Vom Wandervogel zur Hitlerjugend – ein falsch gestelltes Thema?

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Vorabdruck aus dem Buch von Christian Niemeyer: Die dunklen Seiten der Jugendbewegung. Vom Wandervogel zur Hitlerjugend, Teil 4

Von Christian Niemeyer

Wenig Hilfe für Skeptiker dieser Lesart des Geschehenen verheißt Karl Otto Paetels Hinweis von 1954: „Bis zum 30. Januar 1933 war die HJ eine ausgesprochene Minderheit.“ Gewiss: Paetel formulierte dies seinerzeit nicht in der Absicht, auf inkompatible Welten hinzuweisen – andere später aber schon, etwa Hermann Giesecke 1993, der 100.000 HJ-Mitglieder 1933 für „nicht viel“ hielt im Vergleich zu 600.000 evangelischen bzw. über 800.000 in katholischen Verbänden, von 1,5 Millionen in Sportverbänden ganz zu schweigen. Ein Einwand gegen Rechnungslegungen dieser Art wäre, dass die ‚Erfolgsgeschichte‘ der HJ – mit Ende 1934 immerhin schon 3,4 Millionen Mitgliedern und 8 Millionen 1939 – natürlich allererst eine Geschichte von Repression und Vereinnahmung war, wie am Beispiel des Verbots des von Artur Mahraun begründeten Jungdeutschen Orden Anfang Juli 1933 studierbar. Wesentlich forciert wurde diese Entwicklung durch einschlägige Polizeiverordnungen aus den Jahren 1936 und 1939, die, so Alfons Kenkmann in seiner Untersuchung über die Rolle der Gestapo in diesem Prozess, „mit ihrer unscharfen Diktion auf das Verbot sämtlicher Jugendgesellungsformen außerhalb der Hitlerjugend zielten.“ Dem korrespondierte der Geist des Gesetzes über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936, das die Erziehung der „gesamten deutschen Jugend […] in der Hitler-Jugend […] im Geist des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft“ zu einem gleichsam alternativlosen Geschehen machte. Der Reformpädagoge Peter Petersen (1884-1952) folgerte denn auch, die dem „individualistischen Zeitalter“ angehörende Jugendbewegung habe nun ihr Ende gefunden, dem deutschen Volk sei „wieder eine naturgemäße organische Einordnung seiner Jugend in das Volk gelungen.“

Und doch darf einen der – hiermit geadelte – repressive Charakter dieses Gesetzes nicht übersehen lassen, dass die Nazis, wie Michael H. Kater dargetan hat, mit offenbar überproportionalem Erfolg aus der Alterskohorte jener schöpfen konnten, die den Ersten Weltkrieg nur knapp verpasst hatten und, entweder vaterlos aufgewachsen oder die Elterngeneration als politisch desillusioniert erlebend, anfällig waren für eine Ersatzvater- oder bruderfigur wie Hitler oder jedenfalls doch für Heilsversprechen aller Art. Dies mag dann letztlich auch erklären, dass die HJ bei stotterndem Beginn (ab 1926) vier Jahre später immerhin 18.000 Mitglieder aufwies, zu einer Zeit, zu der die Bündische Jugend über 40.000 Mitglieder verfügte und in der Summe soweit rechts stand, „dass sie für deutsche Jugendliche, die die Weimarer Republik verabscheuten, mehrheitlich attraktiv war.“ Nicht zu vergessen: Im Oktober 1932, also vor der ‚Machtergreifung‘, fand in Potsdam vor den Augen Hitlers der ‚Reichsjugendtag‘ als erste HJ-Massenkundgebung mit immerhin ca. 70.000 Teilnehmern statt. So gesehen muss man die Geschichte der HJ auch als Geschichte einer aus der Jugend hervorbrechenden Bewegung sehen, die ohne die Vorgeschichte der in dieser Richtung weisenden Teile der bündischen Jugend wesentlich weniger rasch Fahrt aufgenommen hätte, was die folgende lapidare Feststellung des Zeitzeugen und (späteren) Germanisten Peters Wapnewski erklären mag:

Die Bündische Jugend wurde en bloc zur Hitler-Jugend. Das mag 1935 gewesen sein, plötzlich hatten wir braune Hemden an statt der blauen und trugen ein schwarzes Halstuch und am Koppel ein Fahrtenmesser […]. Mit Fünfzehn dann statt der Sieg-Rune auf dem linken Oberarm die HJ-Binde. Die Bezeichnungen änderten sich, statt ‚Jungenschaft‘ und ‚Zug‘ und ‚Fählein‘ hieß es nun ‚Kameradschaft‘ und ‚Schar‘ und Gefolgschaft‘.

