Bemerkungen zur zeitgenössischen Phänomenologie des rechten Denkens

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Über: Christian Niemeyers „Schwarzbuch Neue / Alte Rechte. Glossen, Essay, Lexikon“

Von Berno Hoffmann

Christian Niemeyer, Jahrgang 1952 und als Dr. phil. habil., Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe Professor (i. R.) für Erziehungswissenschaft mit dem allgemeinen Schwerpunkt Sozialpädagogik und der besonderen Spezifikation Erziehung sowie Bildung und Erziehung in früher Kindheit am Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften der Technischen Universität Dresden, zudem international anerkannter Nietzscheforscher, ist hier auf haGalil kein Unbekannter. In den letzten Monaten hat er das wohl größte jüdische Onlinemagazin in deutscher Sprache mit einigen Essays und Glossen bereichert und die Gelegenheit genutzt, auf unseren Rezensionsgegenstand Schwarzbuch Neue / Alte Rechte aufmerksam zu machen. Ich möchte ihn nutzen, um einige Bemerkungen zur zeitgenössischen Phänomenologie des rechten Denkens zu machen, sprich: die Frage stellen, in welcher Hinsicht in diesem herausragend aufregenden und vielfach verminten Forschungsfeld Entwicklungspotenzial besteht. Ich tue das in der Form des Philosophen, Erziehungswissenschaftlers, Sozialpädagogen und Nietzscheforschers mit den besonderen Schwerpunkten Pädagogik und Philosophie der Demokratie und Theorie der Pädagogik.

Der konzentrierten Leser:in wird auffallen, dass es zwischen Niemeyers Publikationen hier und seinem Schwarzbuch thematische und inhaltliche Überscheidungen gibt. Insofern darf man wohl sagen, wer an dem Autor auf haGalil.com Gefallen gefunden hat, wird auch an seinem neuesten Buch Freude haben. Allen anderen möge meine Rezension eine Entscheidungshilfe sein und zur selbstredend kritischen Rezeption dieses wichtigen, wenngleich nicht konsequent leserfreundlichen Buches zu motivieren.

Es sollte nicht verschwiegen werden, dass auch ich meinen Anteil an unserem Rezensionsgegenstand habe, wie der Danksagung auf Seite 794 unschwer zu entnehmen ist, wo mir insbesondere für meine Arbeit als Redakteur der Zeitschrift für Sozialpädagogik, die der Autor seit zwanzig Jahren als geschäftsführender Herausgeber verantwortet, Dank ausgesprochen wird. Wie man Drucknachweise (S. 791 f.) entnehmen kann, sind Teil I: Essays (S. 181-649) und Teil II: Glossen (S. 651-783) fast vollständig in diesem Fachmagazin erschienen, das für sich in Anspruch nimmt, führend auf dem Gebiet der Theorie und Geschichte der Sozialpädagogik zu sein. Unter Sozialpädagogik wird sowohl die Theorie einer modernen Profession, namentlich der Sozialen Arbeit als auch die gesellschaftstheoretische Fragestellung der Theorie der Pädagogik verstanden; namentlich welches die Gesellschaft ist, in der wahre Pädagogik möglich ist und inwiefern sie erreicht ist oder behindert wird. Mit wahrer Pädagogik ist hier im Anschluss an Theodor W. Adorno eine Bildung und Erziehung gemeint, die keine Motivation generiert, Ausschwitz zu wiederholen und die das Prinzip der Unantastbarkeit der Menschenwürde konsequent in sich kreativ appliziert: also eine – selbstverständlich kritische – Pädagogik (der Demokratie) ist.[1] Mithin dürfte nun keine Überraschung mehr auslösen, dass die Sozialpädagogik sich intensiv und kompetent mit einem Thema beschäftigt, eben der Neuen / Alten Rechten, das eigentlich nach Politologie, Soziologie und politischem Staats- und Verfassungsschutz zu verlangen scheint.

Jedenfalls wird dieses Schwarzbuch mit einem im Vergleich zum Prolog (S. 22-180) sehr knappen Epilog (S. 784-790) abgerundet und um drei Onlinematerialien ergänzt, die problemlos heruntergeladen werden können: Aufgaben für die Bildungsarbeit, Lexikon und – wenig leserfreundlich – Literaturverzeichnis. Mit anderen Worten, wer in den vergangenen zwanzig Jahren regelmäßig den Autor in der Aufsatz- und Buchform geistig einverleibt und verdaut hat, erfährt so gut wie nichts Neues. Das gilt selbst für den ausführlichen Prolog. Dieser nimmt Motive und Gedanken auf, die in den Teilen Essays und Glossen in wechselnden Varianten dargelegt und bearbeitet werden. Der Vorteil dieses verspielten Barockstils ist, dass man unkonzentriert lesen darf und gut unterhalten wird, wenn einem des Autors Verliebtheit in Luxus, Überfluss und giftiger Polemik nach dem Geschmack geht. Andere werden sich fragen, ob man die identische Informationsmenge nicht auch auf vierhundert Seiten ohne Onlinematerialien und verbaler Kraftmeierei hätte unterbringen können.

