Unerzählte Geschichten

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Hashomer Hatzair ist die älteste, noch bestehende jüdische Jugendbewegung der Welt. Bis 1939 war Hashomer Hatzair in mehreren Städten in Deutschland aktiv. Im Jahr 2022, zehn Jahre nach der offiziellen Wiedergründung der Jugendbewegung in Berlin, möchten wir uns gemeinsam mit der neuen, jungen Generation unserer Bewegung auf die Suche nach Spuren und Erinnerungen der früheren Generation von Hashomer Hatzair machen. Eine Suche, die uns zurück in das Berlin der 30er Jahre führen wird, um die bis heute unerzählten Geschichten und vergessenen Schicksale der Menschen unserer Bewegung zu entdecken, deren Bestehen durch den Nationalsozialismus so jäh beendet wurde.

Wir möchten noch lebende Zeitzeug*innen finden und/oder uns mit ihren Familien und Nachkommen in Verbindung setzen. Ein generationenübergreifendes Projekt soll ins Leben gerufen werden. Es würde ein wachsendes Archiv mit offiziellen Dokumenten, aber vor allem mit persönlichen Gegenständen wie Fotografien, Briefen und Tagebüchern aus jener Zeit entstehen. Wir nutzen die gesammelten Materialien dann, um den emotional-empathischen Austausch zwischen den Generationen zu fördern. Diese Sammlung von Geschichten und Zeugnissen wird verbandsübergreifend zur jugendspezifischen und progressiven Bildungsarbeit zur Verfügung gestellt, um über das Leben der jüdischen Jugend in Berlin kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs zu informieren.

Wir suchen nach Kontakten, die uns helfen können mehr Informationen über die Erlebnisse und Schicksale unserer Mitglieder* zu finden. Bitte teilen Sie dieses Formular mit Bekannten, Freund*innen, Verwandten und Organisationen, die für die Suche hilfreich sein könnten.

Zum Formular: https://form.jotform.com/220093926621352

Träger des Projekts
Träger des geplanten Projekts ist der gemeinnützige Verein „Hashomer Hatzair Deutschland“ (HHD). Dieser Verein betreibt die säkulare, progressive jüdische Jugendbewegung, die – nach ihrem Verbot während des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts in Berlin – 2012 wiedergegründet wurde. Seit der Wiedergründung 2012 hat der oben genannte Träger eine Gemeinschaft von Mitgliedern aufgebaut, um die Werte dieser Jugendbewegung zurück nach Berlin zu bringen. Daher hat das Clubheim 3 Kinder- und Jugendgruppen im Alter von 8-15 Jahren, die sich zweiwöchentlich treffen und an jährlichen Freizeit- und Bildungscamps teilnehmen, sowohl national als auch international.
Die Gruppenstunden selbst werden von einem Team aus jungen Gruppenleiter*innen (Guides) im Alter von 16-21 Jahren geplant und durchgeführt. ROSBOT, eine Unterinitiative, arbeitet an der Entwicklung von Materialien für die außerschulische Bildung und verbreitet diese durch Schulungen für Multiplikator*innen (18+).

Das Projekt
Die wissenschaftliche Leitung des geplanten Projekts liegt in den Händen von Prof. M. Brumlik sowie N. Menagem.
Bei dem geplanten, intergenerationellen und interaktiven Handlungsforschungsprojekt soll es darum gehen, noch lebende Zeitzeug*innen finden und/oder sich mit ihren Familien und Nachkommen in Verbindung zu setzen. Auf diese Weise soll ein generationenübergreifender Forschungszusammenhang ins Leben gerufen werden, der zudem ein wachsendes Archiv mit offiziellen Dokumenten, aber vor allem mit persönlichen Gegenständen wie Fotografien, Briefen und Tagebüchern aus jener Zeit anlegt. Es wird darum gehen, die so gesammelten Materialien in einem emotional-empathischen Austausch zwischen den Generationen zu fördern; in einem Austausch, dessen Dokumentation wesentlicher Teil des Projekts ist. Die so entstehende Sammlung von Geschichten, Dokumenten und Bildern wird verbandsübergreifend zur jugendspezifischen und progressiven Bildungsarbeit zur Verfügung gestellt, um über das Leben der jüdischen Jugend in Berlin vor Beginn des Zweiten Weltkriegs zu informieren.