Paul-Spiegel-Preis an „Omas gegen Rechts“ und Tennis Borussia Berlin

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Mit einer zweifachen Preisverleihung ehrt der Zentralrat der Juden in Deutschland im Juli zwei Vereine mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage. In diesem Jahr wird dem Fußballverein Tennis Borussia Berlin für sein Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus der Preis verliehen. Die bundesweite Initiative „Omas gegen Rechts“ wurde bereits 2020 ausgezeichnet, wegen der Corona-Pandemie konnte jedoch keine feierliche Preisverleihung stattfinden.

Tennis Borussia Berlin erhält den Paul-Spiegel-Preis für sein lange währendes, außergewöhnlich großes Engagement gegen Homophobie, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus. 2021 erreichte der Verein durch seinen Einsatz für den Fonds „Cura“ für Opfer rechter Gewalt letztlich eine Änderung der Spielordnung des Nordostdeutschen Fußballverbands. Seitdem ist Trikotwerbung gestattet, die diskriminierenden oder verfassungsfeindlichen Bestrebungen entgegenwirkt.

Die zivilgesellschaftliche und überparteiliche Initiative “Omas gegen Rechts“ wurde 2018 in Deutschland gegründet, nach dem Vorbild der gleichnamigen österreichischen Initiative. Sie besteht aus rund 100 Regionalgruppen und beteiligt sich an Demonstrationen gegen Antisemitismus und Rassismus und für Toleranz und Menschenwürde. In jüngster Zeit haben sich die „Omas gegen Rechts“ stark gegen die verschwörungsideologische Szene engagiert.

Zu den Preisträgern erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster: „Über die schwierige außenpolitische Sicherheitslage dürfen die problematischen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland nicht aus dem Blick geraten. Eine wachsende rechtsextreme Szene, die über das Querdenker-Milieu bis in die Mitte der Gesellschaft reicht, trägt zu einer erheblichen Radikalisierung bei. Die steigende Zahl antisemitischer Straftaten spricht für sich. Wir brauchen eine wache Zivilgesellschaft, die sich mutig den Feinden der Demokratie entgegenstellt. Die Preisträger sind für uns alle Vorbilder.“

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel sel. A. und dessen unermüdliches Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft vergeben. 2018 erhielt der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke die Auszeichnung. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen:
http://www.omasgegenrechts.de/
https://www.tebe.de/
https://www.zentralratderjuden.de/der-zentralrat/auszeichnungen/paul-spiegel-preis/

Foto: Jennifer Marken