Anders ausgedrückt: Man sollte die Tatsache, dass ich zudem an zentraler Stelle, namentlich dem Kapitel 7 „Nietzsche und die Neue Rechte. Eine Zwischenbilanz nach 150 Jahren völkischer Bewegung“ (S. 249-285) mit einem Aufsatz zitiert werde, mit dem der Autor sich in seiner Positionierung einleitend selbst bestärkt, nicht zum Anlass nehmen, die Überzeugung für wahr zu halten, man würde nun mit einer unkritischen Lobhudelei belästigt oder meine Sicht auf Neue / Alte Rechte wäre von der des Autors nicht zu unterscheiden. Indes ist dieser Hinweis in eigener Sache hier nicht allein deswegen zu tätigen, weil die Belegstelle, sprich, „Zur nietzscheanischen Kritik der Demokratie anlässlich Christian Niemeyers ‚Nietzsche als Erzieher‘“[2] vom Literaturverzeichnis komplett verschluckt worden ist. Vielmehr erleichtert dieses Missgeschick, sogleich deutlich zu machen, mit welcher Fragestellung und Perspektive ich mich dem Rezensionsgegenstand angenommen habe, um das Themenfeld des Rechtspopulismus unter Einschluss von Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus mit Forschungsfragen und Handlungsmöglichkeiten zu bereichern. Zudem findet sich das nicht belegte Zitat eben in dem zentralen Kapitel 7, das sich in Verbindung mit „Hinweise zum Gebrauch“ (S. 20 f.), das zwingend zu lesen ist, um in diesem doch irgendwie unübersichtlichen und regelmäßig ausuferndem Schwarzbuch, das die Idee des anti-systematischen Denkens fast schon in Richtung des Unsystematischen übertreibt, gut zum substantiellen Einstieg in das Buch anbietet. Denn der Autor legt hier dar, welches der philosophische Standpunkt ist, von dem aus er sich der Neuen / Alten Rechten annähert und der seinen Schreibstil rechtfertigen soll. Es ist der Linksnietzscheanismus, der sich auch bei Theodor W. Adorno und Michel Foucault findet.[3] Dieser wirft notorisch die Frage auf, was er mit dem historischen Friedrich Nietzsche zu tun hat, gibt es doch auch die lange Tradition des Rechtsnietzscheanismus, zu dessen angenehmeren Spielarten noch die Paradoxie der linken Heideggerei eines Peter Sloterdijk oder Peter Trawny gehört.[4] Zu den unangenehmen ‚Spielarten‘ gehört indes, wie der Autor im gesamten Rezensionsgegenstand deutlich macht, die Neue /Alte Rechte, die sich zum einen bis heute weigert, Martin Heideggers sattsam bekannte Affirmation des Nationalsozialismus einer substantiellen wie authentischen Kritik zu unterziehen;[5] und die zum anderen alle bekämpft, die sich zur besonderen Verantwortung der Deutschen in der Geschichte bekennen, hierbei nicht davor zurückschreckend, die Vokabel „‘linksgrünversifft(en)‘ (AfD-Jargon)“ (S. 141) zu verwenden und sogar auf eigentlich rechte (oder bürgerliche) Parteien im Sinne von Parteien der rechten Mitte wie die CDU und CSU in der Ära Angela Merkel anzuwenden.

