Frischwasser-Quellen im Toten Meer

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Ein Forschungsteam der Universität Ben Gurion hat eine Reihe von tiefen Frischwasserquellen entdeckt, die auf dem Grund des Toten Meeres entspringen. Das Team um Prof. Jonathan Laronne und Forschungsstudent Yaniv Muwes wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert…

Dass es im Toten Meer Grundwasserquellen gibt, war seit Jahren bekannt, da sie ein Sprudeln an der Oberfläche produzieren, doch erstmals wurden nun auch Quellen entdeckt, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Die größten von ihnen haben einen Umfang von 15 und eine Tiefe von 30 Metern.

Auch ein zweites Forschungsteam, angesiedelt am Max Planck Institut in Bremen, hat im Toten Meer erstaunliches entdeckt: Die Quellen sind von Mikroorganismen besiedelt, die in einer solch salzigen Bedingungen normalerweise niemals überleben könnten.

Mehr zu den Ergebnissen (auf Englisch) unter: http://in.bgu.ac.il/en/Pages/news/dead_sea.aspx

Universität Ben Gurion, 21.09.11, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

5 Kommentare

  1. Na siehst du. Ist doch ganz einfach.

    Im Toten Meer ist eine solch wissenschaftliche Beschäftigung wie deine spezielle bestimmt viel komplizierter, es soll z.B. angeblich unmöglich sein, sich darin zu ersäufen, außer man kommt evtl. in aus den nun gefundenen Quellen aufsteigendes Frischwasser. Ähnlich wie im Bermuda-Dreieck, da wird aber Methan verantwortlich gemacht.

    Hast bei deiner Forschung vermutlich auch, etwas analog zum obigen Bericht, mit Quellen zu tun gehabt, so wie ein berühmter Dichter, der das folgende schöne Gedichtchen schrieb und darin übrigens auch Be- und Ersäufen anspricht:

    ——-
    Mein Wannenbad

    Es muß wieder mal sein.
    Also: Ich steige hinein
    In zirka zwei Kubikmeter See.
    Bis übern Bauch tut es weh.
    Das Hähnchen plätschert in schamlosem Ton,
    Ich atme und schnupfe den Fichtenozon,
    Beobachte, wie die Strömung läuft,
    Wie dann clam, langsam mein Schwamm sich besäuft.
    Und ich ersäufe, um allen Dürsten
    gerecht zu werden, verschiedene Bürsten.
    Ich seife, schrubbe, ich spüle froh.
    Ich suche auf Ausguck
    Vergebens nach einem ertrinkenden Floh,
    Doch fort ist der Hausjuck.
    Ich lehne mich weit und tief zurück,
    Genieße schaukelndes Möwenglück.
    Da taucht aus der blinkenden Fläche, wie
    Eine Robinsoninsel, plötzlich ein Knie;
    Dann – massig – mein Bauch – eines Walfisches Speck.
    Und nun auf Wellen (nach meinem Belieben
    Herangezogen, davongetrieben),
    Als Wogenschaum spielt mein eigenster Dreck
    Und da auf dem Gipfel neptunischer Lust,
    Klebt sich der Waschlappen mir an die Brust.
    Brust, Wanne und Wände möchten zerspringen,
    Denn ich beginne nun, dröhnend zu singen
    Die allerschwersten Opernkaliber.
    Das Thermometer steigt über Fieber,
    Das Feuer braust, und der Ofen glüht,
    Aber ich bin schon so abgebrüht,
    Daß mich gelegentlich Explosionen –
    – Wenn’s an mir vorbeigeht – –
    Erfreun, weil manchmal dabei was entzweigeht,
    Was Leute betrifft, die unter mir wohnen.
    Ich lasse an verschiedenen Stellen
    Nach meinem Wunsch flinke Bläschen entquellen,
    Erhebe mich mannhaft ins Duschengebraus.
    Ich bück mich. Der Stöpsel rülpst sich hinaus,
    Und während die Fluten sich gurgelnd verschlürfen,
    Spannt mich das Bewußtsein wie himmlischer Zauber,
    Mich überall heute zeigen zu dürfen,
    Denn ich bin sauber. –
    ———

    Wer das erlebt und in Reimen festgehalten hat? Guckst du:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelnatz

    Schöne Woche noch!