In der Folge gab es beides: Jugendbewegte und Bündische, die die NS-Zeit offenbar als Vollendung ihres Sehnens betrachteten und sich beispielsweise in der Reichsleitung der HJ engagierten – bis hin zu jenen, die sich nach 1945 als unbelehrbar erwiesen, wie beispielsweise Karl Thums und Heinrich Härtle oder Richard Bülk, Karl Dietrich, Hans Einfeldt, Georg Scherdin, Wilhelm Seibert sowie Werner Laß, nach 1945 Teilnehmer an Ehemaligentreffen der Roßbachbünde. Er selbst sowie sein Schönschreiber Jobst Thomas tendierten indes eher dahin, die Widerstandslegende zu bedienen. Ähnliches gilt für den vormaligen (ab 1921) Neupfadfinder Helmuth Kittel (1902-1984), ein, aus heutiger Sicht, religionspädagogischer Klassiker. Und doch: Wie Barbara Stambolis 2013 im Zuge einer spannend zu lesenden Analyse zeigen konnte, wurde Kittels Eintrag in Hinrich Jantzens ständiger Rubrik ‚Widerstandstätigkeit‘ („vorübergehender Entzug der Staatsangehörigkeit“) durch eine gezielte Textauslassung passend gemacht – auch im Blick auf die 1967 verbreitete Widerstandslegende von Kittels Freund Rudolf Kneip (1899-1986), die allerdings der Wahrheit nicht Stand hält: Kittel, so Stambolis, war Mitglied von SA und NSDAP und begrüßte den Nationalsozialismus „[n]icht nur als Angehöriger der Jugendbewegung, sondern auch als Theologe und Lehrer.“ Ähnliches gilt für Kittels Neupfadfinderkollegen und Schriftsteller (sowie Verleger und Buchhändler) Karl Rauch (1897-1966), der in seiner Autobiographie die NS-Zeit aussparte und ein separates Buch zum Thema ankündigte – das aber nie erschien.

Sehr viel ehrlicher war da schon der dem Deutschböhmischen Wandervogel entstammende und in der Kindt-Edition – anders als Kittel, dessen NS-Vergangenheit auch hier verschwiegen wird – praktischerweise erst gar nicht berücksichtigte, wohl aber in Literaturgeschichten aus der NS-Zeit gewürdigte völkische Verleger und Schriftsteller Ernst Frank (1900-1982): Als Einziger der von Jantzen Befragten notierte Frank zum Punkt ‚Widerstandstätigkeit‘: „keine, da überzeugter nationaler Sozialist.“ In der Tat: Frank, dieser vormalige Chefredakteur der Karlsbader Tageszeitung und Kreishauptamtsleiter der NSDAP sowie „Sturmmann der Waffen-SS“, kann man durchaus als Teil einer ‚Fünften Kolonne‘ sehen. Dies verrät zwar nicht die – in diesem Punkt ausgerechnet auf den SS-Mann Kurt Oberdorffer vertrauende – Kindt-Edition, wohl aber die 2. Auflage (1939) von Franks autobiographischen Roman Kameraden, wir marschieren (1935). Deutlicher: Frank deklarierte in diesem im Untertitel als Grenzlanddeutscher Erziehungsabschnitt ausgewiesenen Buch seine Unterstützung für den unmittelbar zuvor frisch inthronisierten ‚Reichsstatthalter‘ in der im September 1938 von deutschen Truppen besetzten Tschechoslowakei (‚Reichsgau Sudentenland‘), Konrad Henlein (1898-1945). Dies war immerhin unmissverständlich und auch für die Zeit nach 1945 gültig, wie Franks Funktion als Herausgeber bzw. Schriftleiter der Vertriebenen-Illustrierten Heimat und Familie (1950-62) sowie des Sudetendeutschen Turnerbriefes (1950-68) belegt, ganz zu schweigen von seiner Tätigkeit als Gründer des – rechtsradikalen – Heimreiter-Verlages (1952) und Propagandis für den nach 1945 gänzlich unbelehrbaren NS-Schriftsteller Erwin Guido Kolbenheyer. Zu dieser damit markierten Gruppe Ewiggestriger gehören auch Agnes Miegel und die BDM-Führerin (ab 1937) Jutta Rüdiger (1910-2001), die noch 1981 eine unsägliche Apologie der HJ vorlegte, des Weiteren, zumal nach (literarischem) Zeugnis seines Sohnes, Will Vesper (1882-1962) sowie, wiederum nach Angaben des Sohnes, Edwin Erich Dwinger, der im Übrigen das Kunststück fertig brachte, sich 1974 sowohl als Anlaufstelle für alte Artamanen als auch, wie gesehen, als Widerstandskämpfer anzuempfehlen, wobei man wohl nur die erstgenannte Angabe ernst nehmen muss: Dwinger – dies verschwieg er 1974 gegenüber Hinrich Jantzen selbstredend, sein Sohn aber plauderte es 1988 aus – war sowohl NSDAP-Mitglied als auch Obersturmführer der Reiter-SS gewesen.

