Jüdische Akademie feiert Richtfest

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Foto: Zentralrat der Juden in Deutschland

Es ist ein Meilenstein des wichtigsten Vorhabens der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland in dieser Zeit: Die Jüdische Akademie in Frankfurt am Main feiert heute Richtfest. Die Jüdische Akademie ist eine überregionale Bildungseinrichtung mit Sitz in Frankfurt am Main, in Trägerschaft des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Bau der Jüdischen Akademie ist historisch. Sie wird die erste jüdische Institution dieser Art von nationaler und internationaler Bedeutung seit der Schoa in Deutschland sein. Sie versteht sich als intellektuelles Zentrum und Anziehungspunkt für Jüdinnen und Juden aus Deutschland und Europa, Angehörige anderer Religionsgemeinschaften sowie für die interessierte Öffentlichkeit, die sich für jüdische, interkulturelle, interreligiöse oder universalistische Fragestellungen interessieren. Die Jüdische Akademie wird wissenschaftliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Diskurse aufgreifen, initiieren oder problematisieren und damit der jüdischen Stimme in Deutschland ein erkennbares Profil geben.

 

 
 
 
 
 
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Der langehegte Traum einer architektonischen Manifestation jüdischen Lernens ist wahr geworden. In den Sprüchen Salomo heißt es: „Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Einsicht gewinnt es an Bestand…“ Das Wirken der Jüdischen Akademie soll dabei weit über die jüdische Gemeinschaft selbst hinausgehen. Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster sagte auf dem Richtfest unter anderem vor dem Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef und dem Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Staatssekretär Uwe Becker: „Ein Auftrag der Akademie ist auch, die jüdische Erfahrung und den jüdischen Wissenskanon mit Strahlkraft nach außen in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen. Dafür steht auch das von dem Architekten Prof. Zvonko Turkali entworfene Gebäude im Herzen Frankfurts.“

Die jüdische Akademie, besinnt sich auch auf ihre geistigen Vordenker, deren Lehren es zu bewahren und zu tradieren gilt. Nach der Schoa waren in Frankfurt jüdische Rückkehrer aus dem Exil prägend für die Ausrichtung der Universitäten. Darunter Max Horkheimer, der als Rektor eine demokratische Universität hier neu aufgebaut hat. Gemeinsam mit Theodor W. Adorno legte er den entscheidenden Grundstein der wissenschaftlichen Reflexion über den modernen Antisemitismus. Die Eröffnung der Jüdischen Akademie ist für Ende des Jahres 2025 geplant.

Zentralrat der Juden in Deutschland, Frankfurt am Main, 25. September 2024 / 22. Elul 5784