  2. Ist aber doch ganz einfach. Manche Myon-Neutrinos verwandeln sich auf längeren Strecken in Tau-Neutrinos und dann starten sie mit den unverwandelten ein Wettrennen, das sie anscheinend gewinnen (ist aber noch nicht nachvollziehbar bewiesen und die Veröffentlichung darüber nur ein  Diskussionsangebot dazu an Leute mit einem Background wie Deutschlands darin promovierte Kanzlerin, natürlich hat BLÖD aus der Meldung sonstwas gemacht, und 2012 im kalten Winter  geht die Welt sowieso unter). Wer fast keine  Masse hat, dem ist es anscheinend auch egal, ob da Einstein „Halt! Stopp! Denkt an E=mc2! Das dürft ihr nicht, sonst wird eure Masse unendlich groß!“ ruft. Dem ist überhaupt die Physik egal: „Freie Fahrt für freie Tau-Neutrinos“. Du kennst doch auch die Aufmunterung: „Na dann man tau!“. Woher auch sonst sollen denn wohl die hübschen Tröpfchen kommen, die an schönen Herbstmorgenden an den Blättern hängen? Da hat es mal wieder ein kurzes Wettrennen quer durch die Erdkugel gegeben, bis Einstein „Stopp!“ gerufen hat.

  3. Das ist allerdings extrem. In solcher Tiefe ausgerechnet Süßwasserquellen zu entdecken, Totes Meer hin oder her, wo für gewöhnlich Wasser im Boden je tiefer je salziger ist… Wo ist das geheimnisvolle Reservoir dafür? Mit den gewaltigen Süßwasser-Reservoiren im Untergrund der Sahara hat das nichts zu tun.

    Theorie:

    Das Reservoir müsste genau und allein ohne Verbindung zu Süßwasser in den angrenzenden Gegenden (von denen auch Süßwasser einsickern mag) unter dem Seeboden, der ja um die 800 Meter unter NN (Normal-Null = Seelevel) liegt, beheimatet sein.

    Von woher aber wurde dieser Speicher gespeist? Natürlich zunächst vom Jordan, als der Große Afrikanische Grabenbruch begann, sich zu öffnen. Und aus der Oberfläche des umgebenden Landes. Der Bruch ist ja noch garnicht so alt, sozusagen jungfräulich, d.h. Mittlere Erdneuzeit, also vor etwa 35 Millionen Jahren ging das los, und zwar – wichtig! – rel. schnell.

    Das Mittelmeer in seiner heutigen Form gab es noch nicht. Da war das Klima durchaus zeitweise sehr feucht. Im Porenraum der damit stetig eingebrachten Sedimente, die im Vergleich mit anderen Gewässern, deren Böden sich nicht oder kaum senkten, relativ gesehen überproportional viel waren, dürfte sich also bei der dauernden Vertiefung des jungen, zunächst nicht sonderlich bis garnicht salzigen Toten Meeres viel Süßwasser angereichert haben, das nicht weg konnte. Mit weiter zunehmender Absenkung geriet und gerät es immer noch unter zunehmende Drücke und wird zusätzlich durch Mineralisation des den ursprünglichen Porenraum durch beide Prozesse verkleinernden Porenraums hoch gespannt und will/muss deshalb raus: wihin? nach oben, dabei quasi unterseeische artesische Quellen bilden. Anderswohin kann es nicht, es liegt in einer Wanne: deren Rand sind die Grabenränder mit angelagert sehr feinkörnigem, d.h. wasserdichtem Feinstsediment (Ton bzw. Tongesteinen), außerdem führt durch den rel. „weichen“ Seeboden der bequemste und kürzeste Weg, und Flüssigkeiten und Gase gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Trotzdem eine ungewöhnliche Situation, jedoch soo ungewöhnlich nun auch wieder nicht: am Baikalsee (auch eine Bruchzone)etwa ist Ähnliches zu beobachten, sowie bei anderen Seen in Grabenbrüchen. Das kann noch einige Zeit anhalten.

    Auslöser ist also das erdgeschichtlich rasche Absinken des Bodens. Es könnte andernorts im Toten Meer durch denselben Mechanismus bei Wässern aus jüngeren Zeiten auch unterschiedlich salinare Quellen geben. Mal gucken, wie die BGU das alles sich erklärt… Spannend. Weitere Erkundung ist vorprogrammiert.

    Von der Türkei oder Syrien her wird das Wasser jedoch nicht geliefert, obwohl es schon eine nette Vorstellung wäre, so eine unfreiwillige unterirdische Trinkwasser-Gratisversorgung für Israel (und das +/- leicht befreundete Jordanien)…

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