Jedenfalls stellt der Autor in linksnietzscheanischer Manier fest: „Dass der Demokratiebegriff von Nietzsche … nicht …ad acta gelegt werden kann, zeigt Nietzsches von Berno Hoffmann (2017: 209) ins Zentrum der Debatte gerücktes Wort aus Menschliches, Allzumenschliches II: ‚Ich rede von der Demokratie als von etwas K o m m e n d e n‘ – in der Tat kein Wort, das einen Demokratieverächter kennzeichnet“ (S. 250). Vielmehr gibt es Anlass, so heißt es sinngemäß in meinem Aufsatz aus 2017, Nietzsche, den Helden des Autors und des Linksnietzscheanismus im Allgemeinen, in die Nähe meiner philosophischen Helden wie John Dewey, Hilary Putnam und John Rawls zu rücken, die für das Projekt einer Pädagogik und Philosophie der Demokratie stehen, sich in einem nachhaltigen Arbeitsbündnis mit den zeitgenössischen Vertretern der Kritischen Theorie Frankfurter Provenienz befinden, namentlich Jürgen Habermas und Axel Honneth, und mit „neo-pragmatistischer Demokratismus“ [6] auf einen guten heuristischen Begriff gebracht werden können. Zentral ist hier der Zweifel, inwieweit die Rede von einer Postdemokratie gerechtfertigt ist, wenn man sich doch des Eindrucks nicht erwehren kann, dass die Demokratie: verstanden als eine freiheitliche-demokratische menschenrechtliche Grundordnung oder soziale Kooperation freier und gleicher Personen, die sich mit dem Maßstab Fairness in der Weltgesellschaft als Weltgesellschaft selbst regiert, anpasst und verbessert, noch vor uns liegt. Für die Frage nach der Genese der Neuen /Alten Rechten ist diese gesellschaftstheoretische Fragestellung zentral. Schon die Begründer der Kritischen Theorie der Gesellschaft, namentlich Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, haben gelehrt: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“[7] Das heißt, man ist sich darüber im Klaren, welche Folgen es haben kann, „wenn die Realität jene Autonomie, schließlich jenes mögliche Glück nicht einlöst, das der Begriff von Demokratie eigentlich verspricht“;[8] nämlich, zu Papier gebracht mit Blick auf die sogenannte Weimarer Demokratie: „In ihrer Breite lechzte die deutsche Kultur, gerade wo sie am liberalsten war, nach ihrem Hitler“.[9] Heute nimmt Philip Manow[10] diesen Gedanken wieder auf und überführt das, was bei Niemeyer notorisch als „Klolektüre“ (S. 38), „Irrsinn“ (S. 97), „unzurechnungsfähig“ (S. 133) usw. usf. bezeichnet wird, in einen traditionsreichen gesellschaftstheoretischen Erklärungsstrang. Dieser wird heute von Honneth insoweit vorbildlich problematisiert, als er die Rede von den Psychopathologien und Deformationen der Gesellschaften nur unter allergrößten Bauchschmerzen zu prozessieren gewillt ist.[11] Bei Nietzsche selbst, der vornehmlich kulturkritisch und psychologisch philosophiert und sich lieber an Richard Wagner als an Karl Marx abarbeitet,[12] finden sich solche soziologisch-sozialwissenschaftlichen Reflexionen und Gesellschaftskritiken nur höchst fragmentarisch.[13] Hingegen ist die Verwendung von Krankheitsmetaphern und pejorativer Sprache notorisch (vgl. S. 24). Dass sich hiervon auch Foucault angezogen gefühlt hat, sei erwähnt, um auch mit dieser Linie der kritischen Theorie darauf aufmerksam zu machen, wie schwer ist, mit dieser Herausforderung in der Philosophie und Pädagogik der Demokratie nachhaltig sozialverträglich umzugehen: „Nietzsche war eine Offenbarung für mich … Ich las ihn mit großer Leidenschaft und brach mit meinem bisherigen Leben … Ich glaubte, in einem Gefängnis zu sein. Durch Nietzsche wurde mir das alles sehr fremd … Wenn ich jünger wäre, würde ich wohl in die Vereinigten Staaten auswandern … Aber natürlich könnte es mir passieren, dass man mich achtkantig hinauswirft … Ich bin sehr stolz darauf, dass manche Leute glauben, ich sei eine Gefahr für die geistige ‚Gesundheit‘ der Studenten. Wenn Menschen anfangen, bei geistigen Aktivitäten über Gesundheit nachzudenken, dann ist etwas faul.“[14]

