„Time to Shine“ – Halev Stuttgart gewinnt die 21. Jewrovision

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Die Sieger aus Stuttgart, Foto: Gregor Zielke/Zentralrat der Juden

Die Spannung vor der Verkündung der Jury war im Hannover Congress Centrum regelrecht zu greifen. Schließlich machte das Jugendzentrum Halev Stuttgart das Rennen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, überreichte am Ende des größten jüdischen Tanz- und Gesangswettbewerbs Europas, der Jewrovision, die Siegerpokale. Insgesamt waren dreizehn Gruppen aufgetreten.

Auf dem zweiten Platz landete We.Zair Westfalia, JuJuBa aus Baden wurde Dritter. Weitere Preise wurden vergeben für das beste Video (Halev Stuttgart), den besten Text (Emet Nürnberg & Am Echad Bayern), den besten Gesang und die beste Performance (beides JuJuBa aus Baden) sowie das beste Bühnenbild (Amichai Frankfurt).

Die Show stand unter dem Motto „Time to Shine“. Die Botschaft der Jugendlichen war unmissverständlich: Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir leben unsere Jüdischkeit. Wir treten Antisemiten, Verschwörungsideologen und radikalen Demokratiefeinden entschlossen entgegen. Viele der jüdischen Jugendlichen haben nach dem 7. Oktober Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren; auch im eigenen sozialen Umfeld. Die Jewrovision ist nicht nur ein musikalisches Großereignis, sondern auch ein kraftvolles Zeichen an die Jugendlichen, dass sie nicht alleine sind.

Bewertet wurden die Showacts von einer Jury, in der unter anderem der Sänger Mike Singer sowie Mateo von Culcha Candela, die Sängerin Kim Gloss, die Schauspielerin Susan Sideropolous, die Radiomoderatorin Masha von Jam FM und der Musikproduzent Ilan Schulz sowie Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann und der Jugendreferent der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden, Nachumi Rosenblatt, vertreten waren.

Als Special Act wurde der international bekannte israelische Popstar Stephane Legar gefeiert. Das Moderatoren-Trio Joelle Abaew, Jackie Attar und Maxim Kuperman führte durch die Show. Begrüßt wurden die über 2500 Zuschauer von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Die Jewrovision wurde zum 21. Mal ausgetragen und fand zum ersten Mal in Niedersachsen statt.

Foto: Gregor Zielke/Zentralrat der Juden

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, erklärte zum Abschluss der Jewrovision 2024: „Bei der Jewro fließen Tränen, es wird zusammen gebetet, gegessen und gestritten, getanzt und noch vieles mehr. Es ist wie eine Art Familientreffen. Alle Teilnehmer haben außergewöhnliches geleistet und gehen mit einem erhabenen Gefühl nach Hause. Mein besonderer Glückwunsch geht an das Gewinnerteam Halev Stuttgart.“

Der Wettbewerb nach dem Vorbild des ESC ist in eine viertägige religiöse Jugendbegegnung eingebettet, die bis Sonntag andauert. Die Jewrovision wurde 2002 ins Leben gerufen. Seit 2013 richtet der Zentralrat der Juden in Deutschland die Jewrovision aus, die in wechselnden Städten stattfindet.