„Terezín Summer Academy“ widmet sich Rachel Danziger van Embden

Die diesjährige Terezín Summer Academy beschäftigt sich mit der weitgehend vergessenen Komponistin Rachel Danziger van Embden (1870-1946?). Im Mittelpunkt steht ihre Operette „Die Dorfkomtesse“, die vom 14. bis 16. August von Studierenden und Gesangsabsolvent:innen verschiedener Musikhochschulen im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt erarbeitet wird.

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Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um Čeněk Růžička

Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass Čeněk Růžička, der Vorsitzende des tschechischen Komitees für die Entschädigung des Roma-Holocaust, am 9. Dezember im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Mit Čeněk Růžička verliert die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma eine ihrer wichtigsten Stimmen. Nicht zuletzt ist es seinen Anstrengungen zu verdanken, dass sich die tschechische Regierung nach jahrelangen Diskussionen bereit erklärt hat, am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Lety u Písku eine würdige Gedenkstätte einzurichten.

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„Agenten des Zionismus“

Vor 70 Jahren begann in Prag der letzte und größte der stalinistischen Schauprozesse. Angeklagt waren neben Rudolf Slánský, ehemals Generalsekretär der Kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei, dreizehn weitere, mehrheitlich jüdische Repräsentanten der Staats- und Parteiführung des Landes. Bemerkenswert ist dabei die gegen Juden in Stellung gebrachte Rhetorik.

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Herbstlandschaft

Damals, im Herbst, reiste ich von Siebenbürgen/Transsilvanien nach Berlin. So richtig wohl fühlte ich mich in Hermannstadt/Sibiu, gerne hätte ich am Rande der Karpaten überwintert, doch irgendwann musste ich fort. Der Zug fährt mich nachts von Hermannstadt nach Budapest auf unbequemsten Polstern, bequemere Polster hat der Zug von Budapest nach Berlin. Zwölf Stunden fahre ich durch die nächtliche Landschaft Westsiebenbürgens durch die Karpaten und des Banats und zwölf Stunden bei Tag durch die schönste Herbstlandschaft Europas.

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Lidice

Vor genau 80 Jahren, in der Nacht auf den 10. Juni 1942, vernichteten die Nazis das kleine Dorf Lidice in Böhmen. Es war die Reaktion auf das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich. Die Männer von Lidice wurden an Ort und Stelle ermordet, Frauen und Kinder deportiert und ermordet. Nur wenige Bewohner überlebten. Das Dorf wurde dem Erdboden gleichgemacht. 

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Zu Jom haShoa – Eine Jahrhundert-Zeitzeugin wird 100

Am 31. Januar 2022 feierte die Pragerin Lisa Miková, geborene Lichtenstern, ihren 100. Geburtstag. 96 Jahre verbrachte sie in ihrer Heimatstadt Prag, wo sie in der demokratischen Ersten Tschechoslowakischen Republik aufwuchs. Sie erlebte dort dann die Zerstörung dieses Staatswesens durch das Münchner Abkommen im September 1938, das die sudetendeutschen Gebiete dem Deutschen Reich zusprach, dann die Abspaltung der Slowakei am 14. März 1939 und die Besetzung des restlichen Staatsgebiets durch das NS-Regime einen Tag später.

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Wenn du erwachsen wirst…

Leo Steiner, geboren 1912, war der Star einer der berühmtesten Gesangsgruppen im Prag der 1930er Jahre. „Zlata hvezda“ (‚Goldener Stern‘) wurde oft mit den Comedian Harmonists verglichen. 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet und von einem ordentlichen deutschen Gericht zum Tode verurteilt. Vor 80 Jahren, am 24. Februar 1942 wurde er in Dresden hingerichtet. Seine Tochter wurde genau einen Monat vor der Hinrichtung geboren. Er hat sie niemals gesehen. Im Herbst 1942 wurden Leos Frau Hanna und seine Tochter Jirina deportiert. Im Winter 1942/43 wurden beide in Auschwitz ermordet. Hanna war 31 Jahre alt, Jirina knapp ein Jahr…

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