Mit anderen Worten, man muss bei Nietzsches pejorativem Gebrauch der Begriffe Demokratie, Demokrat und Demokratismus sehr genau hinschauen, mit welchem propositionalen Gehalt er sie ausstattet und wen er im Blick hat.[15] Es sind, mit Karl R. Popper gesprochen,[16] die Feinde der offenen Gesellschaft, die seiner freigeistigen, in der Tradition der liberalistischen Strömungen der neuzeitlichen Demokratiebewegung verankerten Grundhaltung gegen den Strich gehen. Folglich darf man vom Standpunkt der Philosophie der Demokratie heute sagen, dass Nietzsche den Demokratismus mit dem Nationalsozialismus, Faschismus und Stalinismus verwechselt. Er reproduziert in modernisierter Form den Fehler Platons, nämlich Demokratie mit der Herrschaft, wie es in Hegels Rechtsphilosophie heißt, des armen Pöbels und Oligarchie mit der des reichen gleichzusetzen.[17] Ähnlich wie Platon, der deshalb von Popper zusammen mit Hegel im Grunde mit Stalin, Hitler und Mussolini verwechselt worden ist, ist Nietzsche anders als die Philosophie der Demokratie noch nicht in der Lage, den vernünftigen Kern der aristokratischen Tugendlehre im Begriff der Demokratie zu beschäftigen und den Rawlsschen Gedanken zu explizieren, dass Bestenauslese und Ungleichheiten in der freiheitlich-demokratischen menschenrechtlichen Grundordnung zu respektieren sind: und zwar wenn sie von der Gerechtigkeit regiert werden und den fairen Wert der Grundfreiheiten nicht verletzten, mithin dem Prinzip der Unantastbarkeit der Menschenwürde nicht zuwiderlaufen.[18] Daher plädiert Nietzsche für eine erneuerte, nicht an der Herkunft, sondern der Leistung orientierte freigeistige und europäische Aristokratie und merkt nicht, dass er implizit das fordert, was der beste Begriff der Demokratie und des Demokratismus in Wahrheit verlangt: nämlich die komplexe Gewaltenteilung einer repräsentativen Demokratie mit starken plebiszitären Elemente, die von der Menschenwürde und ihren Menschenrechten regiert wird. Folglich dürfen wir ihn zwar nicht als einen Demokraten, aber immerhin als einen Demokrat avant la lettre bezeichnen, dessen partiellen Dilettantismus nicht mit Bösartigkeit und reaktionärer Gesinnung verwechselt werden sollte, obzwar dieser häufig ganz weit nach rechts ausschlägt.

Vor diesem Hintergrund überrascht nicht, dass die gesellschaftstheoretischen Fragestellungen der (kritischen) Pädagogik der Demokratie auch bei dem Nietzscheverehrer, der unser Autor nun einmal ist, allein den Status von Marginalien erreichen und keine nietzscheanische Kritik der Demokratie dargeboten wird. Andererseits hätte die an Hegel und Marx geschulte gesellschaftskritische Reflexion des rechten Denkens kontextuell insoweit nahegelegen, als unser Nietzscheverehrer ein Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpädagogik ist, der dieses Profil immer auch in die Richtung der Abteilung Bildungs- und Erziehungsphilosophie der Erziehungswissenschaft, insbesondere in Form seiner international anerkannten Nietzsche-Forschung, ausgelegt hat. Für die Erziehungswissenschaft, vor allem für ihre Abteilungen Sozialpädagogik und Bildungs- und Erziehungsphilosophie, ist es eigentlich eine selbstverständliche Praxis, sich von ihrem Gegenstand her, namentlich der Pädagogik im Sinne von Bildung und Erziehung, nicht nur kulturtheoretisch, sondern auch gesellschaftstheoretisch zu konzeptualisieren und eine nietzscheanische Kritik der Demokratie ausdrücklich herzustellen; und zwar konkret im Sinne der Traditionen, wie sie prominent von den Dewey-, Adorno/Horkheimer- und Foucault-Linien im neuzeitlichen philosophischen Denken sprachlich repräsentiert werden und von Jean-Jacques Rousseau auf den Weg gebracht worden sind. Doch bekanntlich kann eine Autor:in allein nicht alle Probleme dieser Welt mit einem Buch lösen. Allerdings ist das auch kein Grund, nun im Anschluss an Honneth der Überzeugung anzuhängen, dass die Erziehungswissenschaft mit der Bearbeitung der Fragen einer Demokratieerziehung oder politischen Bildung, wie sie jede Phänomenologie des rechten Denkens zu bearbeiten hat, nicht von der politischen Philosophie allein gelassen werden dürfte, soll heißen, noch mehr Fehlvermessung der Erziehungswissenschaft ist kaum möglich.[19]

Kommen wir noch direkter, um nicht zu sagen, zu den unmittelbar sinnlichen Dimensionen des Rezensionsgegenstandes: Siebenhundertfünfundneunzig (795!) Seiten in Buchform als Hardcover plus einhundertdreiundfünfzig (153!) Seiten Online-Material, davon siebenundvierzig (47!) Seiten Literaturverzeichnis, fünfundachtzig (85!) Seiten Lexikon und sechzehn (16!) Seiten Lernkontrollaufgaben: das macht in der Summe neunhundertachtundvierzig (948!) Seiten zu einem Preis von 39,95 €. Man darf also definitiv von einem guten Preis-Leistungsverhältnis zumindest in quantitativer Hinsicht sprechen – vielleicht mit der kleinen Schwäche, die sich in der nächsten Auflage bei einer guten Verkaufszahl leichter beheben lässt, dass der Wissenschaftler:in Lesefluss nur dann nicht gestört wird, wenn sie sich zumindest das umfängliche Literaturverzeichnis ausdruckt.

