Gut, dass es vorbei ist. Überraschungen gab es keine, das vorläufige Ergebnis deckt sich weitgehend mit den Umfragen. Die AfD ist zweitstärkste Kraft, die Union stellt den Kanzler. Ein Fünftel der Menschen hat AfD gewählt, in Ostdeutschland kam die Partei teilweise auf 49 Prozent der Stimmen.
„Deutschland ist ab heute ein anderes Land“, schrieb Charlotte Knobloch in einer ersten Reaktion. „Die Verantwortung für die demokratischen Parteien war nie größer. Sie müssen zügig eine stabile Regierung bilden. Es geht jetzt um alles: um unsere Demokratie.“
Um die geht es die ganze Zeit und im Wahlkampf hat sich Merz nicht mit Ruhm bekleckert. Nach der Abstimmung, die AfD Stimmen nutzte, hat er bis zuletzt ins Spalter-Horn geblasen und falsche Tatsachen verbreitet (in Bezug auf Lübke). Ah, und wenn er jetzt Kanzler wird, wer sagt es ihm, dass es keine „Judenfahne“ gibt?
Diese Wahl ist ein Warnruf. Man wird den weiteren Aufstieg der AfD nicht aufhalten, in dem man immer mehr am rechten Rand fischt. Eine Koalition, die die Menschen wieder vereint, die versöhnliche Worte für alle Bürger anschlägt, die sich den Problemen ohne Polemik stellt, sind wichtig. Ob Merz dafür der richtige Kanzler ist?