Pessach unter Beschuss

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34 Raketen waren gestern am frühen Nachmittag aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Einen derart massiven Beschuss aus dem Libanon hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Die israelische Armee reagierte mittlerweile mit Luftangriffen, sowohl im Libanon wie auch in Gaza.

Seit Wochen schwelen die Spannungen in Israel. Zunehmende Terrorattacken, überwiegend in der Westbank und Jerusalem, sind an der Tagesordnung, vor allem seit Beginn des Ramadan. Auch am Tempelberg in Jerusalem war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Gestern Morgen wurden die Gemeinden im Süden Israels aus dem Gazastreifen beschossen und die Bewohner mussten morgens um 6 Uhr die Schutzräume aufsuchen.

Am Nachmittag des Pessach-Feiertages folgte der massive Beschuss von Hamas-Stellungen aus dem Libanon. Es kam zu Sachschaden, einige Menschen verletzten sich auf dem Weg in den Schutzraum leicht. Die libanesische Armee meldete, sie habe weitere Raketen lokalisiert, die für den Start im Südlibanon vorbereitet seien.

Am Abend kam das Sicherheitskabinett zusammen, in der Nacht griff die IDF Ziele im Gazastreifen und im Süden des Libanons an. Beschossen wurden Waffenproduktionsstätten und Tunnels, die von der Hamas genutzt werden. 

Aus dem Gazastreifen folgte weiterer Beschuss, insgesamt 44 Raketen bis in den Morgen, die zahlreiche Bewohner im Süden, darunter auch in der Stadt Aschkelon immer wieder in die Schutzräume zwangen. In Sderot wurde ein Haus getroffen. Die Familie, ein Ehepaar und ein neun Monate altes Mädchen, blieben unverletzt.

Am Morgen forderte Sderots Bürgermeister Alon Davidi ein härteres Durchgreifen gegen die Hamas und sagte, in den letzten Wochen sei in Bezug auf die geplante „Justizreform“ viel über Freiheit gesprochen worden. Nun aber seien 1,5 Millionen Israelis im Süden an die Schutzräume gebunden und hätten nicht die Freiheit, Pessach in Frieden zu feiern.

Für den heutigen Freitag erwarten die israelischen Sicherheitskräfte rund 100.000 Gläubige auf dem Tempelberg. Trotz der weiter angespannten Lage wurden die Einschränkungen für das Gaza-Umland aufgehoben, die Eskalation scheint vorerst gestoppt. 

Bild oben: Screenshot der Raketenwarn-App