Jedenfalls ist dieses ‚Schnäppchen‘ von Druckkostenzuschüssen anonymer Spender:innen ermöglicht worden, denen sowohl die Idee der literarischen Stolpersteine als auch die neue Buchreihe Bildung nach Auschwitz sympathisch und förderungswürdig ist. Herausgeben wird sie von renommierten Wissenschaftler:innen und Intellektuellen, zum Beispiel Micha Brumlik (seit 2013 Seniorprofessor am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien in Berlin/Brandenburg, vormals Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Frankfurt am Main) und Stefanie Schüler-Springorum (Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin als Nachfolgerin von Wolfgang Benz und Professorin für Geschichtswissenschaften an der TU Berlin).

Doch die Qualitätsprüfung dürfte weiterhin von größerem Interesse sein. Es bietet sich an, sie mit einem Zitat zu vertiefen, das vom Lieblingsphilosophen und absoluten Bezugspunkt des Autors stammt, Friedrich Nietzsche und seiner Vision einer Fröhlichen Wissenschaft, sich aber nicht im Rezensionsgegenstand finden lässt, so ich denn nicht den Überblick verloren haben sollte, aber sehr gut zu seinem Anspruch passt, den notwendigen Ernst auch der kritischen Wissenschaft nicht unter Verzicht auf Fröhlichkeit und Lebensfreude in sein Recht zu setzen: „Wer wird das lesen wollen! Gott weiß es nicht, ich auch nicht.“ (Nietzsche 1880, Nachgelassene Fragmente).[20]

Nun, werter Herr Nietzsche, sicher nicht nur die Zeitgenoss:innen, die nicht wissen, dass es bessere Instrumente gibt, um die Armmuskulatur zu trainieren oder im Büro die empfohlenen körpergymnastischen Übungen zu absolvieren!

Vielmehr alle Personen, die die Leitidee der Buchreihe billigen oder anerkennen, in der unser Rezensionsgegenstand den Anfang machen durfte, sicher nicht zuletzt, weil auch sein Autor mit zu den Herausgeber:innen gehört: namentlich dass es auch Adorno „um eine grundlegende Transformation unserer Stellung zur Welt mit der Perspektive nicht nur eines guten, sondern eines richtigen Lebens ging – wie es dem Ausdruck Bildung nach Auschwitz innewohnt“ (Herausgeber:innen, S. 3).

Darüber hinaus sicher auch diejenigen, die selbständig prüfen wollen, ob des Verfassers Überzeugung gerechtfertigt ist, als wahr gebilligt und im eigenen Denken und Handeln als Wissen beschäftigt werden sollte, dass es sich beim opulenten Schwarzbuch Neue / Alte  Rechte um die wohl aktuell beste Phänomenologie des rechten Denkens handelt. Das heißt, wer die Erwartung hat, eine Theorie des rechten Denkens geliefert zu bekommen, die die historische wie gegenwärtige Genese, Verbreitung und Attraktivität rechten Denkens beschreibt und erklärt, wird enttäuscht. Auch ist dieses Schwarzbuch nicht der Ort, wo über den Stand der zeitgenössischen Theorie zum rechten Denken informiert und aufgeklärt wird. Die Stärke liegt vielmehr daran, dass das rechte Denken vom 19. Jahrhundert bis heute mit einer skrupulösen Liebe noch zum unappetitlichsten und vermeintlich nebensächlichsten Detail beschrieben wird. Hierbei wird sowohl auf die rechten Denker:innen als Individuen als auch auf das Netzwerk, das sie konstituieren und seit Jahrhunderten tradieren, in jeder nur denkbaren Verzweigung in quasi-kriminalistischen Manier fokussiert. Als Kriterien werden neben der unzweideutigen Zuordnung zu rechtsextremen Parteien wie der NPD oder Parteien mit einem mächtigen rechtsextremen Flügel wie der AfD außerdem genommen: Antisemitismus, Antiintellektualismus, Antiurbanismus, Antislawismus/Rassismus, Rassereinheit/Rassenhygiene/Euthanasie und Nationalismus (Kapitel 7). Hier zeigt sich dann sogleich die Stärke des Autors als Jugendbewegungsforscher und schlechtes Gewissen des Archivs der deutschen Jugendbewegung in der Burg Ludwigstein. Schließlich sollte nicht verschwiegen werden, dass es dem Autor gelungen ist, den renommierten Zeithistoriker Eckart Conze, der den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirates dieses Archivs innehat und mittlerweile auch Vorsitzender der Stiftung der Burg Ludwigstein/Archiv deutsche Jugendbewegung ist, deutlich mit dem Nachweis in die Defensive zu treiben, dass bis heute nicht versucht worden ist, die nazifizierte Kindt-Edition, die als Standardwerk der Jugendbewegungsforschung gilt, durch eine zu ersetzen, die der kritischen Pädagogik (der Demokratie) würdig wäre.[21]

