talks4peace in Reibers: peacecamp 2012

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Von der IKG unbeachtet wie alle vorigen fand in Reibers das zehnte peacecamp mit jüdischen und palästinensischen Jugendlichen aus Israel sowie Teenagern aus Österreich und aus Ungarn statt und endete mit zwei gut besuchten Schlussveranstaltungen, einer in Reibers und einer in Wien…

[ENGLISH]

Angesichts des bislang gescheiterten israelisch-palästinensischen Friedensprozesses und dem Fehlen konstruktiver Friedensoptionen bekunden viele Interesse an den Bemühungen, Jugendlichen Instrumente des Dialogs und der gewaltfreien Auseinandersetzung mit auf den Weg zu geben. Auch der Umgang Europas mit Minderheiten, Religionen, Zuwanderern und Asylanten ist es wert, Jugendliche dazu anzuregen, das, was in ihrer Welt und ihrer Zeit geschieht, kritisch und differenziert zu betrachten und ihre jeweilige politische Umwelt aktiv mitzugestalten.

Zwei Filmprojekte begleiteten das Projekt durch die gesamte Zeit; der simultan mit dem peacecamp entstandene 30-minütige Video-Film von Gerald Muthsam wurde bei der show4peace in Reibers uraufgeführt und tags darauf bei der show4peace im Theater Dschungel (MuseumsQuartier Wien) einem großen Publikum in Anwesenheit von Mitgliedern des Bundesrates, des Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie lokaler Behörden gezeigt. Walter Wehmeyers Film wird im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals uraufgeführt und dann auf mehreren Fernsehstationen in Deutschland und Österreich zu sehen sein. Ein Team des ORF besuchte uns in Reibers und berichtet am 28. Juli in der Sendung „Religionen der Welt“ über peacecamp 2012.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Ww3YxtAGY5g&feature=plcp[/youtube]

Der Fragebogen 4questions4peace hatte im Vorfeld alle TeilnehmerInnen dazu angeregt, sich über die Bedeutung des Wortes Frieden und über die Möglichkeiten, die eigene soziale und politische Umwelt mitzugestalten, Gedanken zu machen. Nach dem peacecamp werden sie diesen Fragebogen nochmals ausfüllen und uns die Möglichkeit geben, festzustellen, wie sich die 10-tägige Begegnung auf sie ausgewirkt hat. Frühere peacecamps weisen darauf hin, dass Jugendliche in der kurzen aber sehr intensiven Zeit, in der sie sich mit sozialpolitischen Themen ihrer Zeit beschäftigen, einen Entwicklungsprozess erfahren und von peacecamps reifer, gefestigter, kritischer und aktiver, mit größerer Bereitschaft zu politischer Initiative und sozialem Engagement zurückkommen.

Das eng strukturierte Programm, das die TeilnehmerInnen von 8 Uhr früh bis spät in die Nacht hinein beschäftigte umfasste Entspannungs- und Meditationsübungen in der freien Natur, kreative Bearbeitungen der eigenen Familien- und Kulturgeschichte, vier heitere und alle Sinne stimulierende „Kulturabende“, von Experten angeleitete Reflexionen im Rahmen täglicher Großgruppengespräche und politische talks4peace zum Nahostkonflikt, zu den Gründungsrichtlinien und Zielen der Europäischen Union und der Umsetzung dieser Richtlinien in den am peacecamp vertretenen Staaten. Ein Ausflug in die kleine tschechische Renaissancestadt Slavonice ermöglichte die Sichtbarmachung des unsichtbar gewordenen Eisernen Vorhangs und den Besuch einer unheimlichen Bunkerlandschaft aus der Zeit von 1935 bis 1938. Hier konnte sehr anschaulich über die Möglichkeit, unüberwindliche Grenzen und Zäune niederzureißen und politische Systeme zu verändern, diskutiert werden.

Ein tränenreicher Abschied am Flughafen Wien stellte die entstandenen neuen Freundschaften auf eine erste Bewährungsprobe. Die extra angereisten TeilnehmerInnen früherer peacecamps gaben jedoch Grund zur Hoffnung, dass auch auf diesem zehnten peacecamp bleibende und wertvolle Verbindungen zwischen Menschen und Kulturen entstanden sind. Von diesem aus gegenseitiger Zuneigung und Wertschätzung gespeisten Boden werden die Friedensmacher von morgen an der Gestaltung einer neuen Zukunft für die Menschen ihrer Region und ihrer Zeit mitwirken.

peacecamp dankt seinen Sponsoren: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; Zukunftsfonds der Republik Österreich; Karl-Kahane-Foundation; Niederösterreichische Landesregierung; Rotary Club Perchtoldsdorf; wienXtra – Institut für Freizeitpädagogik sowie vielen Spendern und Förderern.

Evelyn Böhmer-Laufer
http://peacecamp.net/

Radio-Interview allforpeaceradio Jerusalem

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=9XJ-Up-_jUM&feature=plcp[/youtube]

4 Kommentare

  1. Hallo.
    Dafür gibt es ja Hagalil – link wird schon fleißig geteilt an meine Kinder und andere interessierte. Alles gut. 🙂

  2. Schade, dass die Medien lieber schlechte Nachrichten bringen und uns Berichte über solche großartige Projekte vorenthalten !

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