Jenseits dieser in der Kindt-Edition komplett ignorierten Fälle gilt es, echte ‚Dissidenten und Rebellen‘ zu würdigen, etwa den Remigranten Karl Otto Paetel oder Walter Hammer, der im Oktober 1942 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, natürlich auch Adolf Reichwein (1898-1944) sowie Robert Oelbermann (1896-1941). Und schließlich muss man denken an die zunächst Gläubigen, die schließlich aber doch nachdenklich wurden und den Weg in die Opposition resp. den Widerstand gegen Hitler fanden. Gemeint sind dabei nicht so sehr die nicht eben wenigen, aber oft namenlos gebliebenen „verlorenen Rebellen“ in der HJ, die kaum aus keiner anderen als einer nationalsozialistischen Prägung schöpfen konnten und die man vielleicht, mit Thomas A. Kohut, als ‚Hitler-Jugend‘-Generation (Jg. 1920 bis ca. 1930) bezeichnen könnte. Eher schon geht es um die neuerlich von Arno Klönne herausgestellten „Beispiele jugendbündischer Illegalität pfadfinderischer Herkunft“, auch um früher schon in Erinnerung gerufene Rebellen aus illegalen bündischen Gruppen, bekannte wie unbekannte, also etwa – so Matthias von Hellfeld – Michael Jovy, Anna Korn, Alfred Broghammer, Wilhelm Wichtl, Lothar Killmer oder Theo Hespers. Gemeint ist auch Blühers Patient Wolf Heinrich Graf von Helldorf sowie der Mitbegründer der (völkischen) Fahrenden Gesellen (1909), Max Habermann (1885-1944), der in der Kindt-Edition recht einseitig – so Helmut Wangelin – „als Opfer des 20. Juli 1944“ gewürdigt wird. Und es kommen, natürlich, die Geschwister Scholl in Betracht, die sich zunächst HJ-begeistert zeigten, aber noch auf Erfahrungen aus bündischen sozialisatorischen Milieus – Eckard Holler nennt Eberhard Koebels (= tusk) dj.1.11 im Fall von Hans Scholl – zurückgreifen konnten. Denken könnte man schließlich an Harro Schulze-Boysen (1909-1942) von der ‚Roten Kapelle‘ mit seinem Hintergrund als vormals begeistertes Mitglied im Jungdeutschen Orden.

