Illustrationen von Kinder- und Jugendbüchern aus den Jahren 1942 – 1948 – eine Ausstellung in Dresden…
Im palästinischen Exil, im vorstaatlichen Israel der vierziger Jahre, begann Lea Grundig mit dem Illustrieren von Büchern. Für sie war dies eine neue Aufgabe. Sie schuf fast vierhundert Zeichnungen für zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Diese entstanden in der Zeit der Einwanderung der Flüchtlinge aus Europa und gehören mit zu den ersten hebräischen Kinderbüchern. Sie wurden in den Kibbuzim, den Kindergärten und Schulen zum Erlernen der hebräischen Sprache genutzt.
Das Jahrbuch für Kinder „Der Regenbogen“ aus dem Jahr 1946 von Naftali Melamed und Levin Kipnis (Avital) enthält viele farbenfrohe Illustrationen. Neben Rätseln, Geschichten, Biografien und Liedern enthält es auch Bilder zu traditionell jüdisch-religiösen Themen. Lea Grundig zeichnete auch für den jüdischen Kalender die einzelnen Monate mit ihren Festen.
Einige der schönsten Illustrationen sind in der Ausstellung im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu sehen.
Die Ausstellung ist vom 18. Juni bis 27. August 2017 (Sonntag – Donnerstag | 11 – 17 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Finissage:
27. August 2017, 17:00 Uhr
Führungen: (deutsch/ russisch/englisch)
So. 02.07.2017
So. 16.07.2017
So. 30.07.2017
So. 13.08.2017
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo-Do 10-17 Uhr, So 13-16 Uhr
Anschrift:
Jüdische Gemeinde zu Dresden, Hasenberg 1, D – 01067 Dresden
Tel: 0351/65 60 710, E-Mail: sekretariat@jg-dresden.org
Die Ausstellung entstand mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, des Jiddisch-Klubs in Dresden, der Familie Dr. Heiner und v.a. Frau Dr. Maria Heiner, Dresden, die die Ausstellung kuratierte und auch die ausgestellten Arbeiten aus ihrer Sammlung zur Verfügung stellte.
Lea Grundig (1906-1977)
1906 Geboren am 23. März als Lea Langer in einer orthodoxen, jüdischen Kaufmannsfamilie 1920-24 Mitglied im zionistischen Jugendbund „Blau-Weiß“
1922-23 Studium an der Dresdner Kunstgewerbeschule und an der Kestingschen „Wegschule“
1924-26 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Dresden
1926 Zusammen mit den Malern Hans Grundig, Fritz Skade, Wilhelm Lachnit u.a. Eintritt in die KPD
1928 Heirat mit Hans Grundig, fortan gemeinsames Arbeiten
1929 Gründungsmitglied der „ASSO“ in Dresden 1933 Mit Beginn der Nazidiktatur Verfolgung als Jüdin, Kommunistin und „entartete Künstlerin“
1935 Arbeits- und Ausstellungsverbot
1936 Erste Verhaftung zusammen mit Hans Grundig, zahlreiche Haussuchungen durch die Gestapo
1938-39 Mehrfache Verhaftung von beiden Grundigs. Hans Grundig wurde in das KZ Sachsenhausen deportiert, Lea Grundig gelang vor dem Abtransport nach Ravensbrück die Emigration nach Palästina
1940- 41 Im britischen Internierungslager Atlit bei Haifa
1941- 48 Aufenthalt in Haifa und Tel Aviv 1948-49 Rückkehr über Prag nach Dresden
1949 Professorin für Grafik und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden 1958 Tod von Hans Grundig
1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste, Berlin
1964-70 Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, danach Ehrenpräsidentin 1972 Ehrendoktor der Universität Greifswald
1977 Am 10. Oktober auf einer Mittelmeerreise gestorben und am 21. Oktober neben Hans Grundig auf dem Heidefriedhof in Dresden beigesetzt