Liberale und konservative Rabbiner- und Kantorenausbildung

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Die Universität Potsdam und die Nathan Peter Levinson Stiftung haben heute einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die Ausbildung jüdischer Geistlicher auf ein neues Fundament zu stellen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist Stifter. Die Zusammenarbeit soll unter Beachtung der akademischen und religiösen Selbstbestimmung erfolgen und die Geistlichen auf ihren Einsatz in den Gemeinden und den interreligiösen Dialog vorbereiten. Unter dem Dach der Stiftung sind drei Seminare versammelt, die liberale und konservative Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Kantorinnen und Kantoren ausbilden. Beabsichtigt ist, die Nathan Peter Levinson Stiftung als An-Institut der Universität Potsdam anzuerkennen.

Die neue Struktur soll eine hochwertige, internationale und unabhängige Ausbildung garantieren. „Die Universität Potsdam freut sich auf die bevorstehende Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Nathan Peter Levinson Stiftung und die gemeinsame Ausbildung von Rabbinern und Rabbinerinnen liberaler und konservativer Prägung“, sagte Universitätspräsident Prof. Oliver Günther nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. „Wir sind sicher, dass unsere derzeitigen und zukünftigen Studierenden der Jüdischen Theologie nach Studienabschluss und Ordination auch in Zukunft weltweit nachgefragt sein werden – ganz so, wie es auch in den vergangenen Jahren der Fall war.“

Die Stiftung wird in Forschung und Lehre eng mit der School of Jewish Theology und den Jüdischen Studien der Universität Potsdam zusammenarbeiten. Gemeinsame Berufungen sind ebenso geplant wie kooperative Lehraufträge.

„Wir wollen vor allem für die Studierenden da sein, ihr Vertrauen gewinnen, gemeinsam akademisch und ethisch fundiert handeln und erstklassige Ergebnisse erzielen “, sagte Dr. Dmitrij Belkin, der Stiftungsvorstand (Geschäftsführer) der Levinson Stiftung. Und er ergänzte: „Wir wollen ein bewusster Partner in der Stadt Potsdam und an der Universität werden, der wir für die Kooperationsbereitschaft
danken.“

Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster sagte: „Die Levinson-Stiftung arbeitet für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, für die Gemeinden. Sie öffnet aber auch wichtige internationale Horizonte und Netzwerke innerhalb des liberalen und konservativen Judentums. Die akademische Anbindung an die Universität Potsdam ist dabei entscheidend.“

Die Stiftung ist nach dem liberalen Rabbiner Nathan Peter Levinson (1921 bis 2016) benannt, der 1940 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums – dem heutigen Leo-Baeck-Haus und Sitz des Zentralrats – studierte und maßgeblich an der Gründung der Jüdischen Hochschule in Heidelberg beteiligt war. Die öffentlichen Geldgeber – Bundesinnenministerium, Kultusministerkonferenz und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) – begrüßen die neue Struktur.

–> Zur Website der Stiftung