Nicht außer Acht lassen sollte man schließlich, im Sog der 2010 von Stefan Breuer und Ina Schmidt aufgearbeiteten Biogramme, die folgenden Namen vor allem aus der – wiederum mit Kohut geredet – ‚Deutschen Generation‘ (Jg. 1900 bis 1915), in unvollständiger, alphabetischer Auflistung und weitgehend ohne Benennung der (Widerstands-)Verdienste im Einzelnen: Rolf Werner Georg Becker (1906-1999), noch 1928/29 Mitglied der Bundesleitung der Adler und Falken; Arno Deutelmoser (1907-1983), vorm. Freischar Schill (1927-1931) und HJ (1933); Hans Ebeling (1897-1968), der 1924 den Jungnationalen Bund – Deutsche Jungenschaft gründete; Olaf Francke (1902-1972), noch 1929 Mitglied der Bundesleitung der Artamanen; Wilhelm Grewe (1911-2000), vorm. Bundesführer der Jungen Mannschaft und NSDAP-Mitglied (1933); Friedrich Wilhelm Heinz (1899-1968), vorm. Pfadfinder, verstrickt in die Morde an Erzberger und Rathenau, 1922/23 Eintritt in die NSDAP; Max Mielsch (1898-1985), vorm. als Nachfolger von Hans Holfelder Bundesführer der Artamanen; Erich Müller (-Gangloff) (1907-1980), vorm. Freischar Schill und nach 1945 Mitbegründer der Aktion Sühnezeichen; Ernst von Salomon (1902-1972), vorm. Freikorps Maercker und NSDAP (1938), wg. Beteiligung am Rathenau-Attentat sowie an einem Fememordversuch zweimal zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, nach 1945 Pazifist; Hartmut Plaas (1899-1944), vorm. (1919/20) Mitglied der Brigade Ehrhardt und wg. Beteiligung am Rathenau-Attentat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt; sowie Gerhard von Tevenar (1912-1943), vorm. Freischar Schill.

Was sagen uns Namen wie diese? Doch, nüchtern betrachtet, nicht mehr und nicht weniger als dass es eben doch Alternativen gab und daraus zumindest zu lernen gewesen wäre, wenigstens nach 1945 zu eigener Schuld und Verantwortung zu stehen und für Aufklärung zu sorgen (was, wie das Beispiel Ebeling lehrt, selbst jenen Widerständlern nicht immer leicht fiel), und sei es durch Offenlegung aller relevanten Dokumente. Dass und warum dies nicht geschehen ist und was folgt, wenn man dies tut, war Thema dieses Buches.

Epilog:

Am Ende mag den Leser Bestürzung überkommen. Stand es wirklich so schlimm um die Jugendbewegung? Und: Gab es wirklich vor und parallel zu Hitler dermaßen viele Nazis? Die letzte Frage ist vergleichsweise leicht zu beantworten: Kein Meister fällt vom Himmel, auch nicht der Tod – der ja, wie wir durch Hitler und aus Paul Celans Todesfuge (1952) wissen, ein „Meister aus Deutschland“ ist. Hitler wurde groß (körperlich, nicht geistig) in einer vielfach von fragwürdigsten Ingredienzien durchsetzten völkischen Nährlösung. Die Forschung hat dies in den letzten zwanzig Jahren sorgsam aufgearbeitet – und damit die Versäumnisse einer auf Hitler als nicht-epigonale, dämonische Figur fixierten Historiographie ausgeglichen. Und die erste Frage? Ich gestehe, dass es mir vor gut fünfzehn Jahren nicht anders ging: Auch mir schien die Jugendbewegung ein Leuchtturm sondergleichen – umso größer war die Betroffenheit ob der zunehmend sichtbar werdenden Abgründe (und wird wohl die des Lesers sein).

Hätte ich es verhindern können? Wohl nur, wenn ich ein anderes Thema gewählt und über die hellen Seiten der Jugendbewegung geschrieben hätte (was für die Zukunft ja eine Idee sein mag). Dass es sie gegeben hat, steht außer Frage, eine davon ist die Meißnerformel, inklusive derer, die ihr die Treue hielten (leider eine Minderheit, wie angedeutet). Über diese helle Seite ist indes so viel geschrieben worden in den letzten fünfzig Jahren, will sagen: nach Harry Pross und nach Walter Laqueur, dass es mir an der Zeit schien, wieder einmal die dunkle Seite herauszustellen und dem Licht der neueren Forschung auszusetzen. Meine zentrale These in diesem Zusammenhang dürfte klar geworden sein: Zu sprechen ist von einer zweiten Schuld, resultierend aus Unbelehrbarkeit und dem fehlenden Mut von Veteranen, die Fehler von damals zu bekennen und ersatzweise an allen nur möglichen Stellen zu beschwichtigen, zu relativieren und abzuleugnen. Einiges aus dem Vorhergehenden spricht gar dafür, einem Teil der heute in der Burg Ludwigstein agierenden Alterskohorte der zwischen 1935 und ca. 1955 geborenen Jugendbewegungshistoriographen infolge falsch verstandener Pietät oder wegen zu großer Nähe zum Gegenstand eine, so betrachtet, dritte Schuld aufzuladen. So gesehen wäre die in diesem Kontext längst schon erprobte, mitunter aber nicht wirklich überzeugend begründete Rede der Mitscherlichs von der Unfähigkeit zu trauern, die man ohne weiteres, gleichsam als Teil eines Gesamtpakets, auf Erich Weniger, Eduard Spranger oder Herman Nohl ausdehnen könnte, nach wie vor aktuell, ebenso wie Nietzsches schon in der Widmung angeführter Satz: „Verschwiegene Wahrheiten werden giftig.“ Wie giftig, zeigt mein Versuch, in Kontrast zu den verdienstvollen Listen NS-Verfolgter diesmal jene aufzuführen, die durch Werner Kindt und seine willigen Helfer durch Beschönigen oder gänzliches Verschweigen um ihre eigentlichen Unehren gebracht wurden, und zwar nicht in der Reihenfolge ihres Auftretens in diesem Buch, sondern in alphabetischer Ordnung. Vorab sei diejenige gelistet, um deren NSDAP-Mitgliedschaft die Kindt-Edition, in einem Fall wohl aufgrund eines Versehens, das als Nachtrag ausgewiesen und so möglicherweise einer auf diesen Punkt achtenden Korrektur entgangen, kein Geheimnis macht:

+ Karl Erdmann + Otto Kamecke + Arthur Kracke (SA) + Karl Rode + Rudolf Proksch + Heinrich Steinbrinker +

Aufschlusssreicher ist aber die Liste derjenigen, deren NSDAP-Mitgliedschaft in der Kindt-Edition oder in deren Kurzbiographien, einer ersten Durchsicht zufolge, verschwiegen wird:

+ Otto Abetz + Knud Ahlborn + Konrad Ameln + Heinrich Banniza von Bazan + Dietrich Bernhardi + Hans Bohnenkamp + Otto Friedrich Bollnow + Hermann Burte + Rudolf Craemer + Helmuth Croon + Heinz Dähnhardt + Karl Epting + Ernst Wilhelm Eschmann +  Fidus + Günther Franz + Norbert Gürke + Jacob Wilhelm Hauer + Friedrich Heiß + Willibald Hentschel + Fritz Hugo Hoffmann + Hermann Hoffman[-Fölkersamb] + Hans Wolfgang Holfelder + Fritz Jöde + Luwig Kelbetz +  Helmuth Kittel + Wilhelm Kotzde + Friedrich Emil Krauß + Friedrich Kreppel + Hermann Rudolf Kügler + Ernst Kundt +  Hjalmar Kutzleb + Fritz Laack + Werner Laß + Ludwig Kelbetz + Erich Matthes + Hermann Mitgau + Erich Oskar Müller + Edmund Neuendorff + Waldemar Nöldechen + Kurt Oberdorffer + Kleo Pleyer + Alfred Pudelko + Willi Walter Puls + Alwiß Rosenberg + Karl Seidelmann + Theodor Schieder + Georg Schmidt-Rohr + Georg Stammler + Erich Stolt + Hans Gerd Techow + Karl Thums + Helmut Tormin + Ludwig Vötterle + Ludwig Voggenreiter + Theodor Wilhelm + Giselher Wirsing + Hans Wolf + Karl Vogt

Das Missverhältnis beider Listen (6: 60) zeigt, dass auch die personenbezogenen Auslassungen in der Kindt-Edition kein Zufall waren. Und: Beide Listen zusammen offenbaren, mit Nietzsche geredet: „Es giebt kein Vergessen.“

 

Autor: Prof. Dr. Christian Niemeyer Professor (i.R.) für Sozialpädagogik an der TU Dresden. Letze wichtige Veröffentlichung: Sex, Tod, Hitler. Eine Kulturgeschichte der Syphilis (1500-1947) am Beispiel von Werken vor allem der französischen und deutschsprachigen Literatur. Heidelberg 2022.

Text: Der Abdruck des 7. Kapitels in insgesamt vier Folgen aus meinem Buch Die dunklen Seiten der Jugendbewegung. Vom Wandervogel zur Hitlerjugend. 2., durchgesehene Auflage München 2022, © 2022 Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG, erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch den UVK Verlag (ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG). Der Text ist unverändert bis auf die Fußnoten mit Literaturhinweisen, die in der Printversion nachgeschlagen werden können.

–> Vorwort zur Neuausgabe von Micha Brumlik