Man darf also feststellen, dass, wer immer noch nicht verstanden hat, warum der vom Autor ignorierte, ebenfalls erziehungswissenschaftlich-sozialpädagogische Bielefelder Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer bereits in den 1980er Jahren ebenfalls im Anschluss an Adornos Erziehung zur Mündigkeit den Rechtsextremismus als Phänomen (in) der Mitte der Gesellschaft beschrieben hat, der sollte nun bei der Niemeyer-Lektüre das entscheidende Aha-Erlebnis haben.[22] Andererseits ist diese Stärke des Rezensionsgegenstandes zugleich seine Schwäche. Während Heitmeyer seinen Untersuchungen zur politischen Sozialisation einen präzisen Begriff des Rechtsextremismus zugrunde gelegt hat, der die beiden Kriterien Ideologie der Ungleichheit und Affirmation politischer Gewalt beschäftigt, wird beim Autor Niemeyer rechts zu einem Kampfbegriff, der sich durchaus als eine Art Streubombe der Kritik prozessiert. Das heißt, wenn jemand wie Udo Ulfkotte (z. B. S. 57 ff.) erst einmal und nachvollziehbar als rechts etikettiert worden ist, wird alles, was von ihm und seinen Freunden oder ehemaligen Arbeitgeber:innen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geschrieben worden ist, unter Verdacht gestellt und letztlich der Kategorie Klolektüre, Irrsinn oder unzurechnungsfähig zugeordnet. Dabei hat sich doch die Buchreihe selbst in ihrer selbstgewählten Programmatik die Unterscheidung von Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus auf die Fahne geschrieben und die Sinnhaftigkeit eines pauschalen und pejorativ gebrauchten Begriffs des Rechten in Zweifel gezogen. Andernfalls kann man nämlich die Gefahr analytisch kaum noch abwenden, dass dadurch der vernünftige Kern eines großen Teils der auf unappetitliche Weise sich artikulierenden demokratischen Meinungsspektrums nicht mehr ausgearbeitet werden kann und an die Stelle des besseren Arguments die Psychopathologisierung der politischen Wettbewerber:in tritt. Im Wahlkampf kann man so sicherlich die eigenen Anhänger:innen hinter sich scharen. Von einem erziehungswissenschaftlich-sozialpädagogischen Lese- und Lernangebot ist indes definitiv mehr zu erwarten. Bekanntlich steht hier das vom Autor selbst verfochtene Postulat im Mittelpunkt, dass man sich nicht für die Schwierigkeiten zu interessieren hat, die jemand macht, sondern für die, die er hat, so dass die Ressourcen und Lösungen im Gespräch entdeckt werden können, um ihn in sozialverträgliche Bahnen in partizipatorisch-demokratischer Form erzieherisch und bildsam zu (re-)integrieren.

