Am 8.12.2010 ab 13.30 Uhr findet in Istanbul der erste Prozesstag gegen den zu Unrecht in Haft gehaltenen türkischen Schriftsteller mit deutschem Pass, Dogan Akhanli, statt. Die Kritik an dieser Willkürmaßnahme gegen den Menschenrechtler Dogan Akhanli hat an Schärfe zugenommen. Koordiniert von recherche international e.V wird eine aus 21 Teilnehmern bestehende Internationale Delegation – unter Federführung des renommierten Journalisten Günter Wallraff – den Istanbuler Prozess gegen Dogan Akhanli beobachten…
Von Uri Degania
Der Delegation gehören Schriftsteller, Journalisten, Politiker, Rechtsanwälte und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen an. Beauftragt ist die Delegation unter anderem von folgenden Organisationen:
PEN-Zentrum Deutschland
Verband Deutscher Schriftsteller (VS)
Akademie der Künste Berlin
Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (VDJ)
Österreichischer Schriftstellerverband (IG Autorinnen Autoren, Wien)
KulturForum TürkeiDeutschland
Tüday, Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland
Grundrechtekomitee Deutschland
Heinrich-Böll-Stiftung
Bundestagsfraktion „Die Linke“
Partei „Bündnis 90/Die Grünen“
Stiftung der Freunde der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) NiederlandeIDA Nederland (Association Internationale de Défense des Artistes)
Auch Amnesty International wird den Prozess beobachten.
Dogan Akhanli auf den Internationalen Armin T. Wegner Tagen in der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal. Foto: Ulrich Klan
Die internationale Delegation wird am 8.12. eine Pressekonferenz abhalten und nach Ende des Termins am gleichen Ort eine Stellungnahme abgeben. Die Delegation lädt weiterhin zu einem Hintergrundgespräch mit Günter Wallraff am selben Tag um 18.00 Uhr in den Räumen des türkischen Journalistenverbandes ein.
Soeben hat auch die traditionsreiche TRIBÜNE. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums in ihrer neuen Ausgabe (Tribüne Heft 196, Nr. 4/2010, S. 94-96) einen mit „Zu Unrecht in Haft. Der deutsche Schriftsteller Dogan Akhanli“ betitelten längeren Hintergrundbericht von Roland Kaufhold veröffentlicht. Dieser beginnt mit den Worten:
„Wenn jemand in glaubwürdiger Form den entschiedenen friedlichen Widerstand gegen Antisemitismus und gegen jegliche Form von Menschenfeindlichkeit, für eine Aufklärung von Völkermorden verkörpert, so ist dies der türkische Schriftsteller und deutsche Staatsbürger Dogan Akhanli. Akhanli ist ein international ausgezeichneter Menschenrechtsaktivist. In beeindruckend konsequenter Weise hat er sich, in Zusammenarbeit mit dem jüdischen Schriftsteller Edgar Hilsenrath, für eine Aufarbeitung des türkischen Völkermordes an den Armeniern engagiert – was ihm in der Türkei vielfältige Feindseligkeiten einbrachte. Deren Opfer dürfte er nun geworden sein“ …
Im Editorial des Heftes fügt die Redaktion hinzu: „Der laufende Prozess gegen Dogan Akhanli, den kritischen deutsch-türkischen Schriftsteller, scheint die Zweifel an einer demokratischen Entwicklung der Türkei zu bestätigen. Roland Kaufhold berichtet über den Fall („Zu Unrecht in Haft“) (Tribüne 4/2010, S. 5.). Das aktuelle, 200 Seiten umfassende Tribüne-Heft bringt auch Beiträge zum Tode Georg Heubergers, zum Frankfurter Friedenspreis für den israelischen Schriftsteller David Grossmann, von Otto R. Romberg, sowie den Beitrag „Die Türkei, Europa und Israel“ von Walter Schilling.
Protestschreiben von Prof. Guy Stern, PEN Centre Of German-speaking Writers Abroad
PEN Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland an Günter Wallraff
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Noch ein ergänzender Hinweis: Am kommenden Sonntag, den 12.12 findet ab 11 Uhr in Wuppertal eine weitere Solidaritätsveranstaltung für Dogan Akhanli statt:
Matinee: Freiheit für Dogan Akhanli
So., 12.12.2010 ab 11 Uhr
Opernhaus Wuppertal – Foyer –
42285 Wuppertal, Kurt Drees Str. 4
 – Eintritt frei –
Es wirken mit:
Günfer Cölgecen (Lesung)
Andrea Ramstein (Lesung)
Asli Dila Kaya (baglama)
Ulrich Klan (Violine, Gesang)
Eine Kooperation der Wuppertaler Bühnen mit der Armin T. Wegner Gesellschaft.
hingehen!!!!!
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