod, war es im Mai 2021 zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis gekommen. Journalist und Autor Igal Avidan nahm diese Ausschreitungen zum Anlass, um eine Bestandausnahme des Zusammenlebens vorzulegen. Sein neues Buch geht den Fragen nach, wie arabische und jüdische Israelis diese Ausbrüche erlebt haben und wie sie ihre Zukunft sehen.

50 Gesprächspartner und Gesprächsparterinnen in den gemischten Städten Akko, Haifa, Jaffa, Lod, Ramle und Jerusalem und im Kibbutz Lochamei haGetaot, hat Avidan befragt. Er bemühte sich dabei um verschiedene Perspektiven und „versuchte, unterdrückten Stimmen zuzuhören, und bevorzugte Brückenbauer gegenüber Brandstiftern.“

Sie berichten von unterschiedlichen Initiativen, die ein Zusammenwachsen fördern, aber auch von tiefen Gräben. Von dem Wort „Araber“ als Schimpfwort und der Sorge vor einer „internen Intifada“. Israel steht an einem Scheideweg und die tiefen Konflikte, die derzeit durch die sog. Justizreform von Premier Netanyahus Regierung ausgehen, stehen auch in engem Zusammenhang mit der Frage des jüdisch-arabischen Zusammenlebens in einem demokratischen Staat.

Ob man dem Verlag in seiner Ankündigung folgen kann, dass das Buch zeigt, dass die israelische Gesellschaft – allen Rückschlägen zum Trotz – dabei ist, zusammenzuwachsen, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch, das die komplexen Realitäten in Israel nachzeichnet.

Igal Avidan, „… und es wurde Licht!“ Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel, Berenberg Verlag 2023, Euro 18,00, Bestellen?

Hörtipp:
„Es geht friedlich“-Igal Avidan über jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel

Termine:

Montag, 15. Mai, 19 Uhr | Bonn
Gustav-Stresemann-Institut e.V., Europäische Tagungs- und Bildungsstätte Bonn, Langer Grabenweg 68, 53175 Bonn-Bad Godesberg
Veranstaltet von der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., Büro Bonn
Eintritt frei, Informationen zur Anmeldung folgen
www.gsi-bonn.de
www.kas.de/bundesstadt-bonn.de

Dienstag, 16. Mai, 19 Uhr | Mannheim
Ökumenisches Bildungszentrum sanctclara, B5, 19, 68159 Mannheim
Anmeldung über die Webseite oder unter Tel. 0621-178570
www.sanctclara.de

Mittwoch, 17. Mai, 18.30 Uhr | Hannover
Ver.di-Höfe, Goseriede 12, 30159 Hannover
Veranstalter: Deutsch Israelische Gesellschaft AG Hannover, Ver.di Hannover-Heide-Weser, Ver.di Bildungswerk
Eintritt frei

Montag, 22. Mai, 19 Uhr | Berlin
Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Eintritt frei, Spenden erbeten; Anmeldung unter information@katholische-akademie-berlin.de
www.katholische-akademie-berlin.de

Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr | Göttingen
Gemeindesaal der Ev. Johannisgemeinde, Johanniskirchhof 2, 37073 Göttingen
Eintritt frei
www.eeb-niedersachsen.de

Donnerstag, 25. Mai, 19.30 Uhr | Stadthagen
Ehem. Synagoge, Gasse zur alten Synagoge, 31655 Stadthagen
Karten 5 €
www.synagoge-stadthagen.de

Dienstag, 30. Mai, 19 Uhr | Essen
Alte Synagoge, Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen
Details folgen
www.essen.de

Mittwoch, 31. Mai, 19 Uhr | Dortmund
Auslandsgesellschaft.de e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund
Kooperationspartner: Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Westfalen, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., Kommende Dortmund
Eintritt frei
www.auslandsgesellschaft.de

Donnerstag, 1. Juni, 18 Uhr | Duisburg
Jugendzentrum Zitrone, Kalthoffstraße 73, 47166 Duisburg
Eintritt frei. Die Veranstalter freuen sich über Spenden im Hut. Anmeldung möglich unter zitrone@jz.duisburg.de
Jugendzentrum Zitrone

Freitag, 2. Juni, 19 Uhr | Moers
Volkshochschule Moers, Wilhelm-Schroeder-Straße 10, 47441 Moers
Veranstaltet von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Moers e.V.
Details folgen
www.gcjz-moers.de

Montag, 12. Juni, 19.30 Uhr | Dillenburg
Evangelisches Gemeindehaus, Am Zwingel 3, 35683 Dillenburg
Veranstalter: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dillenburg
Eintritt frei
dillenburg.deutscher-koordinierungsrat.de

Mittwoch, 21. Juni, 19.30 Uhr | Hamburg
Ev. GemeindeAkademie Blankenese, Mühlenberger Weg 64a, 22587 Hamburg
Karten 5 €, Anmeldung erbeten (nicht erforderlich) unter gemeindeakademie@blankeneser-kirche.de
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de