Ferner darf moniert werden, dass die pauschale Psychopathologisierung der Rechten suggeriert, als ob zwischen der von den sogenannten bürgerlichen Parteien repräsentierten rechten Mitte und den von AfD und NPD angesprochenen Rechtsextremen und Rechtsradikalen kein signifikanter Unterschied bestünde. Sicher ist dem Autor gerade aus der historischen Erfahrung heraus zuzustimmen, dass sich die rechte Mitte oder die bürgerlichen Kräfte der modernen Gesellschaft als Steigbügelhalter der Nazis betätigt und die linke, von der SPD repräsentierten Mitte bekämpft haben. Dennoch sollte das Bemühen der bundesdeutschen rechten Mitte nicht unterschlagen werden, die rechtsextremen Kräfte in sich zu integrieren und dadurch deren Extremismus in demokratisch legitime Bahnen zu überführen, so wie es ja auch der SPD zum Teil gelungen ist, die linksextremen, demokratiefeindlichen Kräfte in die linke Mitte zu führen. Schließlich ist auch zu bedenken, dass der Dualismus von den guten Linken und den schlechten Rechten insoweit fragwürdig ist, als es auch in der israelischen Likudpartei des Benjamin Netanjahu vereinzelt Sympathien für die AfD gibt und sowohl die Partei Die Linken als auch die AfD für Sicherheitspartnerschaften mit dem Russland des Wladimir Putin eintreten. Sicher, wenn man den Dualismus von links und rechts nicht aufgeben will, dann kann man an dieser Stelle natürlich auch Irrsinn rufen oder die rhetorische Fragen stellen: „Ist Trumpismus ohne Trump möglich?“ (S. 126-132) beziehungsweise „Ist Trump unzurechnungsfähig, ähnlich wie die sich auf ihn Berufenden?“ (S. 133 f.). Besser ist indes, die Frage des Ulrich Beck Freundes Anthony Giddens und der Edition Zweite Moderne aufzunehmen, wie ein Jenseits von Rechts und Links oder Der dritte Weg heute gedacht werden sollte, wenn das Kriterium die freiheitlich-demokratische menschenrechtliche Demokratie und ihre Göttin, die Unantastbarkeit der Menschenwürde ist.[23] Dabei wird man sich auch mit der Frage beschäftigen müssen, ob Antisemitismus ein Kriterium ist, mit dem die Rechten beschrieben werden können oder ob man den Likud den Linken zuordnen will, weil darunter nun definitiv keine Antisemiten sind. Dasselbe gilt wohl nicht weniger für die Kriterien Antiurbanismus, Rassismus, Rassereinheit, Nationalismus und Anti-Islamismus. Fakt ist jedenfalls, dass heute die Parteien der rechten Mitte, und durchaus, wenngleich nicht ganz so kohärent auch die AfD des rechten Randes, in Deutschland den Antisemitismus nicht weniger leidenschaftlich und widersprüchlich bekämpfen, als es die Parteien der linken Mitte tun (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linken); und was den Kampf gegen den Antisemitismus betrifft, darf auch mit Bezug auf den Kampf gesagt werden, der sich gegen den Anti-Islamismus richtet. Das bedeutet: Nicht allein im Begriffsdunkel der Postmoderne werden alle Katzen grau und die Buntheit des wahren Lebens, für die sich der Autor in Nachfolge von Nietzsche doch so passioniert engagiert, eskamotiert. Auch das dualistische Denken bewirkt diesen Verlust an Erkenntnis, wenn es die analytische Arbeit beendet, bevor es sich in die nicht-dualistische Beschreibung zurückgeführt und sich als diese in der Welt aktualisiert hat. Hegel hat das noch meisterlich gekonnt, Nietzsche nicht mehr.

Kurzum, man darf auf die nächsten Bände der Reihe Bildung nach Auschwitz, herausgegeben von Micha Brumlik, Hajo Funke, Viola B. Georgi, Franz-Michael Konrad, Christian Niemeyer und Stefanie Schüler-Springorum, gespannt sein. Wird es einmal eine Phänomenologie der Neuen / Alten Rechten geben, die deshalb zu den Sachen vorgedrungen ist, weil sie von einer Theorie getragen wird, die überhaupt nicht an Ideologie und Meinung zu erinnern vermag und die der zutiefst gegenwärtigen, wenngleich zu wenig aktualisierten Tradition der Kritischen Theorie der Gesellschaft als Pädagogik und Philosophie der Demokratie unzweifelhafte Ehre erweist?

Christian Niemeyer: Schwarzbuch Neue / Alte Rechte. Essays, Glossen, Lexikon (= Bildung nach Auschwitz, Bd. 1) mit Online-Material. Weinheim und München: Beltz Juventa 2021. 795 S.; 39, 95 € (ISBN-978-3-7799-6442-1).

Berno Hoffmann, Jg. 1967, Dr. phil., Dipl.-Päd., Erziehungswissenschaftler und Philosoph mit den Arbeitsschwerpunkten: Allgemeine Pädagogik/Bildungs- und Erziehungsphilosophie, Sozialpädagogik, Pädagogik und Philosophie der Demokratie, Theorie der Pädagogik und Sozialpädagogik, Nietzsche, Geschlechterforschung, Kinder- und Jugendhilfe, Soziale Arbeit. 

