Die israelische Armee gab heute bekannt, dass die beiden israelischen Geiseln Alex Dancyg und Yagev Buchshtab während der Operation der Armee in Chan Younis im Gazastreifen getötet wurden.
Erst gestern beging die Familie von Alex seinen 76. Geburtstag, darauf hoffend, ihn lebend zurückkommen zu sehen. Heute erhielt die Familie dann die bittere Nachricht der Armee, dass Alex bereits seit einigen Monaten tot ist. Seine Enkelin Elia sagte über den Historiker: „Wir haben es wirklich genossen, ihn Geschichten erzählen zu hören, und eines der Dinge, die mir an meinem Großvater am meisten bedeuten, ist, dass er, egal was passiert, immer Hoffnung auf Frieden und Dialog zwischen den Nationen hatte.“
Mati Danzig, der Sohn von Alex, sagte: „Mein Vater ist nicht umsonst gestorben. Er starb für die Heiligung der zerstörerischen Regierung Netanyahus, der behauptet, dass die Entführten zwar leiden, aber nicht sterben. Das Volk Israel muss aufwachen und in Massen auf die Straßen gehen. Es gibt immer noch Leben, die gerettet werden können“. Die Opferung der Entführten sei ein sehr viel schwerwiegenderes Versäumnis als das Scheitern vom 7. Oktober. Jeder Moment, in dem Netanyahu weiterhin an der Macht bleibe, sei ein Verbrechen gegen die Bürger Israels“, so Mati Danzig.
Yuval Danzig, ein weiterer Sohn von Alex, schrieb auf Instagram: „Mein lieber Vater, so hätte es nicht enden dürfen. Du wurdest an diesem verdammten Morgen lebend und atmend aus deinem Bett entführt und hättest lebend und wohlbehalten zu uns nach Hause zurückkehren sollen.“
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Alexander Dancyg wurde 1948 in Warschau als Sohn von Schoa-Überlebenden geboren. 1957 immigrierte die Familie nach Israel. Alex studierte Geschichte und ließ sich im Kibbutz Nir Oz nieder. Später arbeitete er u.a. in Yad Vashem. Aus Nir Oz wurde Alex am 7. Oktober von Hamas-Terroristen nach Gaza entführt. Freigelassene Geiseln berichteten, ihn getroffen zu haben. Seinen Mitgefangenen habe er die Zeit durch Vorträge zu historischen Themen erleichtert.
Yagev Buchshtab wurde am 7. Oktober gemeinsam mit seiner Frau Rimon aus dem Kibbutz Nirim entführt. Rimon kam Ende November frei. Auch Yagev traf auf Geiseln, die frei kamen und die von diesem Zusammentreffen Zeugnis ablegten. Auf einer Webseite für Yagev und Rimon heißt es: „Rimon und Yagev leben zusammen im Kibbuz Nirim, bauen ihr Nest und versorgen streunende Hunde und Katzen mit Liebe, Hingabe und Mitgefühl. (…) Es gibt noch so viel aufzubauen im Zuhause dieses Paares“.
Das Forum der Familien der Entführten sieht die Nachricht vom Tod der beiden als weiteren Beweis für die Dringlichkeit eines Abkommens. Mindestens 44 der 120 Geiseln sind mittlerweile nicht mehr am Leben.