[1] Vgl. Hoffmann, B. (2008): Pädagogik der Demokratie I. Ein philosophischer Essay. 859 Seiten. Berlin: PDF. Unveröffentlichtes Manuskript. Ders. (2019a): Pädagogik der Demokratie II. To The Theory of Education. 502 Seiten. Essingen: PDF. Unveröffentlichtes Manuskript. Ders. (2022a): Pädagogik der Moderne als Kunst des Vergessens. Eine nietzscheanische Reflexion des Vergessens in der Pädagogik der Demokratie, in: Zirfas, J. u. a. (Hrsg. 2022): Vergessen. Erziehungswissenschaftliche Figurationen. Weinheim und Basel: BeltzJuventa. Im Erscheinen.
[2] Hoffmann, B. (2017): Zur nietzscheanischen Kritik der Demokratie anlässlich Christian Niemeyers „Nietzsche als Erzieher“, in Aufklärung & Kritik 24 (1), Zeitschrift für freies Denken und humanistische Psychologie, herausgegeben von der Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg, S. 184-197.
[3] Vgl. auch: Hoffmann, B. (2020): Bildung? In: Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau 81 (2), S. 53-59. Eine umfängliche Systematisierung hat jüngst vorgelegt: Stephan, P. (2020): Links-Nietzscheanismus. Zwei Bände. Stuttgart: Schmetterling.
[4] Vgl Hoffmann, B. (2021a): Eine erziehungswissenschaftliche Reflexion zur Erneuerung der Philosophie und Pädagogik der Liebe, in: Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau 82 (1), S. 72-78.
[5] Habermas, J. (1995): Der philosophische Diskurs der Moderne. 5. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 121 Fn 42, S. 184).
[6] Vgl. Hoffmann, B. (2022b): Erziehung als Grundstruktur der Vergesellschaftung. Die Perspektive eines neo-pragmatistischen Demokratismus in der Theorie der Erziehung, in: Schierbaum, Anja u. a. (Hrsg. 2022): Erziehung Quo Vadis? Weinheim und Basel: BeltzJuventa. Im Erscheinen.
[7] Horkheimer, M. (1939): Die Juden und Europa. In: Studies in Philosophy and Social Science, Band 8. The Institute of Social Research, New York, S. 115.
[8] Adorno, T. W. (1959): Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 – 1969. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1971, S. 23.
[9] Adorno, T. W. (1993): Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. 21. Auflage. 1. Auflage 1951. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 67.
[10] Vgl. Manow, P. (2019): Die Politische Ökonomie des Populismus. 2. Auflage. 1. Auflage 2018. Berlin: Suhrkamp.
[11] Vgl. Hoffmann, B. (2021b): Rezension von Axel Honneth: Die Armut unserer Freiheit. Aufsätze 2012-2019. Berlin: Suhrkamp 2020, in: Zeitschrift für Pädagogik 67 (4), S. 614-617.
[12] Vgl. Münkler, H. (2021): Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch. Berlin: Rowohlt.
[13] Vgl. auch Adorno 1993, a. a. O.
[14] Foucault, M. (1993): Wahrheit, Macht, Selbst. Ein Gespräch, in: Martin, L. H. u. a. (Hrsg. 1993): Technologien des Selbst. Frankfurt am Main: Fischer, S. 19 f.
[15] Vgl. Hoffmann, B. (2021c): Elemente von Nietzsches Kritik der Digitalisierung. Zur Schaffung des Homo Digitalis als demokratisierende Kunst der Gesellschaft. Vortrag auf dem 31. Internationalen Nietzsche-Kongress in Naumburg (Saale). Unveröffentlichtes Manuskript. Hoffmann, B. (2019b): Nietzsche als Demokrat avant la lettre. Zu den Anfängen der nietzscheanischen Kritik der Demokratie. Vortrag auf dem 30. Internationalen Nietzsche-Kongress in Naumburg (Saale). Unveröffentlichtes Manuskript.
[16] Popper, K. R. (1945): Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Zwei Bände. 7. Auflage 1992. Tübingen: J. C. B. Mohr.
[17] Hegel, G. W. F. (1821): Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse. Werke Band 7. 1. Auflage 1986. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Vieweg, K. (2019): Hegel. Der Philosoph der Freiheit. München: C. H. Beck.
[18] Vgl. Freeman, S. (2007): Rawls. London and New York: Routledge. Rawls, J. (1975): Eine Theorie der Gerechtigkeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Rawls, J. (2003a): Politischer Liberalismus. Frankfurt: Suhrkamp. Rawls, J. (2003b): Gerechtigkeit als Fairness. Ein Neuentwurf. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
[19] Vgl. Hoffmann 2021b, a. a. O.
[20] Zit. n. Niemeyer, C. (Hrsg. 2012): Nietzsche: Die Hauptwerke. Ein Lesebuch. Tübingen: Narr Francke Attempto, S. 40.
[21] Vgl. Hoffmann, B. (2019c): Rezension von Eckart Conze / Susanne Rappe-Weber (Hrsg.): Die deutsche Jugendbewegung. Historisierung und Selbsthistorisierung nach 1945 Göttingen: V & R unipress 2018. In: Zeitschrift für Pädagogik 65 (3), S. 458-461.
[22] Vgl. Heitmeyer, W. (1987): Rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen. Empirische Ergebnisse und Erklärungsmuster einer Untersuchung zur politischen Sozialisation. Weinheim und München: Juventa.
[23] Vgl. Giddens, A. (1997): Jenseits von Links und Rechts. Die Zukunft radikaler Demokratie. Edition Zweite Moderne. Herausgegeben von Ulrich Beck. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Ders. (1999): Der dritte Weg. Die Erneuerung der sozialen Demokratie. Edition Zweite Moderne. Herausgegeben von Ulrich Beck. Frankfurt am Main: Suhrkamp.